Henrik Liehmann
Formel 1 Ressort
Die Formel 1 besitzt einen besonderen Platz in Henriks Herzen. Gerne berichtet er aber auch über seine neu gefundene Liebe – die DTM.MEHR
“Das wird ein langes Jahr, aber wir werden unsere Chancen bekommen. Es wird besser werden.” Mit diesen Worten beendete Pierre Gasly den ersten Grand Prix des Jahres 2024 – und er sollte recht behalten. Im Laufe der Formel-1-Saison vollzog Alpine den Sprung vom Hinterbänkler an die Spitze des Mittelfeldes. Geht das 2025 so weiter?
Wie kam es bei Alpine zum Aufwärtstrend?
“Es war ein sehr enttäuschender Start in die Saison”, blickt Pierre Gasly zurück. “Wir hatten einen harten Winter und haben es nicht geschafft, das Auto so hinzubekommen, wie wir starten wollten.” In Bahrain belegte das Alpine-Duo im Qualifying die letzte Startreihe, zwanzig Rennen später standen in Brasilien beide Fahrer auf dem Podium. Eine 180-Grad-Kehrtwende binnen weniger Monate.
“Ich war sehr beeindruckt von der Art und Weise, wie das Team es geschafft hat, die Dinge zu drehen”, lobt Gasly. Konkret bezieht er sich auf “das Verständnis, das Erkennen der Grenzen des Autos und das Finden von Lösungen dafür.”
Sechs Rennen benötigte die Mannschaft aus Enstone, um erstmalig in die Punkte zu fahren. Nach ersten Verbesserungen am A524 zu Beginn des Jahres ging es mit regelmäßigeren Top-10-Platzierungen trotz geringen Punkteausbeuten langsam bergauf.
Im letzten Viertel der Saison sollte der Durchbruch nach der letzten Update-Welle in Austin gelingen. In Form von regelmäßigen Q3-Einzügen, einem unerwarteten Doppelpodium in Brasilien und stark verbesserter Pace im Trockenen trugen die Verbesserungen Früchte.
Mit dem Sensationsergebnis unter tosendem Regen von Sao Paulo fand sich Alpine mit einem Mal im Kampf um den sechsten Platz in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft wieder und sollte sich gegen Haas und die Racing Bulls durchsetzen. Zuvor gaben die Franzosen im Zweikampf mit Williams alles, nicht Vorletzter zu werden.
Starker F1-Endspurt 2024, starker Anfang 2025?
“Ich gehe selbstbewusster als je zuvor in das Jahr 2025, mit einer klaren Vorstellung davon, wohin wir uns bewegen und welche Änderungen wir vornehmen werden.” Gaslys Vermutung: “Ich glaube definitiv, dass das Auto in einer viel besseren Ausgangsposition sein wird.”
Ab 2026 erhofft sich Alpine, mit einem Wechsel zu Mercedes-Motoren (und Getriebe), eine der größten Schwachstellen der letzten Jahre auszumerzen. Auch F1-Neueinsteiger Cadillac gab nun bekannt, auf welchen Antrieb der Rennstall setzen wird. In diesem Video erklärt euch Christian alles, was ihr über den Deal wissen müsst:
Aber nicht nur das zukünftige Auto stimmt den Franzosen optimistisch: “Es gab viele positive interne Wechsel, die von außen nicht sehr offensichtlich sind.” Daraus schließt der 28-Jährige: “Wir werden Anfang 2025 ein viel besseres Team sein, als wir es noch vor ein paar Monaten waren.”
Nichtsdestotrotz ist dem Ex-Red-Bull-Fahrer bewusst: “Es liegt noch viel, viel Arbeit vor uns. Wenn man sich die Top-4 [-Teams, d. Red] anschaut, hat man immer noch das Gefühl, dass sie in einer anderen Liga spielen, vor allem am Renntag.”
“Wir werden auf jeden Fall damit beginnen, diese Lücke zu schließen”, versichert der Mann aus Rouen. Sein Ziel für die nähere Zukunft: “Hoffentlich sind wir in der Lage, konstanter in den Top-10 und gelegentlich in den Top-5 zu kämpfen.”
Folgt bei den Franzosen schon bald der nächste Personalhammer? Gerüchten nach zu urteilen, soll das Team um Flavio Briatore Interesse an den Diensten von Franco Colapinto haben – obwohl ihr Fahreraufgebot für 2025 eigentlich bereits feststeht. Schnappt Colapinto Jack Doohan seinen Job vor der Nase weg? Hier nachlesen:
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