Sowohl Mick Schumacher als auch Valtteri Bottas rechneten sich Chancen auf das zweite Cockpit bei Audi aus. Beide wurden bitter enttäuscht. Inzwischen ist offiziell, dass Schumacher sich (vorerst) von der Formel 1 trennen wird und seinen Mercedes-Posten als Reservefahrer räumt. Ist das die Chance für Bottas, 2025 in der Formel 1 zu bleiben?

“Wir führen Gespräche und es läuft gut”, sagte der Finne vor dem Rennwochenende in Katar. “Es gibt noch einiges zu tun, aber wir sind im Gespräch.” Gerüchte über eine Rückkehr zu den Silberpfeilen, mit denen er von 2017 bis 2021 fünf Konstrukteurs-Titel einfuhr, kursierten schon seit geraumer Zeit.

Von einer Rolle als Ersatzfahrer verspricht sich der 35-Jährige ein Sprungbrett für ein Comeback in der Königsklasse: “Ich bin noch nicht fertig mit diesem Sport. Dabei zu sein und hoffentlich Tests fahren zu können, gibt mir eine Chance für 2026.”

Seine Quoten dafür dürften sich kürzlich verbessert haben. 2026 wächst die Formel 1 durch Cadillac auf elf Teams an. “Das hat die Chancen auf einen Sitz für 2026 erhöht, was letztlich das Ziel ist”, sagte Bottas. Was hinter dem geplanten F1-Einstieg von GM/Cadillac steht und wie Andretti darin verwickelt ist, verrät euch Christian in diesem Video:

Alternativer Karrierepfad IndyCar?

Bottas‘ Ambitionen, dem F1-Fahrerlager 2025 erhalten zu bleiben, sind längst kein Geheimnis mehr. Doch wird er nächstes Jahr neben dieser Tätigkeit auch an anderen Rennserien teilnehmen?

“Ich werde keine volle Saison in einer anderen Serie fahren, vielleicht gebe ich ein paar Einzelauftritte”, ließ der zehnfache Grand-Prix-Sieger verlauten. “Das ist eine bewusste Entscheidung. In eine komplette IndyCar-Saison zu springen, käme ein bisschen spontan, weil es viel Arbeit und Eingewöhnung fordern würde.”

Auch Interesse aus Amerika konnte ihn nicht umstimmen: “Ich habe ein solides Angebot für 2025 bekommen. Ich hatte Gespräche und habe klar gemacht, dass das nächste Jahr ein bisschen zu kurzfristig wäre.”

Die Tür für die US-Rennserie hält er aber einen Spalt breit offen: “Wenn es 2026 nicht die Formel 1 wird, ist [die IndyCar-Serie, d. Red] wirklich interessant für mich, was die Zukunft angeht.”

Sollte Valtteri Bottas 2026 nicht wieder zum Stammfahrer in der Königsklasse werden, wäre er nicht der einzige, dem ein solches Schicksal verwehrt bleibt. Mick Schumacher beispielsweise orientiert sich nach zwei Jahren ohne F1-Comeback anderweitig. Im kommenden Jahr wird er für Alpine in der WEC starten. Hier lest ihr mehr darüber.

Keine volle Saison, aber vielleicht Gastauftritte?

Obwohl ein volles Jahr in einer anderen Rennserie für Bottas erst einmal nicht zur Debatte steht, gibt er sich durchaus interessiert an Gastauftritten: “Das Indy 500 war schon immer auf meiner Liste.” Trotz IndyCar-Angebots 2025 habe er aber noch nicht darüber verhandelt, nur für dieses Spektakel auf dem Indianapolis Motor Speedway an den Start zu gehen.

Weitere Rennserien bieten sich für den (noch) Sauber-Piloten auch an: “In den letzten zwei Jahren durfte ich nicht Rallye fahren, es wäre also schön, da wieder reinzukommen und etwas Spaß zu haben.” Eine weitere Option: “Ich war schon immer ein Fan von V8 Supercars.”

“Ich bin ziemlich offen und muss nur noch entscheiden, was der nächste Schritt ist, dann sehen wir weiter.” Der ausschlaggebende Faktor: “Es hängt davon ab, ob ich bei jedem Grand Prix [vor Ort, d. Red.] sein werde oder nicht.”

In der Zukunft von Valtteri Bottas gibt es noch einige Unbekannte. Fest steht hingegen, dass der Finne 2025 zum zweiten Mal beim ‚Race of Champions‘ an den Start gehen wird. Nähere Informationen dazu findet ihr hier: