Vor dem geplanten Einstieg im Jahr 2026 treibt Cadillac sein Formel-1-Projekt auch auf personeller Seite weiter voran. Peter Crolla, bis zuletzt Teammanager bei Haas, wird übereinstimmenden Medienberichten zufolge in gleicher Funktion bei Cadillac übernehmen und das Team damit von den Kinderschuhen an in die Formel 1 führen. Crolla soll laut Informationen von Racingnews365.com seinen langjährigen Arbeitgeber bereits verlassen und dem F1-Projekt von Cadillac beigetreten sein.

Die Aufgabe, ein neues Team im Starterfeld zu etablieren, ist für den Briten dabei nicht gänzlich neu. Nach einem Jahr in den Diensten von McLaren konnte der damalige Teamchef Günther Steiner im Jahr 2015 den gelernten Ingenieur zu Haas lotsen, wo Crolla direkt den Posten des Teammanagers übernahm. Diesen übte er – abgesehen von einem Jahr als Trackside Operations Manager – bis Januar 2025 aus und galt in Formel-1-Kreisen als Schlüsselfigur für ein Haas-Team, das in seiner Zeit oft oberhalb seiner Möglichkeiten mitkämpfen konnte.

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Einen Nachfolger für den nicht unerheblichen Verlust von Crolla wird Haas wohl nicht zeitnah präsentieren. Das US-Team, das 2025 endlich an der Budgetobergrenze operiert, nutzt den Abgang, um die Strukturen an der Basis in Banbury zu verändern. Sportdirektor Mark Lowe und Trackside Operations Manager Neil Hanley sollen den Abgang Crollas vorerst kompensieren und dessen Aufgaben übernehmen.

F1-Einstieg: Cadillac macht weiter ernst

Der Formel-1-Einstieg von Cadillac nimmt mit dieser Verpflichtung weiter Formen an. Noch ist der Einstieg zur Saison 2026 zwar nicht offiziell bestätigt, doch das grüne Licht der FIA gilt nach dem Sinneswandel der FOM lediglich als Formsache und wird zeitnah erwartet. Die Planungssicherheit nutzt Cadillac und verstärkt sein Team für 2026 mit F1-erfahrenem Personal. Im Dezember 2024 gab das Team die Verpflichtung von Ex-Manor-Boss Graeme Lowdon als Teamchef bekannt. Im Sommer gelang dem US-Team mit der Verpflichtung des erfahrenen Formel-1-Technikchefs Pat Symonds als Berater bereits ein kleiner Personalcoup. Mit der angesammelten Erfahrung will Cadillac perfekt auf die Mammutaufgabe Formel-1-Einstieg vorbereitet sein.

Auch was die Infrastruktur angeht, machen Cadillac und General Motors weiterhin keine halben Sachen. Erst im Januar gab der Autokonzern bekannt, für Cadillac eigene Motorenschmiede zu gründen – mit dem Ziel, ab 2028 ein rein amerikanisches Werksteam zu werden. Bis dahin soll Cadillac mit Ferrari-Motoren ausgestattet werden. Im April eröffnete Andretti, das trotz geänderten Namens weiterhin stark in das Projekt involviert ist, eine Fabrik in der Formel-1-Hochburg Silverstone. Starke Argumente für erfahrenes Personal wie Crolla, sich dieser neuen Aufgabe anzuschließen. In den nächsten Monaten dürften weitere Zugänge folgen. Pat Symonds kündigte bereits an, dass die Rekrutierung neuer Arbeitskräfte “in vollem Gang” sei.