Kerstin Hasenbichler
Redaktionsleiterin
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Was für ein starkes Zeichen! Williams-Neuzugang Carlos Sainz parkte den FW47 im ersten Freien Training auf Platz zwei – knapp anderthalb Zehntelsekunden hinter Vizeweltmeister Lando Norris. Alex Albon untermauerte als Sechster die Williams-Leistung. Ist der Hype um Williams nach den beeindruckenden Wintertests in Bahrain doch gerechtfertigt?
Teamchef James Vowles bleibt realistisch: “Es ist nur ein Training, und ich bin mir sicher, dass wir ein anderes Programm gefahren sind als einige unserer Gegner.” Trotzdem ist er überzeugt, dass das Team über den Winter einen guten Job erledigt hat. “Das steht außer Frage! Zudem ist Carlos in Topform. Alex hatte im Training Probleme mit den Bremsen”, erklärte Vowles. Der Fortschritt bei Williams sei nicht an einer Sache auszumachen. Vielmehr fügen sich laut dem Briten im Moment viele kleine Puzzleteile zu einem großen Bild zusammen.
“Es gibt nicht nur eine Sache, die das Auto komplett verändert. Natürlich hat die Hinterradaufhängung von Mercedes uns etwas geholfen. Uns ist es auch gelungen, unsere Systeme und Prozesse weiterzuentwickeln, was zu Verbesserungen der Fahrzeugdynamik, der Aerodynamik usw. geführt hat. Alles zusammen macht das Gesamtpaket besser und besser”, erklärte Vowles. Trotz allem warnt Vowles davor, Williams jetzt schon zu den Top-Teams zu zählen.
Williams will die Big-4 ärgern
Für Vowles sind weiterhin die vier Top-Teams – McLaren, Ferrari, Mercedes und Red Bull – tonangebend. Die vier „Giganten des Sports“ zu ärgern, würde dem Williams-Teamchef allerdings gefallen. “Die vier Top-Teams sind Giganten des Sports, allen voran McLaren. Es würde mir gefallen, in diese Reihe vorzustoßen, aber wir müssen realistisch bleiben. Schön wäre, zumindest von Zeit zu Zeit an die Tür zu klopfen”, meinte der frühere Mercedes-Chefstratege.
Mit der Verpflichtung von Carlos Sainz, der nach der Ferrari-Verpflichtung von Lewis Hamilton ohne Cockpit dastand, ist Vowles seinem Ruf als “Mastermind” wieder einmal gerecht geworden. Selbst leidenschaftlicher GT3-Fahrer, weiß er genau, was einen guten Fahrer ausmacht – und das ist nicht nur der reine Speed. “Seine Fähigkeit zu kommunizieren, was im Auto vor sich geht, ist fantastisch. Carlos versteht das Team um ihn herum und weiß, was es braucht, um vorne mitzumischen. Er weiß, wie Exzellenz aussieht, wie man Rennen gewinnt und wie er mit all diesen Fähigkeiten uns weiterbringt”, schwärmt Vowles.
Vowles unbeeindruckt von Aston Martins Hightech-Anlage
Für Williams soll es künftig Schritt für Schritt nach vorne gehen, doch die Konkurrenz schläft nicht. Aston Martin präsentierte gerade seinen Windkanal in der nagelneuen Fabrik. Bereits Mitte 2023 war die Mannschaft in den “Technology Campus”, wie die Fabrik offiziell heißt, umgezogen. Eine Entwicklung, die für Vowles in der Formel 1 absolut normal ist und ihm keine schlaflosen Nächte bereitet. “Aston Martin wird zweifellos der Maßstab sein, aber damit kann ich leben”, betonte der Brite. “Wir bewegen uns langsam auf der Skala nach oben. Das bedeutet, dass wir unsere Anlagen gut nutzen, somit sind wir auf dieser Seite gut aufgestellt.”
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