Louis Budweg
Formel 1 Ressort
Formel-1-Redakteur mit einem gewissen Hang zur Fitness, Currywürsten und den alltäglichen Mario-Kart-Rennen im Büro. MEHR

Jack Doohan hat einen holprigen Start bei Alpine erlebt. Schon vor Saisonbeginn war der Australier angezählt. Alpine verpflichtete Franco Colaptinto von Williams als Reservefahrer. Der Argentinier kam mit einigen argentinischen Sponsoren als Unterstützer. Doohan tat sich zusätzlich mit einem schweren Crash in Suzuka keinen Gefallen.
Zuständig für viele Entscheidungen bei Alpine ist Flavio Briatore in beratender Funktion. Vor der Saison vermied Briatore ein klares Bekenntnis zu Doohan für die gesamte Saison. Doch Doohan lobt nun Briatores Umgang mit seinen Piloten. Besonders seine direkte Art.
Doohan: Bei Briatore gibt es keinen Blödsinn oder herumspielen
Briatore wurde als Teamchef von Renault bereits 2005 und 2006 Formel-1-Weltmeister. Beim Singapur Grand Prix 2008 war er als Teamchef auch in den Crashgate-Skandal verwickelt. Briatore ist für seine direkte, aber auch gnadenlose Art bekannt. Doohan freut sich über diese Mentalität.
“Ich liebe das Brutale und das Direkte, wo es keinen Blödsinn gibt, kein Herumspielen. Man findet schnell heraus, was Sache ist. Das ist mir viel lieber als Stille Post”, so Doohan. “Er ist eine echte Ikone. Jemand, zu dem ich schon sehr, sehr lange aufschaue.”
Für Doohan dürfte die Situation mit Franco Colapinto im eigenen Rücken keine leichte sein, gerade als Rookie. Doch Briatore unterstützte ihn intern konstant. Zwischenzeitlich herrschten Gerüchte, laut denen Doohan sein Cockpit bereits nach fünf Rennen verlieren würde. Das wäre nach dem vergangenen Wochenende der Formel 1 in Saudi-Arabien gewesen.
“Er wollte, dass ich gut abschneide und das Beste heraushole. Ich sollte den Lärm drumherum vergessen und einfach mein Bestes geben. Alles hat seinen Grund. Nichts passiert aus Versehen. Ich habe einfach den Kopf gesenkt und meinen Job gemacht”, so Doohan.
Doohan: Briatore bringt Alpine wieder auf Kurs
Doch auch abgesehen von seiner eigenen Situation schwärmt Doohan von Briatore. Im Juli 2024 kehrte Briatore in beratender Rolle zu Alpine zurück. Damals hatte das Team gerade einen katastrophalen Saisonstart hingelegt. Der neue A525 ist konkurrenzfähiger, jedoch immer noch weit hinter den Erwartungen des Teams. Derzeit liegt Alpine mit sechs Punkten auf Position neun der Konstrukteure.
“Er leistet hervorragende Arbeit für das Team. Er versucht uns ein Auto hinzustellen, mit dem wir performen können. Ich weiß, dass das in diesem Sport nicht über Nacht passieren kann. An manchen Stellen liegt das etwas außerhalb unserer Kontrolle”, so Doohan.
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