Kerstin Hasenbichler
Redaktionsleiterin
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Hoffnungsvolles Update-Paket, ernüchternde Ergebnisse. Nach zwei Trainingssessions steht fest: der neue Ferrari-Unterboden arbeitet wie erwartet. Einen Sprung nach vorne hat die Scuderia damit aber nicht gemacht. Charles Leclerc hatte als Vierter bereits über eine halbe Sekunde Rückstand auf die Bestzeit von Oscar Piastri. “Ich versuche, in eine Richtung zu pushen, die es mir erlaubt, mehr aus dem Auto herauszuholen”, erklärte der Ferrari-Pilot.
Ferrari: Schadensbegrenzung an der Tagesordnung
Bisher sind seine Versuche nicht aufgegangen. “McLaren ist auf einem anderen Planeten. Das ist echt frustrierend”, räumte Charles Leclerc ein. Lewis Hamilton fehlte in der zweiten Session sogar über eine Sekunde auf McLaren. Ein gröberer Schnitzer in der letzten Kurve ließ ihn viel Zeit verlieren. Ein möglicher Grund für den Zeitverlust ist das Einbrechen der Reifen am Ende der Runde. So konnte man sehen, dass die Reifenoberfläche an der Hinterachse bereits auf einer Runde zu überhitzen begann.
Ein Blick auf die Daten zeigt, dass beide Ferrari-Piloten über die Runde kontinuierlich verlieren. Deutlich unterlegen sind Leclerc und Hamilton beim langen Herausbeschleunigen aus Kurve 13.
Entsprechend sah man ratlose Gesichter nach der zweiten Trainingssession. Für Leclerc gibt es momentan nur eines, was Ferrari tun kann: Schadensbegrenzung betreiben. “Wir müssen das Maximum aus dem Auto herausholen, egal ob das Platz 3, Platz 4 oder Platz 5 bedeutet. Das müssen wir so lange tun, bis wir zu dem Punkt gelangen, an dem wir das schnellste Auto im Feld sind. Dann heißt es, das Maximum herauszuholen, damit wir um Siege statt um Platz drei oder vier kämpfen”, betonte der 27-Jährige.

Bahrain: Zwei Sessions, fünf Sets an Soft
Was auffiel: Ferrari nutzte im Training hauptsächlich die Soft-Reifen. Damit haben sie nur mehr fünf Sets an Soft für den Samstag zur Verfügung. Das könnte in Hinblick auf das Qualifying ein Nachteil sein, muss es aber nicht. Denn wie das erste Freie Training findet auch das dritte Freie Training tagsüber und damit unter ganz anderen Rahmenbedingungen als das Qualifying statt. Es ist somit nicht zwingend notwendig, in FP3 den weichen Reifen einzusetzen.
Für Lewis Hamilton fühlte sich der Wechsel von der harten auf die weiche Mischung wie ein Schock an.
“Auf dem harten Reifen war der Grip furchtbar, auf dem Soft war es viel besser. Ich konzentriere mich derzeit auf Konstanz. Es geht für mich darum, ein Auto zu haben, das einfach zu fahren ist und das sich konstant über die Runde hinweg anfühlt”, erklärte der siebenfache Champion. Trotzdem hofft man bei Ferrari – ähnlich wie bei Red Bull –, über Nacht mit Setup-Arbeiten die Lücke zu McLaren verkürzen zu können. “Es sieht so aus, als wären wir an Mercedes dran. Bei Red Bull ist das schwierig zu sagen. Ich denke, dass wir noch Performance im Auto finden können. Wir werden sehen, wo wir morgen stehen”, meinte Leclerc.
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