Es war das Sprint-Qualifying von Lando Norris, aber obwohl er anfangs unschlagbar aussah, wurde es im Showdown bei der Formel 1 in Katar dann doch noch einmal knapp mit George Russell. Der verhinderte eine Doppel-Pole für McLaren. Die im Training noch starken Ferrari spielten in der Entscheidung am Ende keine Rolle.

Das Ergebnis: Norris’ erster Versuch in SQ3 reichte, aber Russell kam ihm bis auf 63 Tausendstel nahe und verwies Oscar Piastri auf den dritten Platz. Fehlerdurchzogen mussten sich Carlos Sainz und Charles Leclerc dahinter einreihen. Nur Max Verstappen und Lewis Hamilton konnten sie schlagen. Den Fight um das Mittelfeld entschied Pierre Gasly für sich und blieb vor Nico Hülkenberg.

Sergio Perez scheiterte einmal mehr im ersten Segment. Auch Yuki Tsunoda enttäuschte, während es Liam Lawson unter die Top-10 schaffte. Valtteri Bottas sah in SQ1 zeitweise Top-10-fähig aus, doch in SQ2 stagnierte der Sauber und blieb schließlich auf P13 hängen.

Das Wetter: Nach Einbruch der Dunkelheit fielen die bereits im 1. Training niedrigen Temperaturen weiter. Von Hitze keine Spur – das Sprint-Qualifying begann bei 18 Grad Luft- und 22 Grad Streckentemperatur.

SQ1 in Katar: Albon besiegelt nächstes Aus von Sergio Perez

Im ersten Segment spielte sich hinten das inzwischen zu erwartende Drama um Sergio Perez ab. Um 13 Tausendstel wurde Perez bei ablaufender Uhr von Alex Albon auf den 16. Platz verwiesen und war damit raus. Mit Yuki Tsunoda und Esteban Ocon erwischte es außerdem zwei Fahrer aus dem heißen Kampf um WM-P6 im Mittelfeld. Tsunoda klagte am Funk, was die ganze Hektik beim Fahrplan des Teams sollte.

Zhou Guanyu und Franco Colapinto landeten in der letzten Startreihe. Vorne belegten die üblichen Top-7, angeführt von einem in dieser Session unschlagbaren Lando Norris, die ersten sieben Plätze. Fernando Alonso führte das Mittelfeld vor Valtteri Bottas an. Der unterstrich seinen starken Trainings-Auftritt mit einem lockeren Aufstieg in SQ2. Am Ende folgten noch die üblichen Ermittlungen für zu langsame Runden – aber diesmal wurden die gleich gegen 17 Fahrer eingereicht.

SQ2 in Katar: Oscar Piastri macht Stress mit Ausritt

Wieder waren die Sieben Spitzenpiloten vorne unantastbar, und Norris hatte noch einmal zweieinhalb Zehntel über alle anderen in der Hand. Stressig wurde die Angelegenheit für Oscar Piastri. Auf seiner ersten Runde rutschte er am Ausgang von Kurve 2 weit auf den Kerb und über die weiße Linie. Die Runde wurde gestrichen.

Piastris entscheidende zweite Runde reichte für P3, aber es war eine wilde, mit mehreren harten Kerb-Momenten. “Checkt den Unterboden”, bat Piastri das Team daraufhin. Das mit Respektabstand folgende Mittelfeld wurde auf P8 von Nico Hülkenberg angeführt. Pierre Gasly und Liam Lawson schoben sich mit ihm in SQ3.

Um 0,040 Sekunden scheiterte Fernando Alonso. Auch Alex Albon und Valtteri Bottas fehlten weniger als eineinhalb Zehntel, nachdem der Sauber auf der letzten schnellen Runde von sich aus Karbonteile zu verlieren schien. Lance Stroll und Kevin Magnussen rundeten die Top-15 ab. Magnussen hatte seine erste Runde wegen Track Limits verloren, aber die zweite war sowieso besser, und doch nicht gut genug.

SQ3 in Katar: George Russell lässt Lando Norris zittern

Die Top-Fahrer wählten für SQ3 völlig unterschiedliche Zugänge. McLaren fuhr raus und ging sofort in schnelle Runden. Auch Charles Leclerc versuchte das, patzte aber mit großem Rutscher in Kurve 15 und war mit seinem ersten Versuch fast sieben Zehntel langsamer. Russell, Verstappen und Hamilton fuhren raus aus der Box eine zusätzliche Vorbereitungsrunde und reihten sich hinter den McLaren auf den Plätzen drei bis fünf ein.

Alle versuchten ihre Reifen danach abzukühlen und einen zweiten Versuch zu fahren. Norris brach seinen zweiten Versuch nach einem Rutscher bis in einen Kiesstreifen ab, brauchte aber auch nicht mehr zu finden. Die 1:21,012 war zu viel für die Konkurrenz. Russell allerdings schob mit seinem zweiten Versuch Piastri zurück auf den dritten Platz.

Sainz, der erst in seiner vierten fliegenden Runde wirklich attackiert hatte, schob sich auf P4 vor einen auch im zweiten Versuch hadernden Leclerc, der seinerseits 7 Tausendstel vor Verstappen landete. Hamilton fehlten auf P7 schon fast eine halbe Sekunde. Pierre Gasly entschied den Mittelfeld-Schlagabtausch mit Nico Hülkenberg für sich. Liam Lawsons beste Runde wurde gestrichen, damit war er klar Zehnter.