Louis Budweg
Formel 1 Ressort
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Der dieses Wochenende stattfindende Spanien GP wird wohl zum vorerst letzten Mal in Barcelona abgehalten. Schon 2024 gab die Formel 1 bekannt, dass der Grand Prix ab 2026 in Madrid ausgetragen wird. Der Circuit de Catalunya hat nur bis einschließlich 2026 noch Vertrag.
Womöglich könnte Barcelona danach komplett aus dem F1-Kalender verschwinden. Lokalmatador Fernando Alonso spricht sich für einen Verbleib des Circuit de Barcelona-Catalunya aus. Zu viel Königsklassen-Geschichte wurde dort geschrieben, und es ist nach wie vor die Nummer-1-Teststrecke der Teams.
Fernando Alonso: Barcelona nicht zu verlieren ist mein Wunsch
So oder so kommt die Formel 1 nicht ganz ohne die spanische Traditionsstrecke aus. Die Teams werden die Autos des neuen Reglements im Winter in Barcelona testen. Auch ein Rennen wird 2026 noch definitiv in Barcelona stattfinden. Wenn es nach Fernando Alonso ginge, könnte das auch in Zukunft so bleiben.
“Ich denke nicht, dass wir Barcelona verlieren werden. Das ist meine Meinung und mein Wunsch”, so Alonso. Der zweifache Weltmeister will einige Traditionsstrecken im Kalender bewahren.
“Es ist gut, neue Kurse in den Kalender zu bringen und auch neue Länder zu besuchen. Auch jene, die die Formel 1 in der letzten Dekade in den Kalender gebracht hat. Aber ich denke, wir müssen einige traditionelle Kurse, auf denen Formel-1-Geschichte geschrieben wurde, behalten”, sagt Alonso.
Alonso: Die Formel 1 und Barcelona sind verbunden
Der Trend ist in den letzten Jahren eindeutig. Immer mehr Stadtkurse finden ihren Weg in den Formel-1-Kalender. Ob das nun Jeddah ist, der neue Kurs in Madrid oder auch die neuen US-Strecken in Miami und Las Vegas.
Gleichzeitig fallen traditionelle Rennstrecken wie Zandvoort oder Imola komplett aus dem Kalender. Der Belgien Grand Prix in Spa-Francorchamps wird teils mit anderen Strecken rotieren, bleibt aber so zumindest bis 2031 erhalten.
Für den Erhalt des Circuit de Barcelona-Catalunya hat Fernando Alonso neben der eigenen Verbundenheit zur Strecke ein weiteres gutes Argument. “Die Formel 1 und Barcelona sind verbunden. Alle Teams wählen Barcelona aus, wenn sie an eine Strecke reisen müssen”, so Alonso.
Wird Barcelona wie einst Valencia zweites Rennen in Spanien?
Auch 2026 testen die Teams wieder in Barcelona. Das besonders wegen der Streckencharakteristik. Der Circuit de Barcelona-Catalunya bietet langsame, mittelschnelle und schnelle Kurven. Das Auto kann also in allen Kurventypen getestet werden. “Die Teams haben wieder einmal Barcelona gewählt, weil Barcelona in einem gewissen Sinne die Formel-1-Strecke schlechthin ist.”
“Barcelona war hier schon in den letzten drei Jahrzehnten. Und Barcelona wird auch in 10, 20, 30 und 40 Jahren hier sein. Manche Strecken werden nur für den Moment Teil des Kalenders sein und dann vermutlich wieder verschwinden. Aber Barcelona können wir nicht verlieren”, sagt Alonso.
Bis 2035 ist der Spanien Grand Prix allerdings vertraglich an den neuen Kurs in Madrid gebunden. Barcelona wird damit erstmals seit 1991 abgelöst. Welche Strecke den Grand Prix danach austragen wird, ist offen. Neben einer Rolle als Teststrecke könnte der Barcelona GP auch so im Kalender erhalten bleiben. Von 2008 bis 2012 gab es ebenfalls zwei Grands Prix in Spanien. Das Rennen in Valencia wurde in diesem Zeitraum zum “Europa GP.”
Unter anderem wegen des damaligen Hypes rund um Fernando Alonso. Der Spanier dürfte wegen seines Alters allerdings keine lange Zukunft in der Königsklasse vor sich haben. Und der Circuit de Barcelona-Catalunya gilt nicht als überholfreundlichste Strecke. Von einem kompletten Aus, einer Zukunft als zweites Rennen in Spanien und einer Rolle als Teststrecke ist ab 2027 also alles möglich.
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