Moritz Wimmer
Formel 1 Ressort
Leidenschaftlicher Motorsportenthusiast mit einer Schwäche für verschachtelte Sätze und einer (angeblichen) optischen Nähe zu Charles Leclerc.MEHR

Alpine dünnt seinen vollkommen aufgeblasenen Formel-1-Fahrerkader zumindest etwas aus. Ryo Hirakawa, der am vergangenen Rennwochenende in Japan noch für Alpine das erste Training anstelle von Jack Doohan absolvierte, wechselt noch während der laufenden Saison die Fronten und schließt sich mit Haas einem unmittelbaren Konkurrenten an. Wie das US-Team bekanntgab, wird der Japaner auch hier die Reservistenrolle für die Saison 2025 einnehmen. Eine Bestätigung seitens Alpine steht indes noch aus – Hirakawa ist allerdings bereits von der Website des Teams verschwunden.
Hirakawa wechselt zu Haas: Vier F1-Einsätze geplant
Hirakawa, der normalerweise für Toyota in der WEC an den Start geht, kann bereits auf einiges an Formel-1-Erfahrung zurückblicken. McLaren verhalf ihm 2024 zu seinem Debüt an einem Formel-1-Wochenende. Im Saisonfinale in Abu Dhabi ersetzte er im FP1 Oscar Piastri und durfte den MCL38 um die Strecke jagen. Dank seiner guten Beziehungen zu Toyota konnte Hirakawa gleich etwas länger am Persischen Golf bleiben und absolvierte den Postseason-Test für Haas.
Zur Saison 2025 schnappte sich Alpine die Reservedienste des Japaners und verhalf ihm damit zum zweiten Einsatz an einem Formel-1-Wochenende – passenderweise in Japan. Nach nur drei Rennwochenenden ist dieses Engagement nun schon wieder vorbei. Dennoch darf der Le-Mans-Gewinner am kommenden Wochenende erneut in einen F1-Boliden steigen. Im ersten freien Training von Bahrain wird er Haas-Fahrer Oliver Bearman ersetzen. Weitere Einsätze sind in den Trainingseinheiten von Mexiko, Spanien und erneut Abu Dhabi geplant.
„Ich bin begeistert, dem MoneyGram Haas F1 Team beizutreten. Ich weiß diese Gelegenheit wirklich zu schätzen und freue mich auf eine neue Reise mit dem Team“, kommentierte Hirakawa. „Ich fahre meine erste FP1-Session in Bahrain. Für mich ist es aufregend, an zwei Rennwochenenden hintereinander zu fahren, und ich kann es kaum erwarten, nach Bahrain zu kommen.“
„Sein Feedback war beim Nachsaisontest im letzten Jahr sehr detailliert, sodass wir Ryo in diesem Jahr wertvolle Streckenzeit auf vier verschiedenen Rennstrecken zur Verfügung stellen können – was dem gesamten Team helfen wird. Im Rahmen unserer Zusammenarbeit mit Toyota GAZOO Racing ist es großartig, neue Talente im Team willkommen zu heißen. Es ist ein echtes Vergnügen, mit einem Rennfahrer seines fahrerischen Könnens zu arbeiten“, streute Teamchef Ayao Komatsu seinem neuen Reservepiloten Rosen.

Alpine verkleinert riesigen F1-Kader
Für Alpine bedeutet der Verlust eine Verkleinerung seines überdimensional großen Ersatzfahreraufgebots. Die Franzosen stellen in der Saison 2025 den mit Abstand größten Fahrerkader der Formel 1. Während Teams normalerweise ein bis zwei Reservepiloten in ihren Reihen besitzen, teilten sich bei Alpine mit Paul Aron, Franco Colapinto, Kush Maini und bis zuletzt Hirakawa vier Fahrer diese Rolle.
Dass Hirakawa nur drei Tage nach seinem ersten Einsatz in Japan für Alpine das Team bereits wieder verlässt, kann dabei als zumindest opportunistisches Timing bezeichnet werden. Für Alpine bedeutete der Einsatz und das damit verbundene Fan- und Sponsorenengagement eine attraktive Auffrischung des klammen Geldbeutels. Hirakawa hingegen durfte sich erneut in einem Formel-1-Wagen ins Schaufenster stellen und profitiert nun von seinen exzellenten Beziehungen zu Toyota für den Rest der Saison.
Ansonsten war der Große Preis von Japan leider kein Leckerbissen für Fahrer und Fans. Große Langeweile machte sich am Sonntag in Suzuka breit. Warum das so war, erklärt Christian in seinen acht Antworten zum Rennen. Hier reinklicken:
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