Die Formel 1 ist ein hartes Pflaster, und nicht jeder kann Top-Pilot sein. So ist auch 2024 wieder ein Blick auf die untere Hälfte der Tabelle im Fahrer-Ranking von Motorsport-Magazin.com nötig. Die zementiert bittere Tatsachen für Sergio Perez und Sauber ein. Sowie leider auch für den Star des Vorjahres, Fernando Alonso.

Gestern schon gingen wir die Top-10 im MSM-Ranking durch. Das Format ist bekannt. Jedes Wochenende bewerten F1-Redakteure und Leser alle Piloten, und für die Top-10 werden obendrauf nach dem F1-WM-Format Punkte vergeben. An der Stelle können wir mit dem klassischen Gratmesser beginnen: Wer hat in der Ranking-Punktetabelle es nicht am Ersatzfahrer geschafft?

MSM-F1-Ranking 2024 nach Punkten

Vier Fahrer in der Ranking-Tabelle 2024 hinter Oliver Bearman

2024 wurde Oliver Bearman Zweiter bei seinem einzigen Auftritt als Ferrari-Ersatzmann. Diese 18 Punkte sind bislang für vier Stammfahrer eine unüberwindbare Hürde. Schlimm für Sauber: Bearman allein hat mehr Punkte als Valtteri Bottas und Zhou Guanyu zusammen. Gut, das trifft leider auch auf jeden anderen Fahrer außer Lance Stroll und Logan Sargeant zu.

Sargeant ist klar Letzter nach Punkten, kam als einziger Fahrer 2024 noch nicht in die Top-10. Der erste Fahrer seit Nicholas Latifi 2022, der 14 Rennen in Serie nicht angeschrieben hat. Es gab übrigens seit der Ranking-Einführung 2019 keinen einzigen Fahrer, der wirklich alle Rennen startete und 0 Punkte einfuhr. Und das wird auch 2024 so bleiben. Denn Sargeant startete in Australien nicht. Sein letzter Platz ist auch nach Notenschnitt unumstritten. Er ist einziger Fahrer über vier.

MSM-F1-Ranking 2024 nach Notenschnitt

Frust um Sergio Perez: Ist dieser Notenschnitt kündigungswürdig?

Sergio Perez retten solide Rennen zum Saisonauftakt in der Punktewertung. Nur kamen alle 23 aus den ersten fünf Rennen. Seit Miami ist er punktelos. Das tritt am Notenschnitt deutlicher zutage. Da liegt er nur mehr vor Sargeant und Zhou – nachdem er am Ende des Saudi-Arabien-Wochenendes noch Gesamt-Fünfter war. Der Abstieg auf den 18. Platz war beständig. An drei Wochenenden war Perez in diesem Zeitraum der schlechteste Fahrer. Hier führt er die die Tabelle gemeinsam mit Sargeant an.

Natürlich wissen wir, dass unser Ranking kaum Red Bulls Fahrer-Entscheidungen beeinflussen wird. Aber wie vergleicht sich die Perez-Misere mit 3,76 mit der Vergangenheit? Entlassungen zur Sommerpause brauchen tatsächlich mehr. Pierre Gasly hielt 2019 zum Kündigungspunkt bei 4,03. Nyck de Vries wurde zwar im Vorjahr mit 3,80 an die Luft gesetzt. Aber Perez kann zumindest vereinzelt Potenzial vorweisen.

So überlebte auch Alex Albon 2020 bis zum Saisonfinale. Wurde dann aber mit 3,77 abserviert. Weiterer Faktor in der Perez-Entscheidung: Daniel Ricciardo reißt mit einem Schnitt von 3,18 keine Bäume aus. Nur Yuki Tsunoda wäre in den Top-10 der Gesamtwertung, und mit 2,80 gut unterwegs.

Perez hängt allerdings auch noch an, dass er in Kanada die zweitschlechteste Einzelleistung der MSM-Geschichte aufgedrückt bekam. Außerdem hat Perez (wie Lance Stroll) zwei Rennen mit einem Schnitt über 5 beendet. Insgesamt gab es aber davon dieses Jahr schon sechs. Noch nie hatten wir davor in einem Jahr mehr als acht. Tatsächlich ist das fahrerische Niveau laut dem Gesamt-Notenschnitt aller Leistungen seit 2022 leicht im Sinken begriffen. Von 2,72 auf 2,93.

Die Verlierer des Jahres: Fernando Alonso – und Max Verstappen?

Der sinkende Schnitt ist 2024 auch teils Max Verstappen anzukreiden. Wie wir gestern bereits festgehalten haben, ist es unter dem Druck des Wettbewerbes erst einmal vorbei mit der Fehlerlosigkeit. Statt eines außerirdischen Jahres-Schnitts von 1,39 hält Verstappen “nur” bei 1,84. Damit taucht er in der Tabelle jener Fahrer auf, deren Schnitt am stärksten gestiegen ist.

Aber Verstappen führt noch immer. Fernando Alonso, im Vorjahr Ranking-Zweiter, ist aus den Top-10 nach Jahresschnitt gefallen Ist das nur eine Konsequenz des schwachen Aston Martin? Kaum. Nüchtern betrachtet zeigt er auch fahrerisch nicht immer absolute Top-Leistungen.