Max Piehler
Formel 1 Ressort
Max hat weder die Schumacher-Zeit im Ferrari erlebt, noch Vettels Red-Bull-Zeit tiefgründig verfolgen können. Trotzdem wurde die Formel 1 früh seine Lieblings-Rennserie.MEHR

Liam Lawson verfehlt in Bahrain
erneut die Punkteränge. Im zweiten Formel-1-Rennen nach seiner Degradierung zu den Racing Bulls musste sich der Australier mit dem 16. Platz zufriedengeben und blieb deutlich hinter seinen Erwartungen zurück: “Die größte Schande ist, dass das Auto am gesamten Wochenende schnell war. Es war im Qualifying und im Rennen schnell – besonders im letzten Stint auf Soft-Reifen. So weit hinten zu enden, ist sehr schade.”
Nicht nur das Ergebnis drückte Liam Lawson auf die Stimmung, sondern auch die Rennentscheidungen der Stewards. Diese werden ihn noch länger beschäftigen, denn der 23-Jährige nimmt aus Bahrain Strafpunkte mit. Für seine Manöver gegen Lance Stroll sowie Nico Hülkenberg bekam er von den Rennkommissaren insgesamt 15 Strafsekunden sowie drei Strafpunkte aufgebrummt.
Bahrain: Fünf Strafsekunden nach Stroll-Crash
Gegen Lance Stroll ging Lawson in Kurve 2 zu hart zu Werke. Nach der Start-Ziel-Geraden wollte der Racing-Bulls-Fahrer in der Rechtskurve 1 innen vorbeigehen, verbremste sich allerdings deutlich und konnte die Linie nicht halten. Stroll erwischte dadurch den besseren Kurvenausgang und war vor der Linkskurve 2 auf der Außenbahn vorne. Lawson zog auf der Innenbahn nicht zurück, am Scheitelpunkt ging ihm dann der Platz aus und er traf das Stroll-Heck.
“Was macht der da? Er ist einfach rüber gezogen, als wäre ich nicht da”, schimpfte Lawson am Funk. Doch die Stewards teilten seine Meinung nicht und belegten Lawson mit fünf Strafsekunden und einem Strafpunkt. Er hätte erkennen können, dass Stroll in Anfahrt auf Kurve 2 mehr als eine halbe Wagenlänge Vorsprung hatte und daher zurückzuziehen die bessere Entscheidung gewesen wäre. Stroll konnte seinen Aston Martin geradeso noch abfangen.

Lawson riskiert Formel-1-Crash mit Nico Hülkenberg
Lawsons Fahrstil gegen Lance Stroll hatte einen Strafpunkt zur Folge. Für das Manöver gegen Nico Hülkenberg verteilten die Regelhüter gleich zwei. Erneut gleicher Streckenabschnitt, nur 16 Minuten später: Lawson bereitete auf der Start-Ziel-Geraden ein Überholmanöver vor, diesmal gegen Sauber-Pilot Nico Hülkenberg.
Der Neuseeländer verpasste den Bremspunkt um einige Meter, Hülkenberg musste nach außen ausweichen. Dennoch traf ihn Lawson, nun in Kurve 1, mit dem Vorderrad am Unterboden. In Anfahrt auf Kurve 2 fand sich Hülkenberg in ähnlicher Lage wie Lawson gegen Stroll wieder, zog allerdings rechtzeitig zurück.
“Ich habe nicht absichtlich andere Autos berührt”, stellte Lawson klar. Er habe das Gefühl gehabt, nur mit einer Hauruck-Aktion weiter nach vorne zu kommen – und ging damit über die Grenzen des Reglements hinaus. Für die harsche Aktion gegen Hülkenberg erhielt er von den Stewards neben zwei Strafpunkten noch zehn Strafsekunden, die ihn als 13. im Ziel noch bis auf P16 zurückwarfen.
Noch ist bei Lawson die Gefahr nicht akut, wie Kevin Magnussen im vergangenen Jahr wegen zu vieler Strafpunkte für ein Rennen gesperrt zu werden. Seine Wochenend-Bilanz von Bahrain sollte der Racing Bulls-Pilot allerdings nicht zu oft wiederholen. Denn: Bei zwölf Strafpunkten innerhalb eines Zeitraums von zwölf Monaten folgt eine Rennsperre.
2024 erhielt Lawson in Katar wegen eines Vergehens gegen Valtteri Bottas bereits zwei Strafpunkte. Nach dem Bahrain-Wochenende steht sein Strafkonto bei fünf Punkten. Bis zum 01. Dezember 2025 darf er sich also höchstens sechs weitere Strafpunkte erlauben, um keine Sperre zu kassieren. Ganz anders mit WM-Punkten: Denen darf er bereits am nächsten Wochenende in Saudi-Arabien nachjagen.
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