Seit Saisonstart geistert das V10-Gespenst durch das Fahrerlager der Formel 1. Nachdem FIA-Präsident Mohammed Ben Sulayem ein Comeback der lärmenden V10-Saugmotoren angedacht hatte, führte das Thema in den letzten Wochen tatsächlich zumindest zu Diskussionen, ob man das bereits fertige 2026er-Reglement verkürzen oder ganz eliminieren soll. Dass diese Idee nicht im Sinne von Neueinsteiger Audi ist, wird auch aus den Äußerungen der zukünftigen Fahrer klar.

Generell hatten sich die F1-Piloten zuletzt sehr positive zu einem V10-Comeback geäußert. Namen wie Max Verstappen oder Lewis Hamilton sind große Fans der Idee, statt den oft kritisierten leisen, schweren und teuren Hybrid-Turbos die Chance der nachhaltigen Kraftstoffe zu ergreifen und dank ihnen den V10 zurückzubringen. Anders sehen das die Hersteller.

Das neue 2026er-Motorenreglement sollte mehr Hersteller in die Formel 1 bringen. Und aus dem Audi-Lager sind keine wohlwollenden Wortmeldungen zu hören. Diese Ansicht ist selbst bis zum 20-jährigen Gabriel Bortoleto durchgedrungen, der dieses Jahr für Sauber seine erste F1-Saison bestreitet und ab nächstem Jahr für Audi Werksfahrer sein wird.

Gabriel Bortoleto: V10-Motoren das Beste – aber nicht für 2026

“V10-Motoren sind das Beste”, räumt Bortoleto zwar ein, aber: “Wir kennen die Welt, in der wir heute leben. Und Audi steht voll hinter dem Formel-1-Projekt, aber sie haben klare Präferenzen. Es ist klar, warum sie in die Formel 1 kommen.”

Stoppt die F1 die 2026er Regeln? V10-Comeback im Gespräch! (20:04 Min.)

“Wir wollen in einer nachhaltigen Welt leben, das Beste für die Umwelt tun”, so Bortoleto. “Und dafür ist eine Rückkehr zu den V10-Motoren denke ich nicht die beste Option, und bis jetzt sind wir alle hierfür zu einer Übereinkunft gekommen, dass das der richtige Weg für die Zukunft ist.” Audis Einstieg wurde maßgeblich von der neuen 2026er-Hybridformel beeinflusst. Ohne sie ist er mehr als zweifelhaft.

Bortoleto schließt sich damit aber auch der bereits länger bekannten Meinung seines Mentors Fernando Alonso an. Der hatte vor zwei Wochen festgehalten, dass die V10-Ära zwar toll war, aber die Welt sich weiterentwickelt hatte: “Wir befinden uns in einer sehr guten Situation mit dem Sport. Da ist es schwierig, etwas zu erfinden, mit dem wir uns auf unbekanntes Terrain bewegen würden.”

Vonseiten der FIA hieß es am Rande des China-Wochenendes, dass man bei allen etwaigen Diskussionen stets auch alle Interessensgruppen miteinbeziehen würde – und vor allem keine Entscheidung ohne allgemeine Zustimmung treffen wolle. Die ganzen Hintergründe erklärt Motorsport-Magazin.com-Redakteur Christian Menath hier: