Max Verstappen gelang beim Formel-1-Qualifying in Katar am Samstagabend der Turnaround. Nach schwachen Leistungen im Sprint fuhr der Weltmeister im Zeittraining für das Rennen sensationell auf die Pole Position. Für den Niederländer ist es die neunte Pole der Saison sowie die 41. seiner Karriere. Dahinter musste sich George Russell um 0,055 Sekunden hauchdünn geschlagen geben. Dem Pole-Setter könnte im Nachhinein jedoch eine Strafe drohen, da er Russell im Q3 auf einer langsamen Runde im Weg stand. Der Zwischenfall wird von der Rennleitung untersucht.

Das Feld wurde für den ersten Run im entscheidenden Q3 von Kevin Magnussen angeführt, der als erster die Boxengasse verließ. Dahinter folgten George Russell, Oscar Piastri, Lewis Hamilton, Carlos Sainz, Charles Leclerc, Sergio Perez, Fernando Alonso und Lando Norris. Einzig Max Verstappen fehlte, der für den Showdown nur einen Reifensatz hatte und in der Garage blieb. Den ersten Schlagabtausch entschied George Russell mit 1:20.575 Minuten für sich. Charles Leclerc reihte sich mit drei Zehntelsekunden Rückstand als Zweiter ein. Dahinter folgten Lewis Hamilton, Carlos Sainz, Oscar Piastri, Kevin Magnussen und Sergio Perez. Fernando Alonso wurde seine Zeit wegen Track Limits gestrichen, während Lando Norris seinen Run nach einem Fehler im Mittelsektor abbrach.

Max Verstappen absolvierte derweil seinen Run und legte im ersten Sektor die absolute Bestzeit vor. Am Ende scheiterte er um 0,045 Sekunden an der Bestzeit von George Russell. Die Konkurrenz begab sich vier Minuten vor Ablauf der Zeit für den letzten Versuch auf die Strecke. Lando Norris nahm bereits erneut Anlauf, brach aber auch seinen zweiten Run nach einem schwachen ersten Sektor ab, um die Batterien aufzuladen. Er fand sich daraufhin in einem Bummelzug mit Oscar Piastri und Max Verstappen wieder.

George Russell begann seine letzte fliegende Runde mit einer absoluten Bestzeit im ersten Sektor, brach danach jedoch ein und konnte sich nicht verbessern. Stattdessen war es Max Verstappen, der mit seiner zweiten schnellen Runde auf dem Reifensatz eine neue Bestzeit hinlegte. Mit 1:20.520 Minuten holte sich der vierfache Weltmeister seine erste Pole Position seit dem Österreich GP, der mittlerweile 16 Rennen zurücklag.

Hinter Max Verstappen und George Russell bilden Lando Norris und Oscar Piastri für den Grand Prix die zweite Startreihe. Charles Leclerc, Lewis Hamilton, Carlos Sainz, Fernando Alonso, Oscar Piastri, Sergio Perez und Kevin Magnussen komplettieren die Top-10. Für Max Verstappen könnte allerdings noch eine Strafe winken, da er auf einer Cooldown-Lap im Q3 ausgerechnet George Russell im Mittelsektor im Weg stand und die Runde seines Rivalen ruinierte. Die Rennleitung untersucht die Szene.

Q1 in Katar: Nico Hülkenberg stürzt nach Sprint-Meisterleistung ab

Das Feld nahm den ersten Teil des Zeittrainings über 18 Minuten geschlossen auf dem Soft-Reifen in Angriff. Kevin Magnussen legte aus den Reihen der Hinterbänkler die erste Bestzeit vor, doch seine Rundenzeit wurde ihm aufgrund eines Verstoßes gegen die Track Limits aberkannt. Die Top-Teams sorgten bald darauf ohnehin für klare Verhältnisse an der Spitze des Klassements. Max Verstappen legte die erste Messlatte für die Konkurrenz, wurde gleich darauf aber von George Russell, Lando Norris und Fernando Alonso unterboten.

