Louis Budweg
Formel 1 Ressort
Formel-1-Redakteur mit einem gewissen Hang zur Fitness, Currywürsten und den alltäglichen Mario-Kart-Rennen im Büro. MEHR

Liam Lawson startete zwar mit viel Druck, aber auch einer großen Chance in die Formel-1-Saison 2025. Doch schon beim dritten Rennen der Saison ist der Traum wieder vorbei. Der Neuseeländer sitzt beim Japan GP wieder im Racing Bull. Yuki Tsunoda übernimmt den Red Bull RB21 beim eigenen Heimrennen. Das sind die Meinungen der F1-Faher.
Fahrer sprechen Liam Lawson ihr Beileid aus
Für Liam Lawson ist ein so früher Teamwechsel hart. Die anderen Fahrer sprechen dem Neuseeländer ihr Beileid aus. Schuld an der massiven Differenz hat auch das jetzt enge Feld der Formel 1.
“Man fühlt bis zu einem gewissen Punkt mit Liam. Ich denke, es war ein schwieriger Start. Die Saison insgesamt ist jetzt so eng geworden, dass man keine Rennen mehr fahren kann, bei denen man sechs oder sieben Zehntel Rückstand hat. Es sind einfach schwierige Umstände für ihn”, so Alexander Albon.
Albon fuhr selbst 1,5 Jahre für Red Bull und ersetzte Mitte 2019 Pierre Gasly bei den Bullen. Nach der Saison 2020 wurde er selbst für Sergio Perez ausgetauscht.
“Für Liam ist es eine sehr schwierige Situation, und das wünsche ich keinem Fahrer. Der Druck, dem er ausgesetzt gewesen sein muss, und die mangelnde Unterstützung von außen, die ich von diesem Team gesehen habe, sind schwierig”, findet Esteban Ocon. Der Franzose war nie Teil des Red-Bull-Fahrerprogramms.
„Man möchte immer mit den Leuten um einen herum arbeiten, und wenn es nicht gut läuft, braucht man als Fahrer natürlich Zeit, um die Dinge in Ordnung zu bringen“, so Ocon.
Sainz und Hadjar kennen Red-Bull-Leistungsdruck
Das erste Mal ist es jedoch nicht, dass Red Bull früh die Reißleine zieht. Besonders ehemalige Piloten aus dem Red-Bull-Förderprogramm wissen das.

“In der Red-Bull-Familie dreht sich alles um Leistung. Wer aktuell Leistung bringt, hat die besseren Chancen, den Red-Bull-Platz neben Max zu bekommen. Ich denke, das ist ganz klar. Und wenn man dann keine Leistung mehr bringt oder Probleme hat, wird es schwieriger”, so F1-Rookie Isack Hadjar.
Auch Carlos Sainz kennt das Geschäft in der Formel 1 gut. Er verließ die Red-Bull-Familie Ende 2017 in Richtung Renault. “Nun, ich denke, das ist das harte Leben in der Formel 1. Ich denke, das ist nichts Neues oder etwas, was wir in diesem Sport leider nicht schon einmal gesehen hätten”, so Sainz.
“Es ist ein harter Sport, bei Red Bull wahrscheinlich sogar noch härter, wegen des Programms. Es ist so, wie es läuft, aber nichts Neues. Wenn man selbst dabei war, weiß man, dass das einen erwartet.”
F1-Fahrer sehen Chance für Tsunoda und Lawson
Die Fahrer sehen den Wechsel aber nicht nur als negativ. Für Tsunoda ist er natürlich eine Chance, allerdings auch für Lawson im Racing Bull. “Ich würde mich nicht so sehr darauf konzentrieren, dass er wieder zu RB zurückfällt, sondern eher darauf, dass er jetzt eine gute Gelegenheit hat, wieder in ein Auto zu steigen, mit dem er sich wohlfühlt”, so Alex Albon.
“Aber er ist immer noch in der Formel 1 und sitzt zudem in einem sehr konkurrenzfähigen Auto. Daher sollte es für ihn natürlich nicht allzu traurig sein, denn er wird wieder um gute Plätze in der Formel 1 kämpfen”, stimmt Esteban Ocon zu.
Und für Yuki Tsunoda? Ist es für ihn eine Chance, oder mehr eine Gefahr, neben Max Verstappen im Red Bull zu fahren? Ex-Teamkollege Pierre Gasly glaubt an Tsunoda. Er fuhr von 2021 und 2022 zusammen mit Tsunoda
“Wir haben telefoniert. Ich denke, er hat die Erfahrung, er hat das Tempo. Ich habe ihn immer unterstützt. Ich habe seine pure Geschwindigkeit gesehen und das, wozu er fähig war. Er hat das Tempo. Ich denke, er hat einen starken Charakter. Bedeutet das, dass er bei Red Bull erfolgreich sein wird? Nein. Kann er bei Red Bull Racing erfolgreich sein? Ja. Ich wünsche ihm einfach alles Gute”, so Gasly.
© Motorsport-Magazin
diese Formel 1 Nachricht