Punktelos, überrundet und trotzdem sieht Nico Hülkenberg den Miami Grand Prix als eines der besseren Rennen in der bisherigen Formel 1 2025 an. Wer sich jetzt fragt “Wie ist das zu verstehen?” angesichts der Tatsache, dass Sauber in seinem 599. Rennen in der Teamgeschichte nie in der Nähe von WM-Zählern lag.

Hülkenberg in Miami: Verpatzte Strategie

Doch statt nach dem Rennen eine Schnute zu ziehen, erklärte ein gut gelaunter Hülkenberg: “Überraschenderweise lief das Auto richtig gut. Von der Pace und vom Gefühl her hat sich das Auto in Miami besser angefühlt als zum Beispiel in Jeddah oder Bahrain.” Der Deutsche schiebt das auf die Streckencharakteristik des Miami International Autodrome. Trotzdem war Nico Hülkenberg im 58-Runden-Rennen nur einmal in den Top-10 zu finden. Der Grund: Sauber hatte auf Regen spekuliert und seinen Fahrer auf eine andere Strategie gesetzt.

Während die meisten Piloten auf Medium starteten und dann auf Hard wechselten, lautete die Strategie bei Hülkenberg genau andersherum – Start auf Hard, Wechsel auf Medium. Der Wechsel erfolgte allerdings erst in der 37. Runde, obwohl ein Virtual-Safety-Car die perfekte Gelegenheit bot, um zu stoppen und die Reifen zu wechseln. “Ich bekam die Anweisung, draußen zu bleiben”, verriet der 37-Jährige. Warum diese Order kam, verstand er selbst nicht. “Normalerweise nutzt man die Chance auf einen günstigen Boxenstopp. Ich muss mit den Jungs reden, was sie da gesehen oder gedacht haben. Das müssen wir uns nochmal genauer anschauen”, meinte Hülkenberg.

Sauber: Hoffnung liegt auf Update

Blickt man beispielsweise auf George Russell, der während der ersten VSC-Phase an die Box beordert wurde und am Ende auf dem Podest stand, scheint Sauber einfach auf die falsche Taktik gesetzt zu haben. Teamchef Jonathan Wheatley räumte nach dem Rennen ein: “Im Nachhinein hätten wir von einem Stopp hinter dem virtuellen Safety-Car wohl profitiert, das müssen wir sorgfältig analysieren.” Der Engländer konnte dem Rennen trotz allem etwas Positives abgewinnen, und zwar die beiden Boxenstopps. Die Boxencrew brauchte für die Stopps 2,2 und 2,5 Sekunden.

“Das Team hat zwei sehr saubere Boxenstopps hingelegt, was ein großes Lob an die Crew verdient. Wir haben an diesem Wochenende hart gearbeitet und werden die gewonnenen Erkenntnisse in die Vorbereitung auf die Europa-Saison einfließen lassen”, so Wheatley. Ein größeres Update ist allerdings erst für den Spanien Grand Prix Ende Mai geplant. “Das Team arbeitet hart an einem Update für Barcelona. Mit etwas mehr Leistung und einer verbesserten Fahrzeugbalance können wir näher an die Punkte herankommen. Mit diesen Verbesserungen im Hinterkopf freuen wir uns auf den Start der Europa-Saison”, betonte Hülkenberg.

Formel-1-Projekt: Audi zentralisiert Verantwortlichkeiten

Einen weiteren wichtigen Schritt für die Zukunft hat das zukünftige Audi-Team am Montag bekannt gegeben. Bei der für den F1-Hybridantrieb verantwortlichen Audi Formula Racing GmbH wurde Christian Foyer in die Geschäftsführung bestellt und übernimmt die operative Verantwortung für die Bereiche, welche bislang unter der Leitung von CEO Adam Baker waren. “Mit Christian Foyer kommt nun ein ausgewiesener Experte für Prozessstrukturen in der F1-Antriebsentwicklung ins Projekt. Seine Erfahrung wird helfen, die synergetische Zusammenarbeit und notwendige Geschwindigkeit im Hinblick auf unserer angetretenen Reise sicherzustellen”, sagte Audi-Vorstandsvorsitzender Gernot Döllner.

Der Miami Grand Prix ist Geschichte, aber noch steht etwas Wichtiges an: Das Fahrer-Voting. Oscar Piastri hat das Rennen gewonnen. War er auch wirklich der beste Fahrer des Wochenendes? Jetzt alle F1-Piloten für das MSM-Ranking bewerten! Mach mit!