Ab Platz fünf komplettierten nach dem ersten Run Pierre Gasly, Lance Stroll, Carlos Sainz, Oscar Piastri, Lewis Hamilton und Sergio Perez die Top-10. Bis zu Nico Hülkenberg auf Platz 16 lag das Feld innerhalb einer Sekunde. Der Haas-Fahrer verbesserte sich fünf Minuten vor Schluss und stieß kurzzeitig auf P15 vor, wurde dann aber von seinem Teamkollegen verdrängt. In den Schlussminuten ging es neben ihm auch für Yuki Tsunoda, Alex Albon, Franco Colapinto und Esteban Ocon um den Einzug in die zweite Runde.

Verbesserungen der Wackelkandidaten blieben in der Schlussphase fast gänzlich aus. Einzig Tsunoda rettete sich als 15. ins Q2 und eliminierte damit Teamkollege Liam Lawson. Der Neuseeländer musste als 17. die Segel streichen. Für Hülkenberg war nach dem Q3 im Sprint-Qualifying und einem starken siebten Platz im Sprint diesmal nichts zu holen. Sein letzter Run war langsamer als seine bisherige persönliche Bestzeit, womit für ihn das fünfte Mal in diesem Jahr in Q1 Schluss war. An der Spitze verbesserte sich Russell abermals und blieb damit auf P1. Hinter ihm sortierten sich die Ferrari-Teamkollegen ein, gefolgt von Norris, dem seine letzte Rundenzeit gestrichen wurde.

Q2 in Katar: Max Verstappen zurück in der Favoritenrolle

Im Q2 über 15 Minuten setzten erneut alle Fahrer auf den Soft-Reifen. George Russell gab auf dem ersten Run erneut das Tempo vor. Mit einer Rundenzeit von 1:21.161 Minuten setzte er sich zunächst an die Spitze, doch Max Verstappen war gleich darauf acht Hundertstelsekunden schneller. Hinter dem Spitzenduo klaffte eine Lücke von knapp zwei Zehntelsekunden auf Oscar Piastri und Lando Norris. Dahinter rundeten Sergio Perez, Pierre Gasly, Charles Leclerc, Carlos Sainz, Lewis Hamilton, und Kevin Magnussen die Top-10 ab. Fernando Alonso stand wegen eines Track-Limit-Verstoßes nach dem ersten Run ohne gültige Zeit da.

Zur Halbzeit der Session wurde Verstappen durch Russell von der Spitze verdrängt, doch der Mercedes-Fahrer war trotz fortschreitender Track-Evolution nur eine Tausendstelsekunde schneller. Der Champion lieferte gleich darauf die Antwort und verbesserte die Bestzeit. Die Rundenzeiten purzelten daraufhin im Minutentakt. Mit 1:20.983 Minuten übernahm Norris das Kommando und unterbot Verstappen dabei um 0,066 Sekunden. Drei Minuten vor Schluss begannen die letzten Runs auf frischen Reifen. Valtteri Bottas, Guanyu Zhou, Yuki Tsunoda, Lance Stroll und Fernando Alonso waren außerhalb der Top-10 nicht für das Q3 qualifiziert.

Bis auf Lando Norris und Oscar Piastri waren alle Fahrer noch einmal auf der Strecke. Die Strecke war in der Schlussphase deutlich schneller, was für persönliche Bestzeiten sorgte. Kevin Magnussen war kurzzeitig Fünfter und löste am Ende als Neunter sein Ticket für die letzte Runde. Fernando Alonso schaffte es als Achter ebenfalls auf den letzten Drücker, während Sergio Perez sich auf P10 gerade so vor dem K.o. rettet. An der Spitze sprach Max Verstappen mit 1:20.687 Minuten ein Machtwort und war drei Zehntelsekunden schneller als Lando Norris.

Das Wetter: Zum Start des vorletzten Qualifyings der Formel-1-Saison 2024 herrschten um 21:00 Uhr Ortszeit optimale Bedingungen. Die Außentemperatur betrug in der Dunkelheit 19 Grad Celsius, die Streckenoberfläche hatte 22 Grad Celsius. Mit 60 Prozent war die Luftfeuchtigkeit geringfügig höher als beim Sprint am späten Nachmittag. Aus Norden wehte weiterhin ein schwacher Wind.