Lewis Hamilton tastet sich langsam heran – an den Ferrari und an sein altes Selbstvertrauen. Beim Großen Preis von Bahrain fuhr der Rekordweltmeister sein bislang bestes Sonntags-Ergebnis im roten Overall ein. Platz fünf und vor allem: ein echter Fortschritt im Gefühl für den SF-25.

„Ich glaube, das war ein Durchbruch“, so der siebenmalige Weltmeister nach dem Rennen. Und tatsächlich: Im Mittelstint zündete Ferrari den Nachbrenner. Hamilton und Leclerc flogen zeitweise an der Konkurrenz vorbei, einzig das unglückliche Timing des Safetycars verhinderte mehr.

Hamilton: „Ich habe es endlich verstanden“

„Ich habe verstanden, wie dieses Auto gefahren werden will“, so Hamilton erleichtert. „Ich bin so lange einen bestimmten Stil gefahren – mit einem Team, mit dem ich sehr lange gearbeitet habe. Jetzt aber sitze ich in einem Auto, das komplett anders gefahren werden muss.“

Ein zentrales Thema: das Bremsverhalten. Hamilton erklärt: „Ich benutze hier die Motorbremse, die wir bei Mercedes nie verwendet haben. Ich fahre mit Brembo-Material – vorher hatte ich 15 Jahre lang Carbone Industries. Das ist eine ganz andere Herangehensweise.“

Lewis Hamilton fährt in Bahrain auf Platz fünf – und sieht sich endlich auf dem richtigen Weg.

Bild: Ferrari

Qualifying bleibt Problemzone

Noch nicht optimal: die Samstags-Performance. In der Bahrain-Qualifikation fehlten ihm auf Leclerc sechs Zehntelsekunden. „Ich muss mir das Leben leichter machen“, gesteht Hamilton. „Wenn ich im Abschlusstraining besser abschneide, wird das Rennen viel einfacher.“

Doch er ist zuversichtlich: „In Saudi-Arabien will ich gleich auf einem höheren Niveau starten. Wenn ich von Anfang an mit einem guten Set-up arbeite und besser ins Wochenende komme, ist viel mehr drin.“

Lob für Leclerc – und Selbstkritik

Der siebenmalige Weltmeister weiß, dass sein Teamkollege derzeit als Referenz gilt: „Charles startet mit einem bestimmten Set-up und bleibt das ganze Wochenende dabei. Ich war zuletzt noch zu weit weg. Aber ich weiß, dass ich es besser machen kann – und ich werde es auch.“

Teamchef Vasseur mahnt zur Geduld

Allein: Gerade mit Blick auf Hamiltons Umstellung nach zwölf Jahren Mercedes warnt Teamchef Fred Vasseur vor überhöhten Erwartungen: „Zwölf Jahre Zusammenarbeit ersetzt man nicht in zwei Wochen oder zwei Rennen“, sagt der Franzose. Entscheidend sei, dass auch Hamilton die richtige Einstellung mitbringe: „Er sagt selbst: Ich muss mich verbessern und mich ans Auto anpassen – das ist wichtig.“

Vasseurs Ausblick: „Wir werden das Auto auf Lewis abstimmen, aber er muss ebenfalls einen Schritt gehen.“ Damit die neue Traumehe in der Formel 1 doch noch zur Erfolgsgeschichte wird.