Lando Norris stürmt mit einer dominanten Vorstellung beim Formel-1-Rennen in Mexiko wieder an die WM-Spitze zurück. Der Brite fährt seinem ersten Verfolger Charles Leclerc und dem Rest des Feldes um über 30 Sekunden davon. Während Max Verstappen auf P3 immerhin noch ein Podium holt, wird Oscar Piastri Fünfter.

Das Ergebnis: Konkret fuhr Norris mit 30 Sekunden Vorsprung auf Leclerc über die Linie, der seinerseits Max Verstappen knapp und mit VSC-Unterstützung hinter sich halten konnte. Der Red-Bull-Pilot kam dank einer alternativen Strategie (Start auf Medium) im Gegensatz zu seinen direkten Gegnern mit nur einem Boxenstopp durch und landete so auf P3.

Oliver Bearman lag lange auf Kurs zu einer faustdicken Sensation in Form von Platz 3 und somit dem ersten Haas-Podium der Geschichte. Doch ein zweiter Boxenstopp wurde notwendig, wodurch er Verstappen diese Position überlassen musste. Bearman fuhr auf einem nach wie vor sensationellen vierten Platz über die Linie. Oscar Piastri landete auf P5.

Das Mercedes-Duo mit Kimi Antonelli und George Russell fuhr auf P6 und P7 ins Ziel, auf dem Weg dorthin gab es aber einiges an Teamorder-Drama am Funk. Lewis Hamilton klassifizierte sich nach einer Strafe, die er sich im Zweikampf gegen Max Verstappen eingehandelt hatte, auf der achten Position. Die letzten Punkteränge gingen an Esteban Ocon und Gabriel Bortoleto. Fernando Alonso und Nico Hülkenberg waren zwei von insgesamt vier Fahrern, die aufgrund von technischen Problemen das Rennen nicht beendeten.

Die Highlights vom Formel-1-Rennen in Mexiko

  • Lando Norris gewinnt dominant und holt WM-Führung
  • Charles Leclerc hält Max Verstappen hinter sich
  • Oliver Bearman gelingt sensationeller vierter Platz
  • Teamorder-Drama bei Mercedes auf dem Weg zu P6 & P7
  • Lewis Hamilton wird nach Strafe nur Achter

Formel 1, WM-Stand: Lando Norris wieder in Front

Die WM-Tabelle: Da Oscar Piastri nur zehn Punkte sammelt und Norris die vollen 25 Zähler einstreicht, übernimmt er mit einem einzigen Zähler Vorsprung die WM-Führung. Max Verstappen hält sich nach wie vor dick im Titelkampf und verkürzt den Rückstand auf die Spitze auf 36 Punkte. In der Konstrukteurs-Wertung überholte Ferrari Mercedes und liegt nun wieder auf P2.

Start-Chaos hinter ungefährdetem Lando Norris

Der Start: Lando Norris kam gut weg und brachte seine Führung durch Kurve 1, indem er innen abdeckte. Auch deshalb, da sich die beiden Ferraris und Max Verstappen dahinter nicht grün waren und praktisch neben Norris in Kurve 1 ankamen. Sowohl Leclerc als auch Verstappen fuhren in der Folge durch das Gras und kamen auf P2 und P4 wieder auf die Strecke zurück, George Russell folgte auf P5, Bearman auf P6. Oscar Piastri verlor am Start weitere Plätze und beendete die erste Runde auf P9.

Zu Beginn des Rennens managte Norris noch seine Pace, fuhr aber trotzdem vorsichtig von Leclerc davon. In Runde 6 eskalierte der Kampf um P3. Verstappen attackierte Hamilton in Kurve 1 auf der Bremse und fuhr dem Ferrari in die Seite, Hamilton revanchierte sich, indem er Verstappen in T2 keinen Platz ließ und von der Strecke drängte.

Hamilton bekommt Strafe nach Verstappen-Duell

In Kurve 4 gab es die nächste Attacke, bei der Hamilton erneut von der Strecke abkam, Verstappen schaffte mit Problemen die Kurve, wurde von Russell attackiert, der aber außen überblieb. Oliver Bearman war der Nutznießer dieses Kampfes und ging im Zuge dessen an Verstappen und Russell vorbei. Der Mercedes-Fahrer verlor eine weitere Position gegen seinen Teamkollegen. Hamilton kam auf P3 vor Bearman auf die Strecke zurück. Er kassierte allerdings eine 10-Sekunden-Strafe, da er in den Augen der Stewards die Strecke mit einem Vorteil abgeschnitten hatte.

Im Laufe des ersten Stints zog Norris das Tempo an und fuhr bis zu acht Zehntel schneller als Leclerc. Vor der ersten Boxenstopp-Phase betrug sein Vorsprung schon über 15 Sekunden. Piastri kam in Runde 12 an Tsunoda vorbei auf P8 und schloss anschließend zur der Gruppe vor ihm in Form von George Russell auf P7 auf.

Boxenstopps: Kimi Antonelli war der erste Fahrer aus den Spitzenpositionen, der die Boxengasse ansteuerte. Er holte sich in Runde 23 neue Reifen. Einen Umlauf später kam Hamilton rein und verbüßte seine Strafe. In der Folge stoppten auch Bearman, Piastri und Russell. Hamilton fiel durch seine Strafe hinter die anderen zurück, während die restlichen Positionen unverändert blieben. In Runde 31 stoppte Leclerc, in Runde 33 Norris. Beide hatten kein Problem damit, P2 bzw. P1 abzusichern.

Alternative Strategie zahlt sich für Max Verstappen aus

Max Verstappen war unter den Top 8 der einzige Fahrer gewesen, der das Rennen nicht auf Soft sondern auf den Mediums aufgenommen hatte. Er musste seinen ersten Stint also bis Runde 37 verlängern und fiel bis auf P8 zurück. Doch diese Entscheidung erwies sich als goldrichtig. Denn nun auf den Soft-Reifen, die im Rennen deutlich besser funktionierten, konnte er schnell aufholen, während alle anderen auf Mediums strauchelten.

Das Mercedes-Duo stand lange hinter Bearman an, ehe das Team unter Druck von Piastri den Entschluss fasste, die Positionen zu tauschen und Russell (zumindest temporär) vorzulassen. Er kam aber nicht an Bearman vorbei.

2. Boxenstopp-Phase: Norris und Leclerc waren die einzigen Fahrer im Spitzenfeld, die das Rennen auf dem Medium überhaupt durchfahren konnten. Alle Piloten dahinter bogen in den Runden 48/49 ein zweites Mal an die Box ab. Dadurch gab Bearman seine Chance auf eine Podium-Position auf. Piastri und Antonelli stoppten gleichzeitig. McLaren arbeitete aber schneller und Piastri kam an der Box vorbei auf P6. Nach dem Stopp setzt Piastri umgehend Russell unter Druck, den er in Runde 60 in Kurve 1 ausbremste und damit P5 übernahm.

Verstappen pirschte sich im Schlussspurt auf den besseren Reifen schnell an Leclerc heran. Gleichzeitig fuhr sich auch Piastri in das DRS-Fenster von Bearman. Doch eine kurze VSC-Phase auf den letzten drei Runden, die erst wenige Meter vor dem Ziel endete, verhinderte in beiden Fällen eine echte Attacke. So rettete Leclerc den zweiten Platz gegen Verstappen über die Linie und Bearman P4 gegen Piastri.