Seit August ist klar, dass Red Bull seinen alteingesessenen Sportdirektor Jonathan Wheatley verlieren wird. Der operative Leiter der Mannschaft rund um Teamchef Christian Horner verabschiedet sich 2025 in Richtung Audi-Sauber. Nach Evaluierungen hat Red Bull jetzt eine Umstrukturierung des Formel-1-Teams arrangiert. Teil davon ist eine Beförderung für Max Verstappens Renningenieur.

Das Team wurde am Mittwoch vor dem Singapur-GP über die Änderungen informiert. Schon seit August war klar, dass Wheatleys Rolle auf mehrere Personen verteilt werden würde. Er hatte davor als Sportdirektor praktisch alle operativen und sportlichen Belange an der Rennstrecke übersehen, von Kommunikation mit der FIA-Rennleitung bis zu den Boxenstopps. Eine sehr umfangreiche Rolle, in welcher er über die Jahre enorme Erfahrung gesammelt hatte.

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Den sportlichen Bereich an der Strecke übernimmt nun Gianpiero Lambiase, der der Formel 1 als Max Verstappens Renningenieur bekannt ist. Seit 2010 war Lambiase Renningenieur, erst bei Force India, dann bei Red Bull. Seit Verstappens Ankunft bei Red Bull 2016 war er durchgehend bei ihm die Stimme im Ohr. 2022 wurde er schon nebenbei zum Leiter des Renningenieurswesens befördert.

Verstappen-Ingenieur wird Rennleiter & bekommt zwei Assistenten

Auch sein jüngster Aufstieg ändert nichts daran, dass er weiter Verstappens Ingenieur sein wird. Für Lambiase bedeutet er lediglich, dass er abseits dieses Jobs jetzt ein viel größeres Aufgabenfeld übernimmt. Er steigt offiziell zum Rennleiter, “Head of Racing”, auf. In dieser Rolle übernimmt er die Verantwortung über alle Rennoperationen des Teams, für Strategie und für Reglement.

Gleichzeitig weiter Verstappens Renningenieur zu sein bedeutet aber natürlich, dass Lambiase einige Aufgaben nur schwer vollumfänglich abdecken kann, wie etwa Interaktionen mit der FIA während dem Rennen. Für diesen Job bekommt er Stephen Knowles als Leiter für Sportliche Regeln. Knowles war davor Leitender Strategieingenieur, und wird jetzt alle Reglements-Fragen überantworten, sowie die Kommunikation mit der FIA.

Richard Wolverson stößt ebenfalls zu diesem Management-Team. Er war davor Leitender Ingenieur für Auto-Ingenieurswesen, jetzt wird er Head of Racing Operations. In dieser Rolle ist er für das operative Geschäft in der Garage zuständig. Gerrard O’Riley wird schließlich vom Leiter für Frachtoperationen zum Leiter für Rennteam-Support und Logistik befördert, O’Riley, Wolverson und Knowles werden direkt Lambiase untergeordnet sein.

Red Bull setzt also exklusiv auf interne Beförderungen, um Wheatleys Verlust aufzufangen. Die neue Struktur wird mit Beginn des Jahres 2025 greifen. Dann scheidet Wheatley offiziell aus seiner Rolle aus. Er sitzt spätestens ab Juli dann bei Audi-Sauber auf dem Kommandostand.

Dass Lambiase trotz immer weiter wachsender Management-Rollen stets Verstappens Renningenieur bleibt, ist keine Überraschung. Das Duo arbeitet seit Jahren perfekt zusammen. So rabiat es auch am Funk zugehen mag.