Anfang 2023 trat Mick Schumacher in die Fußstapfen seines Vaters Michael Schumacher. Der heute 25-Jährige heuerte beim Mercedes Formel-1-Team als Ersatzfahrer an, für das sein Vater zwischen 2010 und 2012 drei Jahre lange im Silberpfeil Rennen bestritt. Nach zwei Jahren ist damit Ende 2024 Schluss. Mick Schumacher und das einstige Weltmeister-Team gehen ab 2025 getrennte Wege.

Mick Schumacher: Volle Konzentration aufs Rennfahren

Mick Schumacher testet ein Mercedes Formel-1-Auto in Barcelona
Mick Schumacher durfte den Silberpfeil nur bei Testfahrten pilotieren, Foto: Mercedes-AMG F1

“Ich bin Toto und dem gesamten Team dankbar für die Einblicke, die ich in den vergangenen zwei Jahren erhalten habe”, sagte der scheidende Reservepilot, der 2021 und 2022 43 F1-Grands-Prix für Haas bestritt. Für Mercedes steht er noch bis Saisonende 2024 als Ersatzfahrer für den Fall bereit, dass Lewis Hamilton oder George Russell nicht fahren können. Zusätzlich verrichtet er für die Silbernen Simulatorarbeit, absolvierte einige Tests in Vorjahresautos und unterstützte die Mannschaft an der Strecke.

“Sie haben mich zweifellos zu einem erfahreneren Rennfahrer gemacht, weil ich die technische Seite besser kennengelernt habe”, verriet Schumacher. “Aber es ist hart, diese Autos im Rennen zu beobachten, ohne selbst im Cockpit zu sitzen. Ich möchte mich wieder zu 100 Prozent auf das Rennfahren konzentrieren. Ich möchte mich voll und ganz dem sportlichen Aspekt des Rennsports widmen. Schließlich will ich als Rennfahrer vor allem eines: Rennen fahren, denn das gibt mir das Gefühl, das ich so sehr liebe.”

Mercedes-Teamchef Toto Wolff: Mick ist ein Fahrer von unglaublichem Kaliber

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In Fuji durfte Mick Schumacher erstmals WEC-Champagner verspritzen, Foto: WEC/DPPI

Mercedes-Teamchef Toto Wolff versteht das Verlangen seines Schützlings, wieder Rennen fahren zu wollen. “Mick ist in erster Linie Rennfahrer”, so der Österreicher. “Sowohl in seiner Zeit in der Formel 1 als auch in diesem Jahr bei seinen Leistungen in der Langstrecken-Weltmeisterschaft haben wir gesehen, dass er ein Fahrer von unglaublichem Kaliber ist, der es verdient, in den besten Meisterschaften anzutreten.”

In der zurückliegenden Saison ging Schumacher für Alpine in der Langstrecken-Weltmeisterschaft an den Start und erzielte gemeinsam mit seinen Teamkollegen im japanischen Fuji den ersten Podiumsplatz des Herstellers in der WEC.

“Micks harte Arbeit, sein Fleiß und seine Entschlossenheit in seiner Rolle als Ersatzfahrer waren in den vergangenen zwei Jahren für das Team von entscheidender Bedeutung”, so Wolff weiter. “Von der Arbeit im Simulator über das Testen verschiedener Autos bis hin zu seinen Aufgaben als Teil des Teams an der Rennstrecke hätten wir uns nicht mehr von ihm wünschen können.”

Im Laufe des Jahres war Mick Schumacher auch ein Kandidat für das zweite Audi/Sauber-Cockpit an der Seite von Nico Hülkenberg. Warum sich das Team letztendlich gegen Schumacher und für Gabriel Bortoleto entschieden hat, verrät euch Christian in diesem Video:

Audi holt F1-Supertalent! Was wird aus Mick Schumacher? (13:47 Min.)

Mick Schumachers Zukunft: Was sind seine Optionen für 2025?

Bei der Vergabe des zweiten Mercedes-Cockpits als Nachfolger von Lewis Hamilton zog Wolff Schumacher nicht in Betracht. Stattdessen ersetzt das Eigengewächs Andrea Kimi Antonelli den zu Ferrari wechselnden Co-Rekordweltmeister in der Saison 2025 an der Seite von George Russell.

Die Zukunft von Mick Schumacher ist unterdessen offen. Eine Option wäre eine weitere Saison mit Alpine in der Langstrecken-WM. Alternativ wird über ein Engagement in der Indycar-Serie spekuliert. Der frühere Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug glaubt weiter an den Sohn des siebenmaligen F1-Champions Michael Schumacher. “Ich bin von Micks Fähigkeiten überzeugt“, sagte Haug gegenüber Motorsport-Magazin.com . “Ich habe keine Entscheidung zu treffen, aber ich kann Micks Qualitäten gut einschätzen und damit wiederhole ich mich: Wer Formel 3- und Formel 2-Meister wird, der hat seine Chance nicht per Postwurfsendung gewonnen, sondern sich diese hart erarbeitet.”

Alpine-Teamchef Philippe Sinault zeigte sich zuletzt optimistisch, dass Schumacher auch 2025 zum Aufgebot der Franzosen zählen wird. “Wir drücken die Daumen und sind zuversichtlich, dass er mit uns weitermacht”, sagte Sinault zu Sportscar365. “Aber die Situation und das Gesamtbild sind bekannt. Deshalb müssen wir noch ein wenig warten.” Andere WEC-Hersteller kommen eher nicht in Frage oder haben ihre Cockpits bereits vergeben. Alle Details zu Schumachers Chancen in der Sportwagen-WM hat unser WEC-Experte Robert für euch in diesem Artikel zusammengefasst: