Es war der erste wirklich große Fehler in der Formel-1-Karriere von Kimi Antonelli. Hin zur dritten Kurve auf dem Red Bull Ring räumte er bei einem kapitalen Verbremser in der ersten Runde Max Verstappen ab, beide mussten auf der Stelle aufgeben. Die Folgen sind aber nicht nur zwei Ausfälle, sondern auch eine Strafe.

Gleich nach dem Rennen mussten beide sofort zu den FIA-Stewards. Die urteilten schnell: Nur 33 Minuten nach Beginn der Anhörung steht fest, dass Antonelli als Hauptschuldiger bestraft wird. Weil er ausgefallen ist, bedeutet das eine Grid-Strafe für das nächste Rennen, an dem er teilnimmt, also nächste Woche in Silverstone.

Drei Plätze muss Antonelli in Silverstone weiter nach hinten. In der Anhörung nahm er die Schuld schon auf sich – allerdings rechtfertigte er sich auch zum Teil, indem er auf den in der Anbremszone vor ihm fahrenden Liam Lawson deutete, der früher gebremst hatte und dem Antonelli hatte ausweichen müssen.

Stewards greifen durch: Antonelli Alleinschuldiger am Startcrash

Dabei war Antonelli von der Bremse gegangen und nach innen auf den dreckigen Teil der Strecke gekommen, nachdem er ursprünglich eigentlich weiter außen auf der Ideallinie seinen üblichen Bremspunkt gewählt hatte. Mit dem kurzen Wegnehmen der Bremse und dem fehlenden Grip ging es sich jetzt natürlich hinten und vorne nicht mehr aus, bis zum Scheitelpunkt ausreichend zu verzögern.

Ausrede ist das keine, der Bremspunkt an sich war für die erste Runde viel zu spät gewählt. Die Stewards sehen Lawson als keinen relevanten Faktor im Hinblick auf die Schuldfrage und bezeichnen Antonelli als “allein schuldig”.

Davon wird der sonst oft als mildernder Umstand eingebrachte Faktor “Runde 1” nicht angewendet. Es werden schließlich drei Strafplätze, weil das Manöver für die Stewards nicht völlig rücksichtslos war, sondern durch die schlecht eingeschätzte Situation zustande kam. Zusätzlich erhält Antonelli die ersten zwei Strafpunkte seiner F1-Karriere.