Das erste Rennen für den Formel-1-Kalender 2041 ist fix. Ja, 2041 – am Freitag vor dem diesjährigen Miami-GP gab die Weltmeisterschaft eine geradezu gigantische Verlängerung des Vertrages mit den Event-Betreibern in Florida bekannt. Kein anderer Grand Prix hat aktuell so einen Deal.

Der bisherige Vertrag wäre noch bis einschließlich 2031 gelaufen. Jetzt werden zehn Jahre angehängt. Damit ist Miami bei weitem die Strecke mit dem längsten gültigen Vertrag. Die zweitlängste gegenwärtige Laufzeit gehört Bahrain, dieses Rennen ist bis 2036 fix.

“In nur drei Jahren hat sich der Miami-GP als eines der spektakulärsten und wichtigsten Events im Kalender etabliert”, findet F1-CEO Stefano Domenicali. “Ein außerordentliches Beispiel an Qualität und Vision, welches voll und ganz die Ambitionen der Formel 1 in den Vereinigten Staaten wiederspiegelt.”

Miami als Schlüssel-Event der Formel 1 in den USA

Domenicali nennt die Verlängerung einen “strategischen Meilenstein von enormer Wichtigkeit”, um die Position der Formel 1 in den USA zu festigen. Seitdem Liberty Media die Königsklasse übernommen hat, geht es in den Staaten stets aufwärts. Miami ist neben Austin und Las Vegas inzwischen eines von nicht weniger als drei Rennen im Land. Kein anderes hat mehr als zwei.

Neben den drei Rennen sieht die Formel 1 auch sonst in den USA großes Potenzial, laut dem ‘Wall Street Journal’ visiert man für 2026 gegenwärtig einen neuen TV-Deal von bis zu 180 Millionen Dollar pro Jahr an – eine Verdoppelung von dem, was der gegenwärtige TV-Partner ESPN bezahlt. Ein monumentaler Turnaround. Vor wenigen Jahren gab man die Rechte noch zum Nulltarif an ESPN, um auf einem guten Sendeplatz live präsent zu sein.

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Miami sieht die Formel 1 seit dem Debüt auf dem Kalender 2022 als Schlüssel-Event. Auch wenn man mit dem ursprünglichen Plan, das Rennen in der Stadt auszutragen, damals scheiterte und stattdessen auf den Parkplatz des Stadions des örtlichen Football-Teams ausweichen hatte müssen. Dessen Eigentümer, Stephen Ross, war treibenden Kraft hinter der Ausrichtung des Rennens.

Miami-Event nach holprigem Start inzwischen in der Formel 1 beliebt

Man hat sich bemüht, mit dem Event eine Veranstaltung zu schaffen, bei der es von amerikanischen Stars nur so wimmelt. Zusammen mit dem klassischen Rennen von Austin und dem nächtlichen Spektakel von Las Vegas sollen die drei USA-Rennen alle potenziellen Interessensgruppen so abdecken. “Miami war für unseren nächsten Schritt nach der Pandemie fundamental wichtig”, ist sich Domenicali sicher. 2024 wurde das Veranstaltungs-Team rund um Promoter Tom Garfinkel als F1-Veranstalter des Jahres ausgezeichnet.

Über die ersten drei Jahre hat sich Miami auch stets verbessert. Nach einem holprigen ersten Jahr, besonders im Paddock-Club-Umfeld, hat man inzwischen fast alle organisatorischen Probleme ausgemerzt. Mit der langfristigen Planungssicherheit kündigt Garfinkel nun weitere Investitionen an. Einige Fahrer äußerten sich am Donnerstag bereits als große Fans. Fernando Alonso etwa: “In Sachen Paddock-Experience und Atmosphäre eines der besten Rennen.”

“Fast zehn von zehn”, so lautete Alonsos Einschätzung am Ende. Fahrerisch bleibt die Strecke aber trotzdem ein Kurs auf dem Parkplatz eines Football-Stadions. Besonders die verwinkelte Passage im Mittelsektor ist eher ungeliebt. Aufgrund der Überführungen und Brücken ist eine generelle Anpassung des Streckenverlaufs an sich aber praktisch unmöglich.