Logan Sargeant kämpfte tapfer, musste viel Kritik einstecken. Doch vor dem Großen Preis von Italien ließ sein Crash in Zandvoort das Fass überlaufen. Williams gab bekannt, dass Sargeant sein Cockpit räumen musste. Viele Unfälle, zu inkonstante Leistungen und ein zu großer Abstand zum Teamkollegen veranlassten das Team aus Grove, den US-Amerikaner zu ersetzen. Für ihn übernahm der Williams-Nachwuchspilot Franco Colapinto das Steuer. Sein Formel-1-Debüt gab der Argentinier in Monza.

Das Ergebnis ließ sich sehen: Der 21-Jährige arbeitete sich bei seinem Debüt von P18 auf Rang 12 nach vorne und wusste mit einer gute Pace im Rennen zu überzeugen. Gute Vorzeichen für einen neun Rennen langen Auftritt beim Traditionsteam. Im Freitagstraining vor dem Aserbaidschan GP bestätigt sich diese Hoffnung jedoch nicht, zumindest nicht komplett. Im letzten Drittel der ersten Trainingseinheit verlor der Argentinier das Heck seines FW46 am Eingang von Kurve 4 und hinterließ das Auto in Trümmern. Genau so etwas hatte sich Williams in Zeiten der Budgetobergrenze sicherlich nicht erhofft.

Colapinto: Kleiner Fehler, großer Schaden

“So bin ich noch nie in eine Wand gecrasht”, räumte Colapinto ein. “Ich kannte die Strecke nicht und alles war sehr neu für mich. Es war ein Baku Rookie-Fehler. [Der Unfall] war ein kleiner Fehler, der hier viel kostet. Die Helden des Tages sind die Mechaniker!”

Die Williams-Crew arbeitete hart daran, das Auto mit der Startnummer 43 für die zweite Freitags-Session wieder in Schuss zu bringen. Mit grob 50 verbleibenden Minuten konnte Colapinto wieder auf die Strecke und versuchte, die verlorene Zeit wieder gutzumachen.

Der Argentinier beendete die Session knapp hinter seinem Teamkollegen Alex Albon. “Ich bin sehr glücklich darüber, dass ich das Selbstvertrauen, was einem ein solcher Kontakt mit der Bande nimmt, wieder langsam zurückgewinnen konnte”, sagte er nach dem zweiten Training.

Seine Bestwerte in den ersten beiden Sektoren waren schneller als die seines 28-jährigen Teamkollegen. Die theoretisch beste Rundenzeit des Williams-Nachwuchs-Fahrers läge nur 0,003 Sekunden hinter der von Albon.

Trotz alledem verlief auch das letzte Freitagstraining für Colapinto nicht blitzsauber. An der Stelle, an der Charles Leclerc 2019 für den ‘I am stupid – Funkspruch’ sorgte, knallte es beinahe zum zweiten Mal an einem Tag für den neuen Williams-Fahrer. Mit dem hinteren rechten Rad blieb er an der Barriere von Kurve 10 hängen. Zu seinem Glück ohne ernstere Folgen.