Max Piehler
Formel 1 Ressort
Max hat weder die Schumacher-Zeit im Ferrari erlebt, noch Vettels Red-Bull-Zeit tiefgründig verfolgen können. Trotzdem wurde die Formel 1 früh seine Lieblings-Rennserie.MEHR

Die Motorsport-Welt blickt wieder gespannt nach Le Mans. Am kommenden Wochenende findet im Département Sarthe das berüchtigte 24-Stunden-Rennen statt. Auch dieses Jahr tauchen insgesamt sechs Namen aus dem Formel-1-Tross im Le-Mans-Starterfeld auf. Das Aston Martin F1 Team ist sogar mit drei Piloten im 186-köpfigen Aufgebot vertreten – sowohl im Hypercar- als auch im LMGT3-Reglement.
Stoffel Vandoorne wird bei den Hypercars den #94 Peugeot 9X8 zusammen mit Loic Duval und Malthe Jakobsen steuern. Der Belgier ist seit 2023 Formel-1-Reservefahrer von Aston Martin und kam unter anderem bei einem Pirelli-Reifentest im vergangenen Jahr zum Zuge. Eine Formel-1-Session hat er für das Silverstone-Team bisher nicht bestritten. Seine aktive Zeit als Stammfahrer in der Königsklasse liegt bereits sieben Jahre zurück.
Bei seinem ersten F1-Rennen 2016 ersetzte der damalige McLaren-Nachwuchsfahrer den verletzten Fernando Alonso. 2017 und 2018 stieg Vandoorne zum McLaren-Stammfahrer neben Alonso auf und sammelte in 41 Rennen 25 WM-Punkte, darunter zwei siebte Plätze.
Auch in Le Mans dabei ist Daniel Juncadella. Der Spanier tritt mit Ben Keating und Jonny Edgar in der #33 Corvette in der LMGT3-Klasse an. Juncadella kam in der Formel 1 nicht zum Renneinsatz. Er absolvierte 2014 Freie Trainings für Force India. Seit der diesjährigen Saison ist er zumindest am Rande wieder in der Königsklasse involviert. Aston Martin verpflichtete den 34-Jährigen als Simulatorfahrer.
Juncadellas Arbeitsstätte, der Rennsimulator im hochmodernen Aston Martin Technology Campus, funktioniert noch nicht wie gewünscht. Das verriet zuletzt der neu verpflichtete Design-Guru Adrian Newey. Hier mehr dazu:
Fragezeichen hinter Drugovich-Start in der Hypercar-Klasse

Der dritte Mann aus Aston-Martin-Kreisen, der in Le Mans startet, ist Reservefahrer Felipe Drugovich. Der Formel-2-Champion von 2022 kam beim F1-Team bisher nicht über Trainingsrunden hinaus, wie zuletzt in Bahrain. Dies könnte sich allerdings am kommenden Wochenende in Kanada ändern. Noch ist unklar, ob Aston-Martin-Pilot Formel 1 nach der Operation an seiner Hand beim Kanada-GP an den Start gehen kann.
Sollte er ausfallen, wird wohl Drugovich zu seinem Renndebüt in der Königsklasse kommen – zum Leidwesen seines #103 Whelen-Cadillac-Teams in Le Mans, mit dem er in der Hypercar-Kategorie mit Jack Aitken und Frederik Vesti antreten soll. Gegenüber dem brasilianischen Nachrichtenportal ‘Band’ erklärte Drugovich, dass er im Falle des Stroll-Ausfalls Le Mans sausen lassen würde.
Drugovichs Le-Mans-Teamkollege Frederik Vesti ist ebenfalls in der Formel 1 bekannt. Der Däne wurde 2021 in das Juniorenprogramm von Mercedes aufgenommen und ist seit 2023 Testfahrer für den Rennstall mit Sitz in Brackley. Seitdem durfte Vesti drei Freie Trainings bestreiten, zuletzt 2025 in Bahrain.
Doppeltes Ferrari-Engagement vs. Doppelter F1-Wechsel in 3 Monaten

