Kerstin Hasenbichler
Redaktionsleiterin
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Hamilton weint nach Spanien-Grand-Prix. Solche Formel 1-Schlagzeilen ziehen, keine Frage. Fraglich ist, ob sich der Rekordweltmeister tatsächlich unter seinem Helm die Tränen aus den Augen gewischt hat. Also bleiben wir bei den Fakten. Für Lewis Hamilton kam es in Barcelona knüppeldick.
Nach Spanien GP: Hamilton gibt sich wortkarg
Zum einen ordnete der Ferrari-Kommandostand in der 10. Runde (von insgesamt 66 Rennrunden) den Positionstausch mit Teamkollege Charles Leclerc an. Zum anderen musste sich Hamilton gegen Rennende auch noch Sauber-Pilot Nico Hülkenberg geschlagen geben. Die Daten zeigen, dass Hamilton die Kurve recht normal anfährt und im Vergleich sogar etwas früher bremst. Es scheint als wäre er überrascht, als Hülkenberg neben ihm auftaucht.
Im Rennen kämpfte Hamilton mit Gripproblemen. Auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com wollte sich Ferrari-Teamchef Fred Vasseur nicht zu den Problemen bei Hamilton und Leclerc äußern. “Irgendetwas ist falsch mit diesem Auto. So schlecht war es noch nie”, gab sich Hamilton am Funk hilf- und ratlos. In gleicher Manier ging es bei den Interviews nach dem Rennen weiter. Mit leiser Stimme und wortkarg beantwortete er die Fragen der Journalisten. “Es war ein schwieriger Tag. Es war schrecklich.” Auf die Frage, was er aus dem Rennen gelernt hat, folge ein knappes “Nothing” (Nichts).
Danner: Hamilton mag kein Loser sein
Formel-1-Experte Christian Danner hat dafür kein Verständnis. “Das war ein Witz. Er hat fast gar nichts gesagt. Dass ein Hamilton, der immer das Gegenteil von einem Loser war, diese Situation nicht mag, verstehe ich. Aber es ist noch lange kein Grund sich nach außen hin so verzweifelt zu geben”, erklärte Danner. Das sah wohl auch Hamilton ein. Wie ein Sky-Reporter im Podcast ‘The Fast and The Curious’ verriet, entschuldigte sich Hamilton bei seiner Kollegin für seine schlechte Laune.
Danner meint: “So wie er sich verhalten hat, hat man sich schon Sorgen gemacht und gehofft, dass er jemand hat, der ihn in den Arm nimmt.” Sein Tipp an Hamilton? Locker bleiben und die Situation mehr auf die leichte Schulter nehmen! Für einen siebenfachen Champion wohl leichter gesagt als getan. Hamilton war nach Maranello mit dem Ziel gekommen, Ferrari-Weltmeister zu werden. Doch mit Ausnahme seines Sprint-Sieges in China ist Leclerc Leclerc der deutlich schnellere Ferrari-Pilot. Hamilton hingegen kommt mit dem SF-25 auf keinen grünen Zweig. “Er wirkt lost, also verloren da draußen”, bestätigt Danner. Längst werden die kritischen Stimmen – Hamiltons Zeit ist vorüber – lauter.
Nach Ansicht von Danner ist Leclerc definitiv auf dem besten Weg Hamilton in Rente zu schicken. So ganz schreibt er den siebenfachen Champion und 105-fachen GP-Sieger noch nicht ab. “Ich gebe ihm gerne noch eine Chance, denn man sieht sein unglaubliches Talent und seine unglaublichen Fähigkeiten im Rennauto immer wieder aufblitzen. Mit ein bisschen mehr Erfahrung in diesem Team und mit dem Auto, hat er eine realistische Chance wieder auf Lewis-Format – sprich Champion League Niveau – zu fahren”, glaubt der frühere F1-Pilot.
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