Kerstin Hasenbichler
Redaktionsleiterin
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Trotz der schwarzen Sonnenbrille war Fernando Alonso die Enttäuschung nach dem Ausfall in Monaco anzusehen. Nach acht Rennen steht der zweifache Formel 1-Weltmeister immer noch ohne WM-Punkte da. Einen schlimmeren Start in die Saison erlebte er nur mit McLaren im Jahr 2015. Damals holte er im zehnten Saisonrennen, beim Großen Preis von Großbritannien als Zehnter einen WM-Punkt. Doch der Spanier würde sogar eine Wiederholung seiner punktelosen Debütsaison 2001 mit Minardi in Kauf nehmen, solange er in Australien 2026 gewinnt.
Alonso: Fahre auf einem sehr hohen Niveau
“Ganz ehrlich – ich wäre glücklich, wenn es die ganze Saison so weiterginge und ich nächstes Jahr in Australien gewinnen würde. Wir wollen nächstes Jahr um den Titel mitfahren, deshalb sammle ich lieber dieses Jahr alle Ausfälle”, erklärte der Aston Martin-Pilot. Ein weiterer Faktor, warum der 43-Jährige trotz des 18. Platzes in der Fahrerwertung ruhig bleibt, ist seine Konkurrenzfähigkeit. “Das Qualifying war sehr gut und das Rennen war gut. Wenn ich zu langsam gewesen wäre, mit anderen Autos am Start kollidiert und die Mauer berührt hätte, dann wäre ich frustriert. Aber das Gegenteil ist der Fall gewesen. Ich hatte das Gefühl, auf einem sehr hohen Niveau zu fahren.”
Im Rennen lag er auf Position 6, als sein Motor aufgab und er in Runde 37 seinen Wagen im Notausgang abstellen musste. Bereits ab Runde 15 verlor Alonso laut eigener Aussage die volle Nutzung seines Energierückgewinnungssystems (ERS) – ein Problem, das ihm 160 PS kostete. Unsere Grafik zeigt allerdings in den Runden 15 bis 20 keinen Leistungseinfall – und auch Andy Cowell erklärte nach dem Rennen, dass das Problem erst ab Runde 21 auftauchte, den Leistungsabfall wollte er hingegen nicht beziffern.
Cowell: Keine Bedenken für Spanien GP
Während des Problems stand Aston Martin in ständiger Kommunikation mit High-Performance Powertrains (HPP) bei Mercedes. Allen Beteiligten war klar, dass das spezielle Streckenlayout in Monaco es zuließ, weiterzufahren. Das bewies auch schon Daniel Ricciardo im Jahr 2018, als er mit einem ähnlichen Problem sogar den Grand Prix gewann. “HPP sagte uns, wir sollen weiterfahren. Monaco ist eine unglaublich schwierige Strecke zum Überholen, sodass man selbst mit einem Fünfzylinder-Motor jemanden hinter sich halten und Spielchen spielen kann, um seinem Teamkollegen zu helfen”, erklärte Cowell und fügte hinzu: “Ich fühle wirklich mit Fernando. Er fuhr sowohl im Qualifying als auch zu Beginn des Rennens außergewöhnlich gut.”
Formel 1: Alonso über Frustfunk – Das wahre Unglück ist fehlende Konkurrenzfähigkeit
Viel Zeit, um dem ERS-Problem auf den Grund zu gehen, bleibt nicht. Bereits dieses Wochenende steht in Spanien das nächste Rennen auf dem Programm. Als ehemaliger Leiter von Mercedes-Benz High Performance Powertrains (2008 – 2020) macht sich Cowell aber keine Sorgen für Barcelona. “HPP wird den Motor einer forensischen Untersuchung unterziehen, eventuell einige Teile auf den Prüfständen testen und das Problem diagnostizieren. Ich habe keinen Zweifel, dass sie ihre Arbeit gründlich machen und uns dann mitteilen, welche Maßnahmen für das nächste Rennen erforderlich sind”, betonte der Brite.
Der Große Preis von Monaco 2025 sorgte für viel Wirbel! Carlos Sainz kritisiert offen: Wir haben das Rennen manipuliert! George Russell ignorierte die Regeln. Mehr dazu im Video:
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