Die Formel-1-Karriere von Jack Doohan ist nach dem Rennen in Miami wohl vorbei. Schon vor seinem Dienstantritt bei Alpine war der Verbleib des Rookies 2025 infrage gestellt worden, jetzt soll das Aus des Australiers beschlossene Sache sein. Das geht aus einem Bericht von ‘The Race’ hervor. Laut dem üblicherweise gut informierten englischen News-Portal wurde Doohan schon am Sonntag vor der Abreise aus Miami darüber informiert, dass er in Imola nicht mehr im Cockpit sitzen wird.

Doohan war im August letzten Jahres als Nachfolger von Esteban Ocon mit einem Formel-1-Vertrag von Alpine ausgestattet worden, nachdem er sich bei einem internen Shootout gegen Mick Schumacher durchgesetzt hatte.

Alpine-Wechsel steht kurz bevor: Kommt Colapinto für Doohan?

Doch nachdem Franco Colapinto Ende 2024 im Williams umgehend gute Leistungen zeigte und auch kommerziell für viel Betrieb sorgte, machte Chefberater Flavio Briatore keinen Hehl daraus, dass er den Argentinier gerne im Auto sehen würde. Im Winter wurde Colapinto offiziell als Test- und Ersatzfahrer angeheuert. Seitdem befand er sich beinahe laufend im F1-Simulator in Enstone und absolvierte auch schon mehrere TPC-Einsätze im zwei Jahre alten Alpine A523.

Seit dem Herbst machen Gerüchte über eine mögliche Ablöse von Doohan die Runde, allerdings soll dieser über einen Vertrag verfügt haben, der ihm bis Miami das Stammfahrer-Cockpit zusicherte. In diesen sechs Grands Prix, die Doohan 2025 bislang gefahren ist, zeigte das Alpine-Eigengewächs mit einer überraschend guten Pace positiv auf. In Miami konnte er sogar Teamkollege Pierre Gasly im Qualifying besiegen.

Gleichzeitig leistete sich Doohan aber auch eine Reihe von Zwischenfällen. Beim Formel-1-Saisonauftakt verunfallte er im Regen, in Japan hatte er einen brutalen Highspeed-Unfall im zweiten Training. Nach sechs GP-Wochenenden steht er außerdem bei vier Strafpunkten, die er sich bei zwei Zwischenfällen in China eingefahren hatte. In Miami fiel er nach einer Kollision in der ersten Kurve mit Liam Lawson aus, für diesen Unfall kann ihm jedoch kaum eine Schuld zugewiesen werden. Was die beiden involvierten Fahrer zu diesem Startunfall sagen, könnt ihr hier nachlesen:

In Summe steht Doohan, der beim Abu-Dhabi-GP 2024 sein erstes Formel-1-Rennen absolviert hatte, noch ohne einen Zähler da. Sollte sich das Aus des Sohnes von Motorrad-Legende Mick Doohan betätigen, ist es so gut wie ausgemachte Sache, dass Franco Colapinto seinen Sitz übernehmen wird.

Formel 1 Tabelle: F1 WM Stand 2025

Franco Colapinto schon in Imola im Auto: Sponsor verplapperte sich vor Miami-GP

Für den Formel-2-Aufsteiger musste Alpine im Winter sogar eine Ablösesumme an Williams überweisen. Der 21-Jährige zahlt es inzwischen schon in Form von Sponsoren zurück. Mercado Libre stieß vor Saisonbeginn als Sponsor zu der französischen Marke, die argentinische Ölgesellschaft YPF – ein persönlicher Geldgeber von Colapinto – ist in Form von Eni sowieso schon bei Alpine mit an Bord.

YPF-Chef Horacio Marin rutschte in einem TV-Interview in der vergangenen Woche vor laufenden Kameras über die Lippen, dass Colapinto bereits beim Emilia-Romagna-GP im Auto sitzen würde. Teamchef Oliver Oakes reagierte am Wochenende nur ausweichend darauf und sagte am Donnerstag, dass Doohan “laut heutigem Stand unser Fahrer neben Pierre sein wird”. Die Hintertür, dass sich das jederzeit ändern kann, ließ er dabei sperrangelweit offen.