Isabelle Grasser
Formel 1 Ressort
Isabelle ist Teil unserer Formel-1-Redaktion. Sie erhört aber auch die Rufe anderer Serien, zum Beispiel der F1 Academy.MEHR

Bis zum Rennen in Bahrain stand neben dem Namen Alpine eine dicke Null in der F1-Tabelle. Als einziges Team hatte der französische Rennstall noch keine Punkte gesammelt. Der Grand Prix in Sakhir brachte die Erlösung. Pierre Gasly sackte mit P7 die ersten Zähler ein. Rookie Jack Doohan ging wieder leer aus.
“Ich freue mich sehr für das gesamte Team, dass wir mit dem siebten Platz unsere ersten Punkte der Saison geholt haben”, so Gasly. Komplette Euphorie löst das Ergebnis jedoch nicht aus, denn Gasly, der von P4 ins Rennen ging, wurde in der letzten Runde noch von Max Verstappen überholt.

“Beim Überqueren der Ziellinie hatte ich gemischte Gefühle, weil ich es absolut hasse, in der letzten Runde eine Position zu verlieren”, ärgert sich der Franzose. “Vor allem, nachdem ich in den letzten 20 Runden so hart arbeiten musste, um Max auf Distanz zu halten.”
Den sechsten Platz an Verstappen zu verlieren ist jedoch keine Schande, wie auch Gasly selbst weiß: “Letzte Woche kämpften wir nicht einmal um die Top-Ten und Max gewann das Rennen. Das zeigt, was für ein gutes Wochenende wir als Team hatten. Das Auto war konkurrenzfähig, das Qualifying war erstaunlich, das Rennen war großartig. Wir hatten eine gute Strategie und gute Boxenstopps.”
Das Einzige, das am Sonntag in Bahrain nicht nach Plan lief, war das Safety-Car. Dieses kam für den Franzosen äußerst ungünstig, denn Gasly hatte sich kurz zuvor Hards geholt. “Zu diesem Zeitpunkt hatte ich einen schönen Vorsprung auf Max, einen schönen Vorsprung auf Lewis [Hamilton] und die Jungs um mich herum, und es ist, als hätte ich das ganze Rennen über für nichts gearbeitet, nur für ein paar Stückchen Karbon”, kritisiert der Alpine-Pilot.
Jack Doohan: Wieder keine Punkte und Last-Minute-Strafe
Jack Doohan konnte das Punkte-Resultat seines Teamkollegen nicht replizieren. Auch der Rookie hatte schon auf die harten Reifen gewechselt, als das Safety-Car auf die Strecke kam. Ohne Erfolg versuchte er, die Piloten mit den frischeren Reifen hinter sich zu halten.
“Das Ergebnis ist enttäuschend, aber ich bin froh, dass wir mit Pierre in die Punkteränge gefahren sind”, so Doohan. “Das Safety-Car wurde zu einem unglücklichen Zeitpunkt eingesetzt, was einigen anderen Autos die Chance gab, auf frischere, weichere Reifen zu wechseln. Es war sehr schwierig, sie hinter mir zu halten.”
Auch, wenn es dem Australier gelungen wäre, seinen kurzzeitigen Punkterang zu verteidigen, hätte ein Fehler in der letzten Runde für die Nullnummer gesorgt. Knapp vor Ende des Bahrain-GP heimste sich der Alpine-Pilot nämlich noch eine Zeitstrafe wegen Verstößen gegen die Track Limits ein. “Das war ein sehr unglückliches Ende des letzten Stints”, fasst Doohan zusammen.
Alpine-Teamchef lobt Jack Doohan: Das muss man ihm lassen
Über die Zukunft des Rookies bei Alpine wurde schon vor Saisonbeginn 2025 viel spekuliert. Bei jedem Grand Prix wird das Thema erneut aufgegriffen. Pierre Gasly und Alpine-Chef Oliver Oakes gehören nicht zu den vielen Kritikern des jungen Piloten.
“Jack zeigte zu Beginn des Rennens und während des gesamten Wochenendes eine vielversprechende Pace”, lobt Oakes. “Als Rookie lernt man im Laufe eines Wochenendes viel dazu. Wie man das Auto abstimmt und was man von ihm erwartet. Man lernt auch viel, wenn man von einem Quali-Auto in ein Rennauto wechselt. Und Jack, das muss man ihm lassen, lernt gut.”
“Ich glaube, man bekommt in der Formel 1 nie viel Anerkennung, wenn man jung ist und alle genau hinschauen, aber ich glaube, er hat nach diesem Wochenende definitiv mehr Selbstvertrauen”, so der Alpine-Teamchef weiter.
So sieht das auch Pierre Gasly. “Ich denke, er hat eine wirklich starke Leistung gezeigt”, sagt der Franzose über seinen Rookie-Teamkollegen. “Es sind nur ein paar Details, die noch fehlen. Er lernt in jeder Session dazu und ich finde, er steigert sich jedes Wochenende.”
Für eine besondere Fahrt in Bahrain sorgte F1-Legende Sir Jackie Stewart. Er drehte in seinem Tyrrell 006 eine Demorunde für den guten Zweck und trug dabei einen einzigartigen Helm. Hier lesen:
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