Antonio Giovinazzi kann auf die größte F1-Vita der diesjährigen “F1-Legionäre” in Le Mans zurückblicken. Von 2017 bis 2021 fuhr der Italiener 62 Formel-1-Rennen für Sauber beziehungsweise Alfa Romeo. Sein bestes Ergebnis: ein fünfter Platz in Brasilien 2019. Nach seiner Zeit als Stammpilot schloss sich Giovinazzi als Testfahrer der Scuderia Ferrari an und ist auch in dieser Saison neben Zhou Guanyu Teil der Reserve.
Seit 2023 ist der Italiener Teil des Ferrari-Aufgebots in der WEC. In Le Mans sind James Calado und Alessandro Pier Guidi seine Teamkollegen im #51 Ferrari. Nach einem dritten Platz beim Saisonauftakt in Katar gewann das Trio die darauffolgenden Rennen in Imola und Spa und starten mit viel Rückenwind in Le Mans.
In Le Mans mit von der Partie ist auch Haas-Ersatzmann Ryo Hirakawa. Mit den ehemaligen Toro-Rosso-Piloten Sébastien Buemi (2009 – 2011) und Brendon Hartley (2017-2018) geht Hirakawa im #8 Toyota an den Start. In der Formel 1 stand der Japaner bis Ende 2024 als McLaren-Reserve unter Vertrag.
2025 folgte der Wechsel zu Alpine, für das er das erste Freie Training in Japan bestritt. Nur wenige Tage nach seinem Einsatz wanderte Hirakawa ins Haas-Team ab und fuhr seitdem die Freien Trainings in Bahrain und zuletzt in Spanien. Insgesamt viermal durfte der Le-Mans-Sieger von 2022 und 2023 F1-Trainings absolvieren.
Mick Schumacher und Co.: Auch Formel-1-Champion im Le-Mans-Starterfeld 2025

Auch wenn sie in der Königsklasse keine aktive Rolle mehr haben, sind doch einige bekannte Formel-1-Namen in der Le-Mans-Starterliste zu finden. Aus deutscher Sicht ist Mick Schumacher zu nennen, der das zweite Mal im Alpine-Hypercar in Le Mans am Start steht. Gemeinsam mit Charles Milesi und Frederic Makowiecki wird Schumacher im #36 Alpine A424 sein drittes WEC-Podium in Folge anvisieren.
Ebenso auf dem Podest in der Langstrecken-WM stand in dieser Saison Robert Kubica. Der 40-Jährige war von 2006 bis 2022 als Test- und Stammfahrer im F1-Kosmos aktiv. Insgesamt 99 GP-Starts hat der Pole in seiner Vita und konnte sogar einmal gewinnen: den Kanada-GP 2008 mit BMW-Sauber. In Le Mans geht er bei den Hypercars im #83 AF-Corse-Ferrari mit Yifei Ye und Phil Hanson an den Start.
Mit Robert Kubica steht ein Formel-1-Sieger im Starterfeld, mit Jenson Button sogar ein Formel-1-Weltmeister. Mit Earl Bamber und Sebastien Bourdais pilotiert er den #38 Cadillac in der Hypercar-Klasse. 2009 wurde Button überraschend mit Brawn GP Weltmeister und gewann zusammen mit Teamkollege Rubens Barrichello auch die Konstrukteurs-Meisterschaft. In insgesamt 306 GP-Starts von 2000 bis 2014 stand der Brite 50-mal auf dem Podest und gewann 15 Grands Prix.
Deutschen Formel-1-Fans ist auch Pascal Wehrlein aus seiner Zeit in der Königsklasse bekannt. Der 30-Jährige sitzt in Le Mans bei den Hypercars im #4 Porsche mit Felipe Nasr und Nick Tandy und geht auch in der Formel E für Porsche an den Start. In den Saisons 2016 und 2017 bestritt Wehrlein 39 F1-Rennen für Manor und Sauber.
Nicht nur Aston-Pilot Lance Stroll ist in der Formel 1 ein Wackelkandidat. Auch Max Verstappen könnte in naher Zukunft ausfallen, allerdings wegen einer Rennsperre. Christian erklärt euch die Pläne für den Notfall hier im Video:
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