Florian Niedermair
Formel 1 & Motorsport Ressort
Italiener auf dem Papier, Österreicher im Herzen. Die meiste Zeit mit der Formel 1 beschäftigt, aber gerne auch mal bei anderen Rennserien in Aktion.MEHR

Sergio Perez meldete sich am Wochenende zum ersten Mal seit seinem Rauswurf bei Red Bull zu Wort. Im Rahmen eines Festivals in der mexikanischen Stadt Leon gab der ehemalige Red-Bull-Racing-Fahrer eine Pressekonferenz und erklärte in dieser seine Pläne für die Zukunft. Ob die Formel 1 darin noch vorkommt, weiß Perez selbst noch nicht.
Unmittelbar nach seinem Formel-1-Aus will er nicht zu viel an die Königsklasse denken und auch nicht auf andere Motorsport-Aktivitäten, sondern auf private Belange: “Ich genieße die Zeit mit meinen Kindern, meiner Familie und meinen Freunden sehr. Ich werde endlich reisen, denn in diesen Jahren bin ich durch die ganze Welt gereist, aber ohne es zu wissen”, erklärte der vierfache Vater.
Sergio Perez’ Karriere vorbei? In 6 Monaten werde ich eine Entscheidung treffen
Sportlich setzt er sich aber eine Deadline: In sechs Monaten soll Klarheit herrschen, ob er unter seiner Formel-1-Karriere einen Schlussstrich zieht: “In den nächsten sechs Monaten werde ich eine Entscheidung treffen, wie es in meiner Karriere weitergeht”, erklärte er unmissverständlich.
Perez wurde nach dem Saisonfinale im Dezember nach anhaltend schwachen Leistungen bei Red Bull vor die Tür gesetzt. Zu diesem Zeitpunkt waren alle anderen Cockpits auf dem Fahrermarkt schon längst vergeben. Ohnehin wäre Perez aufgrund seines starken Leistungseinbruchs, den er 2024 hingelegt hatte, wohl kaum bei vielen Teams der Traumkandidat gewesen.
Trotz der bitteren Erfahrungen der letzten Monaten will sich Perez davon nicht die Laune verderben lassen und blickt zufrieden auf seine Sitaution: “Ich freue mich darauf, was in diesem Jahr passieren wird. Ich bin sehr glücklich und ich werde versuchen, in die Formel 1 zurückzukehren, wenn es das ist, was mich am glücklichsten macht.”
Wie stehen die Comeback-Chancen 2026? Rookies und Cadillac machen Hoffnung
Für 2026 kann sich auf dem Fahrermarkt noch sehr viel ändern. Einerseits kommen im nächsten Jahr gleich sechs Fahrer in die Formel 1, die noch keine einzige volle Saison bestritten haben. Falls einer von ihnen die Erwartungen nicht erfüllt, könnte ein Team schnell auf die Idee kommen, dem 34-Jährigen nochmal eine zweite Chance zu geben.
Andererseits betritt 2026 mit Cadillac ein elftes Team die F1-Bühne. Das GM-Team will einen Platz an einen Fahrer aus den USA geben (Favorit ist derzeit Indycar-Pilot Colton Herta), das zweite Cockpit soll aber mit einem erfahrenen F1-Piloten besetzt werden. An diesem Punkt könnte Perez noch einmal ins Spiel kommen.
Mit 281 Formel-1-Rennen in den letzten 14 Jahren, in denen Perez sechs Siege einfahren könnte, gibt es kaum einen Fahrer, der besser in dieses Anforderungsprofil fallen würde. Genauso wie allerdings auch Ex-Sauber-Fahrer Valtteri Bottas, der ähnlich viel F1-Erfahrung mitbringen kann und sich bereits festgelegt hat, dass er in die Formel 1 zurückkehren will. 2025 ist er Test- und Ersatzfahrer bei Mercedes.
Die Aussagen von Perez deuten darauf hin, dass er 2025 wohl in keiner nennenswerten Rennserie an den Start gehen wird. Kurz nach seinem Red-Bull-Aus im Dezember kamen Meldungen auf, wonach er sich in Gesprächen für ein WEC-Cockpit bei Ferrari befinde. Für die kommende Langstrecken-Saison stehen jedoch sowohl die beiden Werkstrios fest, als auch das Fahreraufgebot im von AF Corse privat eingesetzten 499P. Der Einsatz eines vierten Ferraris ist nicht geplant. In der GT3-Klasse stehen die sechs Ferrari-Piloten ebenfalls schon fest.
Auch ohne Perez ist der Fahrermarkt in der Formel 1 im Moment noch sehr heiß. Neueinsteiger Jack Doohan muss sich schon jetzt Sorgen um sein Alpine-Cockpit machen.
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