Für Kimi Antonelli wiederholte sich im Formel-1-Rennen in Miami die Bilanz aus dem Sprintrennen: Aus starker Startposition schlägt der Rookie keinen Nutzen. Im Sprint stand er auf Pole und fiel wegen des Crashs mit Max Verstappen in der Boxengasse unglücklich zurück. Am Sonntag startete Antonelli von P3, überquerte jedoch nur als Sechster die Ziellinie. Nur war der Italiener diesmal selbst für sein mittelprächtiges Ergebnis verantwortlich.

“Ich muss mir die Rennpace anschauen. Die war heute einfach nicht gut, insbesondere auf den harten Reifen”, erklärte Antonelli. “Ich bin nur herumgerutscht und konnte keine schnellen Rundenzeiten fahren.” Selbst Alexander Albon musste er auf 7,5 Sekunden davonziehen lassen. Antonellis schnellste Rennrunde war über drei Zehntelsekunden langsamer als die des Williams-Piloten.

“Es war das erste Mal, dass ich richtig Probleme hatte, die Reifen zum Arbeiten zu bringen”, so Antonelli. Dabei begann sein Sprint-Wochenende in Miami grandios: Im Sprint-Qualifying sicherte sich der 18-Jährige die Pole Position und wurde jüngster Pole-Sitter der Formel-1-Geschichte. “Der Speed auf eine Runde war großartig. Das beweist sein Talent”, lobte Mercedes-Teamchef Toto Wolff.

Dass der Mercedes-Junior mit der harten Reifenmischung nicht zurechtkam, erklärte Wolff so: “Mit den harten Reifen fehlt ihm einfach die Erfahrung, wie man sie richtig handhabt.” Im ersten Medium-Stint war Antonelli mit P4 noch auf Tuchfühlung zu den Podestplätzen, nach dem Reifenwechsel auf Hard ging es mehr zurück als nach vorne.

Wer ist der beste F1-Rookie 2025? Danner: Nicht Kimi Antonelli! (05:43 Min.)

Antonelli-Rennen für Toto Wolff Teil der Lernkurve

“Es ist hier so schwierig, die richtige Referenz zu finden”, beschrieb Teamchef Wolff die Hürden im Rennen auf dem Miami International Autodrome. Kimi Antonelli war zum ersten Mal auf dem Kurs unterwegs, der seit 2022 Teil des F1-Rennkalenders ist und kürzlich eine Vertragsverlängerung bis 2041 erhalten hat.

Im Rennen fand sich Antonelli größtenteils im Niemandsland wieder. Die McLaren-Piloten Oscar Piastri und Lando Norris musste er ebenso wie Red-Bull-Fahrer Max Verstappen ziehen lassen. Teamkollege George Russell war im ersten Stint wiederum nicht schnell genug, um den Junior anzugreifen. Nach dem Boxenstopp fuhr Antonelli isoliert weiter, nur zwei Positionen weiter hinten: Er kam auf P6 nicht an Alex Albon heran, während die Ferrari-Piloten nicht schnell genug waren, um ihn zu attackieren.

Antonellis beschränkte Mittel im Miami-Rennen begründete Toto Wolff mit der allgemein durchschnittlichen Mercedes-Performance: “Wir sind nicht gut mit den Reifen über die Langdistanz. McLaren hat gezeigt, wie es gemacht wird.” Da konnte auch das Team von außen wenig zur Verbesserung von Antonellis Situation beitragen. “Bono [Renningenieur Peter Bonnington; d. Red.] hat versucht ihn anzuweisen, aber im Auto ist es nicht so einfach. Das ist Teil der Lernkurve und keine Enttäuschung. Insgesamt hat er einen guten Job gemacht”, bilanzierte Wolff.

Auch Teamkollege George Russell hat einen guten Job gemacht und konnte ein Podium fürs Team holen. Red Bull wollte ihm das aber streitig machen und legten Protest bei der FIA ein. Was Christian Horner ihm unterstellte und wie es ausging, lest ihr hier: