Henrik Liehmann
Formel 1 Ressort
Die Formel 1 besitzt einen besonderen Platz in Henriks Herzen. Gerne berichtet er aber auch über seine neu gefundene Liebe – die DTM.MEHR

George Russell übernimmt 2025 die Rolle des Team-Leaders bei Mercedes. An seiner Seite wird Andrea Kimi Antonelli seine Debütsaison in der Formel 1 bestreiten. Zweifel am Speed seines Teamkollegen? Die hat Russell nicht.
“Wenn ich an mich selbst in Kimis Alter zurückdenke, glaube ich nicht, dass man langsamer ist”, so Russell. Er stellt klar: “Kimi ist ein sehr schneller Fahrer und hochmotiviert, natürlich hat er aber wie jeder Fahrer in seinem ersten Jahr viel zu lernen.”
Ein ganz normaler Prozess für F1-Neueinsteiger, wie der Mann aus King’s Lynn verdeutlicht: “Mit der Zeit gewinnt man einfach an Erfahrung. Man weiß, wie man mit dem Reisen in der Formel 1 und der Arbeit mit 2.000 Leuten umzugehen hat.”
Ein großer Dimensions-Unterschied zu Nachwuchsserien wie beispielsweise der Formel 2, aus der Kimi Antonelli aufsteigt. Während die Königsklasse in einer Saison mittlerweile 24 Rennen weltweit austrägt, bestreitet die F2 im gleichen Zeitraum 14 Rennwochenenden. Auch das Personal pro Team fällt deutlich geringer aus.
Abgesehen davon ist sich Russell sicher: “Wenn du den Speed hast, dann hast du ihn. Wenn nicht, dann nicht. Es ist fast so einfach.” Daher fällt sein Urteil über die anstehende Saison mit Antonelli eindeutig aus: “Ich bin mir sicher, dass Kimi mich auf Trab halten wird. Wir werden uns gegenseitig pushen.”
Ein Eindruck, den der 18-jährige Neuzugang unisono teilt: “Es ist gut, ihn [Russell] neben mir zu haben, weil ich definitiv viel von ihm lernen kann und wir uns gegenseitig mehr anspornen können.”
Neuer Kurs bei Mercedes: Erfahrung im Top-Team anstatt im Mittelfeld
Mit der direkten Beförderung von Antonelli betritt Mercedes Neuland. Bisheriger Usus des Teams war es, junge Fahrer bei kleineren Teams, meist im Mittelfeld, aufzubauen. Russell hatte bei seinem Mercedes-Debüt 2022 daher schon reichlich Erfahrung.
Er startete mit Williams ins Abenteuer Formel 1 und setzte über drei Saisons hinweg alles daran, sich für ein Stammcockpit bei den Silberpfeilen zu empfehlen. Drei Jahre sei zu lange gewesen, wie Teamchef Toto Wolff im Rahmen der Antonelli-Bekanntgabe rückblickend eingestand.
Ausnahme-Talent aus Italien: Wie kam Antonelli in die Formel 1?
Der Italiener war 11 Jahre alt, als Mercedes ihn im Kartsport entdeckte und Wolff ihn unter seine Fittiche nahm. Anschließend raste der Sohn von Rennstall-Besitzer Marco Antonelli von einem Kart-Titel zum nächsten und wurde unter anderem zweimal Europameister.
2021 wechselte er umgehend nach seinem 15. Geburtstag vom Kart in die italienische Formel-4-Meisterschaft. Im darauffolgenden Jahr holte er in Italien und in Deutschland gleich zwei Formel-4-Titel. 2023 folgten dann erneut zwei Titel in der Formula Regional (Europa und Middle East), weshalb man sich bei Mercedes entschied, den eigentlich logischen Zwischenschritt Formel 3 zu überspringen und Antonelli direkt in die Formel 2 zu schicken.
Wie gut ist Andrea Kimi Antonelli wirklich? Diese Frage haben wir unserem Formel-1-Experten Christian Danner in diesem Video gestellt. Gleich hier anschauen:
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