Kerstin Hasenbichler
Redaktionsleiterin
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Tag 1 in Australien ist geschlagen und was man sagen kann, ist, dass die Formel 1 noch einmal schneller geworden ist. Charles Leclerc übertrumpfte seine Freitagsbestzeit aus dem Vorjahr um acht Zehntel. Natürlich kann man die Trainingssessions 2024 und 2025 nicht 1:1 miteinander vergleichen, aber sie geben einen Anhaltspunkt. Gilt das auch für die Mercedes-Performance?
Im Vorjahr kassierten die Silberpfeile im Albert Park eine herbe Niederlage. Dieses Jahr sehen die Ergebnisse in den Freitagssessions auch nicht berauschend aus – zumindest auf dem Papier. Denn trotz der Plätze 10 und 16 in der zweiten Session zeigte sich das Team zufrieden. “Unsere Pace auf den härteren Mischungen C3 und C4 war ermutigend. Das Auto hat sich gut verhalten, vor allem über die Distanz”, erklärte Andrew Shovlin. Da sich Mercedes allerdings als einziges Team dafür entschieden hat, die Longruns auf der harten Mischung zu fahren – statt wie alle anderen auf Medium – gibt es keine Vergleichsdaten.
Mercedes kämpft mit den weichen Reifen
Kopfschmerzen bereitete den Mercedes-Fahrern am Freitag vor allem der C5. Sowohl George Russell als auch Kimi Antonelli haderten mit der weichsten Reifenmischung, die Pirelli nach Melbourne gebracht hat. “Auf den harten und mittleren Reifen sahen wir sehr schnell aus, und die Balance des Autos fühlte sich insgesamt gut an”, erklärte Russell. Dann habe man die Softs aufgezogen, doch eine Verbesserung blieb aus. “Die Pace ist im Auto, wir müssen sie nur rauskriegen”, ist der Brite überzeugt, der in der ersten Session für einen Schreckmoment sorgte.
In Kurve 4 kam er aufs Gras und drehte sich, sein Wagen blieb unbeschadet. Auf der Suche nach dem Limit habe er es einfach übertrieben, erklärte Russell nach der Session. “Ich hatte ein paar Momente draußen.” Auch Andrea Kimi Antonelli erlaubte sich den einen oder anderen kleinen Fehler. “Es war ein positiver Tag, auch wenn ich noch etwas daran arbeiten muss, die Reifen in das richtige Fenster zu bekommen. Insgesamt hat es sich gut angefühlt. Ich habe einen kleinen Fehler am Ende der Runde gemacht, aber ich fühle mich zunehmend komfortabler”, resümierte der 18-jährige Italiener.
Gelingt es Mercedes, den C5 zum Arbeiten zu bringen, könnte das Team am Samstag einen deutlichen Sprung nach vorne machen. Andernfalls droht ein schwieriges Qualifying mit begrenzten Chancen auf die ersten beiden Startreihen. Russell gibt sich auf jeden Fall optimistisch: “Ich bin zuversichtlich, dass wir über Nacht die Verbesserungen finden, nach denen wir suchen.” Ob das gelingt, bleibt abzuwarten. Auf jeden Fall steht den Teams in Brackley und Brixworth eine lange Nacht bevor.
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