Markus Steinrisser
Formel 1 Ressort
Seit 2018 im F1-Team. Der Mann fürs Textliche. Nichts ist schöner als Action auf- und abseits der Strecke, fusioniert zum großen Feature.MEHR

Kein guter Tag für Ferrari: Im Rennen von Miami konnte sich die Scuderia lediglich mit dem zweiten Williams von Carlos Sainz matchen. Ein Kampf, der sich über die ganze zweite Rennhälfte hinzog und in der letzten Runde noch einmal richtig eskalierte – als Sainz eine letzte Attacke gegen Lewis Hamilton lancierte und dessen SF-25 in Kurve 17 einen ordentlichen Rammstoß mitgab.
Die Szene ging sofort an die Stewards, wurde aber erst kurz vor sieben Uhr Ortszeit in Miami vollständig ausjudiziert. Die Fahrer schienen der Angelegenheit davor schon keine allzu große Bedeutung beizumessen. Letztendlich war sie ja auch ohne Konsequenzen geblieben: Hamilton hatte seinen achten, Sainz seinen neunten Platz behalten.
Sainz gab Hamilton bereits auf der Ziellinie einen Wink, nach dem Abstellen der Autos hatten die beiden im Parc ferme schon ein privates Gespräch. “Ich denke, er tat sein Bestes, um zu verteidigen, und ich habe was versucht, er hat sich spät bewegt, und das hat den Kontakt ausgelöst”, schätzt Sainz danach ein.
Carlos Sainz & Lewis Hamilton: Letztes Manöver einfach schlampig
“Wenn du dem Regelbuch ganz genau folgst, dann kannst du dich nicht so stark bewegen wie er, aber so läuft das eben”, lautet Sainz’ Urteil. “Es war die letzte Runde.” Ähnlich sahen es die Stewards in ihrer Ermittlung: Beiden Fahrern wurde eine Teilschuld zugewiesen.
Sainz war zu weit weg, um die Anforderungen der Racing-Richtlinien zu erfüllen, welche ihm innen Platz zugestanden hätten. Hamilton hatte jedoch früher als sonst in die Kurve eingelenkt und dadurch Sainz’ zusätzlich in Bedrängnis gebracht. Die Kollision war eine Verkettung dieser Umstände, aber einen richtig Schuldigen gab es keinen. Die ganze Episode bleibt komplett ohne Folgen.
Beide Fahrer werden sich nach ihren Rennen auch wohl kaum an sie erinnern. Denn sowohl Hamilton als auch Sainz hatten bei der Formel 1 in Miami viel größere Probleme mit Stallorder-Situationen, und mit dem Verhalten ihrer Teams beziehungsweise Teamkollegen. So gibt es bei Ferrari und bei Williams um einiges mehr Redebedarf als zwischen Hamilton und Sainz.
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