Max Piehler
Formel 1 Ressort
Max hat weder die Schumacher-Zeit im Ferrari erlebt, noch Vettels Red-Bull-Zeit tiefgründig verfolgen können. Trotzdem wurde die Formel 1 früh seine Lieblings-Rennserie.MEHR

Bereits vor Beginn der Formel-1-Saison 2025 erwartete Aston Martin ein schwieriges Jahr. Für das Team aus Silverstone war auch das Miami-Wochenende ein bitterer Beweis, dass Fernando Alonso und Lance Stroll nur schwer aus eigener Kraft in die Punkteränge fahren können. Strolls Sprint-Ergebnis war zwar ein kleiner Lichtblitz mit P5, allerdings profitierte der Kanadier im Rennen über die Dritteldistanz erheblich vom Wetter und von der Konkurrenz.
Im Trockenrennen am Sonntag waren Punktehoffnungen allerdings illusorisch. “Es war wie erwartet, als wir gestartet sind. Ein hartes Rennen”, fasste Stroll zusammen. Nach 57 Runden blieb ihm nicht mehr als die rote Laterne auf P16. “Es ist egal, wo wir starten. Selbst wenn wir als Erste starten, würde es nichts am Resultat ändern bei der Pace, die wir haben.” Sein Teamkollege Fernando Alonso kam als 15. mit über 20 Sekunden Rückstand auf Vordermann Nico Hülkenberg ins Ziel.
Aston Martin bei trockenen Formel-1-Rennen nicht konkurrenzfähig

Alonsos Miami-Wochenende verdeutlicht, wie wenig bei Aston Martin in diesem Jahr zusammenläuft. Den Sprint startete der Spanier vom “total unlogischen” neunten Platz, wie er aufgrund der sonst so schwachen Performance sagt. Mit dieser Ausgangslage war sogar sein erster WM-Punkt der Saison in Reichweite. Nach einer unverschuldeten Kollision mit Liam Lawson gab es jedoch reichlich Carbonschrott statt Punkte.
Im Grand Prix trug Alonso selbst negativ zur langsamen Performance bei, als sich der Routinier ohne Fremdeinwirkung drehte. Im letzten Renndrittel fuhr Alonso über eine Sekunde pro Runde langsamer als die Konkurrenz um Nico Hülkenberg. “Ein ereignisloses Rennen ohne Chancen zeigt nur, dass wir nicht konkurrenzfähig sind”, so sein Fazit. “Wir stehen ganz unten auf dem Tableau. Wir müssen weiter nach Verbesserungen suchen.”
In der derzeitigen Lage kann Aston Martin nur froh sein, dass sich die Königsklasse im letzten Jahr des aktuellen Reglements befindet und im nächsten Jahr die Karten mit großflächig überarbeiteten Boliden wieder neu gemischt werden. Nach dem starken 2023 mit acht Podestplätzen ging es im vergangenen Jahr zunehmend bergab. P5 der Konstrukteurswertung war nur dank des verhältnismäßig guten Frühjahrs möglich.
Geht es für Aston Martin in der Formel-1-Saison 2025 noch bergauf?

Nach sechs Rennwochenenden ist das erste Viertel der Formel-1-Saison 2025 bereits vorüber. Mit 14 Punkten liegt Aston Martin derzeit auf Rang sieben in der Konstrukteurs-WM – angesichts der jüngsten Performance noch eine schmeichelhafte Position. Die Racing Bulls und Alpine liegen wegen ihrer mangelnden Chancenverwertung hinter Aston Martin. Realistisch betrachtet kämpfen Alonso und Stroll regelmäßig mit Sauber.
“Es wird schmerzhaft”, bereitet sich Fernando Alonso mental auf die verbleibenden 18 Rennwochenenden vor. “Die Meisterschaft ist lang und die Hoffnung wird immer da sein.” Teamkollege Lance Stroll versprüht nach dem Miami-GP nur wenig Hoffnung: “Überall war es schlecht in diesem Jahr.” Die Formel 1 war bereits auf unterschiedlichsten Streckenprofilen unterwegs – mit rauem und sanftem Asphalt. Ein Leistungssprung kann das Team ohne Updates also nicht erwarten.
Die große Hoffnung Adrian Newey gibt es nicht. Das Design-Genie soll sich ganz auf 2026 konzentrieren und seine Zeit nicht mit dem aktuellen Boliden verschwenden. “Er hat das Auto nicht designt, er hat es nicht einmal angefasst. Also ist es jetzt nicht seine Aufgabe, die Probleme zu lösen”, meint Alonso.
Auch Teamchef Andy Cowell weiß, wie schlecht es um seine Mannschaft bestellt ist. Fast philosophisch ausgedrückt sind die Ergebnisse des vergangenen Wochenendes für ihn eine “Erinnerung, dass es uns schlicht an Performance fehlt.” Auch Cowell muss sich eingestehen: “Unter normalen, trockenen Bedingungen haben wir kein Auto, mit dem wir um Punkte kämpfen können.”
Im Formel-1-Rennen in Miami fuhr George Russell trotz Startplatz 5 noch aufs Podest. Red Bull legte nach dem Rennen Protest gegen den Drittplatzierten ein. Warum es doch nicht zu einer Strafe kam, erklärt euch Christian im Video:
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