Isabelle Grasser
Formel 1 Ressort
Isabelle ist Teil unserer Formel-1-Redaktion. Sie erhört aber auch die Rufe anderer Serien, zum Beispiel der F1 Academy.MEHR
Der vierte Weltmeistertitel ist in der Tasche. Wie viele es noch werden könnten, ist eine schwierige Frage, denn Max Verstappen plant nicht, Rekorde zu jagen und ewig in der Formel 1 zu bleiben. Stattdessen liebäugelt der Niederländer mit anderen Rennserien. Vor dem Las Vegas Wochenende durfte Verstappen auf Einladung von Honda einen Acura ARX-06 GTP-Sportwagen testen, der in der IMSA unterwegs ist. Im Rahmen des Tests gab der Red-Bull-Pilot Einblicke in seine Pläne für die Zukunft – Abseits der Königsklasse.
“Ich verfolge die Serien IMSA und FIA WEC und die 24-Stunden-Rennen”, so Verstappen im Interview mit Road & Track. “Ein paar meiner Freunde fahren dort und reden immer darüber, aber ich habe noch nie ein Auto ausprobiert.” Mit viel Freude stieg der Niederländer daher in den Acura ARX-06 bei einem Testritt, den Red-Bull-Partner Honda ermöglichte.
“Ich habe es sehr genossen”, schwärmte Verstappen nach ein paar Runden im Sportwagen. “Es ist natürlich ganz anders als in der Formel 1, aber ich bin eingestiegen und es fühlte sich ganz natürlich an. Klar bin ich diese Autos schon im Simulator gefahren, aber es dann in der Realität zu sehen, hat mir sehr gut gefallen. Es ist nichts Ernstes, aber zumindest gab mir Honda die Möglichkeit, ein Gefühl für das Auto zu bekommen. Das hat mir definitiv Spaß gemacht.”
24h von Daytona und Le Mans – Erst nach Formel 1
Max Verstappen in einem Rennauto, das kein F1-Bolide ist, könnte in Zukunft die neue Normalität sein. Der Red-Bull-Pilot kann sich für mehrere Rennevents begeistern und möchte diese auch ausprobieren. Weit oben auf seiner Liste stehen die 24 Stunden von Daytona und die 24 Stunden von Le Mans.
“Ich weiß, dass ich das in Zukunft machen möchte”, sagt der vierfache Weltmeister bezüglich einer Daytona-Teilnahme. Während er in der Formel 1 um Titel fährt, wird er diesen Wunsch jedoch nicht umsetzten können. “Bei einem so vollen F1-Zeitplan ist es fast unmöglich, die Zeit dafür zu finden, da wir so spät in der Saison fertig werden”, so Verstappen.
Eine Sache, die er schnell nebenbei erledigt, wäre das Langstreckenrennen für ihn ohnehin nicht. “Ich weiß, dass ich dorthin fahren und versuchen will, zu gewinnen und wirklich konkurrenzfähig zu sein”, verrät der Niederländer. “Die einzige Möglichkeit, dies zu tun, ist, einige Tests durchzuführen und sich wirklich gut vorzubereiten. Das ist im Moment nicht möglich, aber wer weiß? Vielleicht in ein paar Jahren. Dann bin ich immer noch jung, ziemlich jung, und kann immer noch die Autos fahren.”
Nicht nur mit anderen Rennserien: Max Verstappen liebäugelte auch mit anderen Formel-1-Teams. Hier lesen:
Sein voller Zeitplan und der Wunsch richtig vorbereitet zu sein, hindern Verstappen auch an der Teilnahme bei den 24 Stunden von Le Mans. “Ja ich möchte Le Mans fahren, aber im Moment ist es sehr schwer, das mit der F1 zu kombinieren”, so der Red-Bull-Pilot.
Von 2026-Auto abhängig: Wie lange bleibt Max Verstappen in der Formel 1?
Neben der Formel 1 ist keine Zeit, also wann könnte man Verstappen in einer anderen Rennserie sehen? Der Niederländer machte kein Geheimnis daraus, dass er nicht in der Königsklasse ‘alt’ werden möchte. “Im Moment habe ich einen Vertrag bis 2028”, erinnert der vierfache Weltmeister. “Danach werde ich einunddreißig Jahre alt sein. Das ist natürlich noch sehr jung, aber ich habe ja auch mit siebzehn angefangen. Das ist eine lange Zeit in der Formel 1.”
Die Dauer seines Verbleibs in der Königsklasse macht Verstappen von den Autos der Saison 2026 abhängig. “Für mich hängt es auch davon ab, wie die neuen Autos ab 2026 zu fahren sein werden. Die Anzahl der Rennen, wie viel man von zu Hause weg ist, das ist anspruchsvoll. Dabei spielt es für mich keine Rolle, ob man sehr erfolgreich ist oder nicht. Natürlich haben wir in der Formel 1 schon viel gewonnen.”
Auf Titeljagd, um die Rekordweltmeister Lewis Hamilton und Michael Schumacher einzuholen, möchte Verstappen nicht gehen. “Ich muss nicht hierbleiben, um mich zu beweisen. Ich habe nicht den Wunsch, acht oder neun Titel zu gewinnen”, so der Niederländer.
Max Verstappen: Irgendwann möchte ich andere Dinge tun
Derzeit sei der vierfache Weltmeister zwar noch zufrieden mit seinem Engagement in Formel 1, doch irgendwann möchte er auch etwas Neues ausprobieren. “Ich bin sehr glücklich mit dem, was ich tue, und ich weiß, dass ich immer mein Bestes geben werde, wenn ich im Auto sitze”, sagt Verstappen. “Ich möchte aber auch andere Dinge tun und irgendwann auch weniger Rennen fahren.”
Ganz ohne Rennsport geht es in der Zukunft zwar nicht, aber der Red-Bull-Pilot möchte die Termine in seinem Kalender reduzieren und sieht dafür eine Lösung bei anderen Rennserien. “Wenn man eine Langstreckenmeisterschaft fährt, ist es natürlich ein bisschen weniger”, so Verstappen. “Das eine Rennen ist intensiver, weil es vierundzwanzig Stunden dauert, aber man hat mehr Freizeit, man kann seinen Zeitplan etwas besser planen. Es ist vielleicht ein bisschen entspannter, man kann vielleicht ein bisschen mehr das Leben außerhalb des Rennsports genießen.”
Von der Formel 1 zum Start bei den 24h von Le Mans, das ist nicht nur für Max Verstappen vorstellbar. Auch Sebastian Vettel spielt derzeit mit dieser Idee. Hier geht es zur News:
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