Florian Becker
Seit dem Samstag in Monza ist es offiziell: Mercedes-Wunderkind Kimi Antonelli tritt in der Formel 1 2025 in die Fußstapfen von Lewis Hamilton. Der Rekordweltmeister wird das letzte Kapitel seiner Karriere mit Ferrari bestreiten und machte damit das Cockpit bei Mercedes frei. Nachdem das Jahr für das Team nur beschwerlich in Gang kam, folgte im Sommer mit drei Siegen der Befreiungsschlag. Mit dem Voranschreiten der Saison und der Bekanntgabe seines Nachfolgers macht sich bei Hamilton die Wehmut breit.
“Ich wusste es schon seit Ewigkeiten und ich wusste auch, dass es an diesem Morgen bekanntgegeben wird. Und als ich aufgewacht bin, war es definitiv sehr, sehr surreal, dass nun offiziell bestätigt wird, das mein Cockpit, das ich so lange hatte, weggeht”, sagt der siebenfache Weltmeister. Er hatte 2023 ursprünglich für zwei weitere Jahre bei Mercedes unterschrieben. In der vergangenen Winterpause folgte der Sinneswandel, woraufhin er aus dem Vertrag ausstieg und bei Ferrari unterzeichnete, die ihn im Februar für 2025 bekanntgaben.
In den darauffolgenden Monaten buhlte Mercedes-Teamchef Toto Wolff um Max Verstappen, doch ohne Aussicht auf eine Verpflichtung des amtierenden Champions wurde Mercedes-Junior Kimi Antonelli zunehmend eine Option für die Nachfolge von Lewis Hamilton. Obwohl der 39-Jährige über die Verhandlungen informiert war und vor der Verkündung über seinen Nachfolger im Bilde war, ist die Bekanntgabe für ihn ein einschneidendes Erlebnis: “Es war diesen Morgen ziemlich emotional. Aber ich freue mich wirklich für Kimi und das Team. Ich weiß, dass Kimi einen super Job machen wird.”
Der 18-jährige Italiener wurde 2019 in das Juniorpogramm von Mercedes aufgenommen. Hamilton hält große Stücke auf seinen Nachfolger, der in zweierlei Hinsicht in seine Fußstapfen tritt. Nicht nur, dass er ihn bei Mercedes beerbt. Seit Hamilton 2007 selbst aus der GP2 Series kommend bei McLaren in einem Top-Team der Formel 1 debütierte, wurde kein Nachwuchsfahrer in derart kaltes Wasser geworfen. George Russell beispielsweise verbrachte vor seiner Beförderung zu Mercedes drei Jahre bei Williams.
“Er ist ein großartiger Junge, er hat eine tolle Familie um sich herum und einen hellen Kopf auf seinen Schultern, und er ist sehr talentiert”, lobt Hamilton den Youngster. Er hat keine Zweifel, dass der Shooting Star der Aufgabe an der Weltspitze gewachsen ist: “Er wird das gut machen, ich freue mich sehr für ihn.”
Hamilton selbst bleiben nach Monza noch acht Rennwochenenden mit Mercedes, für die er seit 2013 eine Rekordanzahl von 237 Grands Prix bestritten hat. Das Gefühl des Abschieds begleitet ihn bereits, seitdem er sich für Ferrari entschieden hat. “Es ist das ganze Jahr da, bei jedem Rennen. Wenn ich hier herkomme – ich liebe mein Team so sehr, und wir haben verdammt viel zusammen durchgemacht. Es wird bei jedem Rennen emotional, denn wir sind an all diesen Orten zum letzten Mal zusammen. Und mit jedem Rennen kommt mein letztes Mal in einem Mercedes näher. Es wird auf jeden Fall hart”, so der Brite.
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