Florian Niedermair
Formel 1 & Motorsport Ressort
Italiener auf dem Papier, Österreicher im Herzen. Die meiste Zeit mit der Formel 1 beschäftigt, aber gerne auch mal bei anderen Rennserien in Aktion.MEHR
Das wird viele Formel-1-Fans freuen – und zwar nicht nur Traditionalisten. In einer Zeit, in der zahlreiche klassische europäische Rennstrecken mit viel Historie zunehmend Gefahr laufen, aus dem Rennkalender der Königsklasse zu verschwinden, verlängerte die Formel 1 ihren Vertrag mit dem Autodromo Nazionale Monza.
Doch nicht nur das: Die legendäre Rennstrecke im Königlichen Park, auf der seit 1950 mit nur einer kurzen Unterbrechung die Königsklasse zu Gast ist, erhält sogar einen langfristigen Vertrag. Bis 2031 wird die Formel 1 auf dem Autodrom in der Nähe von Mailand den Großen Preis von Italien abhalten.
Italien-GP fix: Neuer Formel-1-Vertrag für Monza
In einer Presseaussendung bestätigte die Formel 1 diese Verlängerung am Mittwochabend. Der derzeitige Vertrag mit der 5,8-Kilometer langen Strecke in der Lombardei wäre nach der F1-Saison 2025 ausgelaufen. In den letzten Jahren waren die Anlagen in Monza etwas in die Jahre gekommen, weshalb dem Kurs immer wieder ein Rauswurf aus dem F1-Kalender angedroht wurde. Doch groß angelegte Umbauarbeiten, die 2024 begannen, beseitigen zahlreiche dieser Kritikpunkte.
Im Rahmen dieser Modernisierungsarbeiten, die insgesamt 21 Millionen Euro kosten werden, wurden bisher neue Zufahrtswege ins Paddock errichtet, um den Verkehr zwischen Automobilen und Fußgängern besser zu trennen. Außerdem wurde das Entwässerungssystem rund um die Strecke erneuert und im Zuge dessen auch die Strecke neu asphaltiert. Begründet wurde die Verlängerung auch mit steigenden Zuschauerzahlen im TV und steigenden Social-Media-Followerzahlen in Italien.
Autodromo Nazionale Monza: Die dienstälteste Strecke der Formel 1
In den 75 Jahren, die es die Formel 1 bereits gibt, war sie 74-mal auf der Strecke nördlich von Mailand zu Gast. Keine Strecke hielt mehr Formel-1-Rennen ab. Nur 1980 legte sie infolge des tödlichen Unfalls von Ronnie Peterson eine Pause ein und musste den Grand Prix kurzzeitig an Imola abgeben. In dieser Saison zog das Rennen über das gesamte Wochenende 335.000 Zuschauer an. Die Tifosi durften einen Sieg von Ferrari-Pilot Charles Leclerc bejubeln.
F1-Boss Stefano Domenicali, selbst ehemaliger Ferrari-Teamboss, wurde in der Aussendung folgendermaßen zitiert: „Monza ist ein Herzstück der Formel-1-Geschichte, und die Atmosphäre ist jedes Jahr einzigartig, wenn sich die Tifosi in großer Zahl versammeln, um Ferrari und die Fahrer anzufeuern. Die jüngsten Verbesserungen der Infrastruktur der Rennstrecke und die geplanten Investitionen zeugen von einem starken Engagement für die langfristige Zukunft der Formel 1 in Italien“.
Der Präsident des italienischen Automobilclubs Angelo Sticchi Damiani kam in der Aussendung ebenfalls zu Wort. Er bedankte sich nicht nur bei der Königsklasse, sondern auch bei der italienischen Regierung und der Regional-Regierung. Sowohl die Lombardei als auch der Staat finanzierten mindestens teilweise die Umbauarbeiten an der Strecke. Wie viel Geld genau dafür aus öffentlicher Hand kam, ist nicht bekannt.
Die Umbauarbeiten sind noch nicht abgeschlossen, wie Sticchi Damiani betonte: „Nach der Neuasphaltierung der Strecke und der Konstruktion der Unterführungen zur Verbesserung der Sicherheit auf der Strecke und für die Fans, steht 2025 eine weitere Herausforderung an: Die Qualität und Quantität der Hospitality-Angebote zu erhöhen. Mit diesem Ziel vor Augen arbeiten wir bereits jetzt daran, den Anforderungen der modernen Formel 1 gerecht zu werden.“
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