Bei Aston Martin gibt es das nächste Personal-Beben. Diesmal allerdings ohne eine spektakuläre Neuanwerbung oder Entlassung. Stattdessen stellte das Formel-1-Team aus Silverstone seine Führungsebene intern vollkommen neu auf. Das teilte das Team am Freitag kurz nach elf Uhr mit.

Die zentrale Personalie dabei: Andy Cowell. Der einstiege Mercedes-Motorchef war erst im Juli als CEO der Aston-Martin-Gruppe zum Team gestoßen und hatte damit die Rolle übernommen, die zuvor Martin Whitmarsh innehatte. Jetzt vollzieht Cowell den nächsten Aufstieg. Er wird offiziell Teamchef von Aston Martin und löst damit Mike Krack ab. Gleichzeitig übernimmt er den Posten als CEO des Teams.

Nicht mehr Teamchef: Das ist der neue Job von Mike Krack

Krack wird aber nicht von der Bildfläche verschwinden. Er wechselt nur in einen anderen Job und ist von nun an bei Aston Martin als Chief Trackside Officer aktiv. Das bedeutet, dass er auch weiterhin die Geschicke an der Rennstrecke leiten wird. Im Werk in Silverstone hat er aber nicht mehr das Sagen.

Dort wird Enrico Cardile die Leitung innehaben. Cardile wechselte ebenfalls erst 2024 von Ferrari zu Aston Martin. Er trägt offiziell die Bezeichnung als Chief Technical Officer und leitet den AMR Technology Campus in Silverstone.

Die vierte Person in der Führungsetage, die verschoben wird, ist Tom McCullough. Der bislang als Performance Director im Formel-1-Team tätige Brite übernimmt eine Führungsposition in der Aston-Gruppe und scheidet somit aus dem Tagesgeschäft in der Königsklasse aus. Er soll in seiner neuen Rolle für die Expansion von Aston Martin in andere Rennkategorien zuständig sein. Ab 2025 startet Aston Martin neben der Formel 1 auch in der Langstrecken-WM WEC, wo das Team mit der Valkyrie ein Hypercar an den Start schickt.

Die Umstrukturierung kommt in Folge anhaltenden Misserfolges. Nachdem das Team einen beeindruckenden Start in die F1-Saison 2023 hingelegt hatte, ging es seitdem in Folge von erfolglosen Upgrades sukzessive weiter nach hinten. 2024 landete Aston Martin zwar wie im Vorjahr auf dem fünften Platz in der Konstrukteurs-WM, profitierte dabei allerdings vor allem von der guten Ausbeute zum Jahresstart.

Im November wurde Technikchef Dan Fallows aufgrund dieser schwachen Resultate entlassen, seine Nachfolge aber damals noch nicht geklärt. Zuvor hatte Aston 2024 vor allem mit hochkarätigen Anwerbungen für Aufsehen gesorgt. Neben den bereits erwähnten Cowell und Cardile sicherte sich die Mannschaft auch die Dienste von Technik-Genie Adrian Newey.

Cowell wurde bei der Verkündung seines Aufstiegs zum Teamchef folgendermaßen zitiert: “Ich habe die letzten drei Monate damit verbracht, unsere Leistung zu verstehen und zu bewerten, und ich war unglaublich beeindruckt von der Hingabe, dem Engagement und der harten Arbeit dieses Teams.”

Er betonte die hohen Ziele, die sich die künftige Honda-Werksmannschaft für die Zukunft gesetzt hat. “Mit der Fertigstellung des AMR-Technologie-Campus und der Umwandlung in ein vollwertiges Werksteam im Jahr 2026 an der Seite unserer strategischen Partner Honda und Aramco sind wir auf dem Weg, ein Team zu werden, das die Meisterschaft gewinnt.”