Bei Red Bull hat sich etwas Grundlegendes geändert – und das nicht nur am Auto. Max Verstappen hat im Titelkampf plötzlich wieder ein scharfes Schwert in der Hand. Nach dem Tief im Sommer und einem Rückstand von über 100 Punkten hat der Niederländer vor dem GP in Brasilien plötzlich nur noch 36 Zähler Rückstand auf WM-Spitzenreiter Lando Norris.
Drei Siege aus den letzten fünf Rennen, der Aufwärtstrend seit dem neuen Monza-Unterboden – Red Bull ist zurück im WM-Kampf. Doch laut Chefberater Helmut Marko liegt das Geheimnis nicht nur am Upgrade-Paket aus Italien, sondern auch am stärkeren Einfluss des viermaligen Weltmeisters.
“Max hat jetzt wieder eine wichtige Stimme”
“Alle Veränderungen und Anpassungen sind optimal zusammengekommen“, sagt Marko im Gespräch mit Formule 1 Magazine. „Das ist der Grund, warum das Auto jetzt konkurrenzfähiger ist.“ Der 82-Jährige weiter: “Max hat mit seiner Erfahrung jetzt wieder eine wichtige Stimme in den technischen Diskussionen.“

Max Verstappen liegt 36 Punkte hinter dem WM-Führenden Lando Norris
Bild: Red Bull Content Pool
Der Grazer betont, dass sich eine Denkweise im Team geändert hat und man wieder mehr auf den Instinkt des viermaligen Champions vertraue. “Es war wichtig, dass die Ingenieure angefangen haben, Max mehr zuzuhören. Sie haben das auch vorher gemacht, aber nicht in dem Ausmaß wie jetzt“, erklärt Marko. Früher sei vieles über Simulator-Daten und CFD-Berechnungen gelaufen – “mehr über Zahlen“.
Der Red Bull ist berechenbarer geworden
Doch seit dem Wechsel an der Teamspitze darf Verstappen seine Wünsche wieder stärker einbringen – mit Erfolg. Marko: “Max sagte den Ingenieuren, was er braucht, bekam dadurch mehr Vertrauen ins Auto, und es wurde einfacher zu fahren. Das Arbeitsfenster des Autos ist größer geworden.“
Der Effekt ist unübersehbar: Der Niederländer hat wieder ein Auto, mit dem er am Limit spielen kann. Dass der Rennstall seinem Superstar nun wieder zuhört, zeigt auch eines: Selbst in einer Formel-1-Welt voller Daten, Algorithmen und Simulationen entscheidet am Ende oft noch der beste Fahrer mit dem besten Gefühl. Verstappen ist zurück – nicht nur auf der Strecke, sondern zumindest gedanklich auch am Zeichenbrett.
