Kerstin Hasenbichler
Redaktionsleiterin
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Der dritte Grand Prix der Saison, das erste Rennen des Triple Headers ist geschlagen und das Fazit in Rot fällt ernüchternd aus. In Japan lieferte Ferrari mit den Plätzen vier und sieben das bis dato beste Rennwochenende der Formel 1-Saison 2025 ab. “Das Team macht einen fantastischen Job und gemeinsam werden wir weiter pushen”, so das offizielle Presse-Statement von Lewis Hamilton.
De Facto wirkte der siebenfache Champion nach dem Rennen in Japan gedrückt. Das breite Grinsen ist aus seinem Gesicht verschwunden. Gekommen, um den ersten Fahrertitel seit Kimi Räikkönen 2007 nach Maranello zu holen, muss Lewis Hamilton einsehen, dass die Scuderia im Moment hinter McLaren, Red Bull und Mercedes nur die viertstärkste Kraft ist. Dem SF-25 fehlt es im Vergleich zur Konkurrenz vor allem in den schnellen Kurven an Grip.
Lewis Hamilton: Problem nur auf einer Seite der Garage
“Was die Leistung und den Abtrieb angeht, sind wir weit von den anderen Jungs entfernt. Wir haben noch einiges zu tun, um die Lücke zu schließen”, ist sich der Brite schmerzhaft bewusst. Das zeigt auch seine Antwort auf die Frage, wo er auf dem Suzuka International Racing Circuit die meiste Zeit liegen gelassen hat. “Überall!” Er bekomme vom Auto nicht das, was er brauche. Zusätzlich komme noch ein weiteres Problem hinzu – und zwar nur auf seiner Seite der Garage.
“Bei den ersten drei Rennen gab es ein gewisses Defizit zwischen beiden Seiten der Garage und zwar bei einem speziellen Element am Auto. An meinem Auto hat etwas unterperformt“, erklärte der Brite, ohne dabei ins Detail zu gehen. Nur so viel wollte der 40-Jährige verraten: Das Problem kostet ihn konstant über eine Zehntelsekunde pro Runde. Gerade im aktuell eng beieinanderliegenden Feld ist das ein erheblicher Nachteil, vor allem da dem SF-25 grundsätzlich drei bis fünf Zehntel auf die Spitze fehlen. Entsprechend fordert Hamilton: “Wir müssen das Auto aufrüsten. Ich hoffe sehr, dass wir beim nächsten Rennen Fortschritte sehen.”
Ferrari-Teamchef: Mit Mini-Steps an die Spitze
35 Punkte stehen bei Ferrari nach drei Rennen in der Konstrukteurswertung zu Buche, 76 WM-Zähler weniger als Leader McLaren. Trotz des massiven Rückstandes versucht Fred Vasseur Ruhe auszustrahlen. „Das ist sicher nicht ideal, und natürlich würde ich lieber Rennen gewinnen, anstatt Vierter zu werden. Das ist klar”, betonte der Ferrari-Teamchef.
Allerdings habe Ferrari auch 2024 zu Beginn der Saison nicht so stark ausgesehen, doch im Verlauf sei es gelungen, den Rückstand aufzuholen und um Siege zu fahren. Der Schlüssel sei kein Wunder gewesen oder eine direkte Verbesserung, die drei, vier Zehntel gebracht habe, sondern Mini-Steps. “Es gab keine Wunder-Entdeckung. Wenn man sich verbessert, liegt das oft daran, dass man in zehn verschiedenen Bereichen eine Kleinigkeit findet, die zusammengefügt die Balance des Autos verbessert und damit dem Fahrer hilft, das Maximum herauszuholen”, erklärte Vasseur.
Bleibt abzuwarten, ob Ferrari bereits dieses Wochenende in Bahrain ein Schritt nach vorne gelingt. Was zumindest schon klar ist: Charles Leclerc wird in Bahrain im ersten Freien Training nicht im Cockpit sitzen. Ferrari plant am Freitag Dino Beganovic für 60 Minuten den SF-25 fahren zu lassen. Für den 21-jährigen Schweden Beganovic ist es die erste Chance, ein Formel-1-Auto in einer offiziellen Session an einem Rennwochenende zu bewegen.
Selten war ein Formel-1-Rennen so langweilig wie der Japan GP 2025. Aber warum war es in Suzuka so schlimm? christian liefert dir 8 Antworten zum Anti-Klassiker:
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