Florian Niedermair
Formel 1 & Motorsport Ressort
Italiener auf dem Papier, Österreicher im Herzen. Die meiste Zeit mit der Formel 1 beschäftigt, aber gerne auch mal bei anderen Rennserien in Aktion.MEHR
Am vergangenen Formel-1-Wochenende musste Nico Hülkenberg eine empfindliche Niederlage verdauen, nachdem er sowohl im Qualifying als auch im Rennen – aufgrund einer Gelbzone – schlechter abschnitt als Rookie Oliver Bearman bei seinem ersten Start für Haas. Entsprechend enttäuscht war Hülkenberg auch nach dem Baku-Rennen. Von der Niedergeschlagenheit des vergangenen Wochenendes war in Singapur aber nichts mehr zu sehen.
Denn auf dem südostasiatischen Straßenkurs kehrte der Qualifying-Spezialist wieder in seine gewohnte Form zurück. Mit etwas Schützenhilfe aus dem Ferrari-Lager sicherte sich der Emmericher sogar die sechste Startposition für den Singapur-GP. Wohlgemerkt, auf einer Strecke, auf der das Qualifying in der Vergangenheit beinahe genauso wichtig war wie in Monaco.
Big Points für Nico Hülkenberg in Singapur?
Entsprechend freudig nahm Hülkenberg das Ergebnis am Samstag auch zur Kenntnis. “Es lief sehr locker und ich bin glücklich. Wir waren mit unseren Runs immer auf der richtigen Seite, wir hatten ein gutes Gespür für die Strecke und die Streckenentwicklung und ich hatte ein gutes Gefühl mit dem Auto”, so seine Qualifying-Bilanz.
Die gute Startposition kam also nicht nur von Ferraris Gnaden zustande, wie Hülkenberg feststellte: “Ich habe nicht viel Potenzial übriggelassen. Auch wenn die beiden roten Autos keine Probleme gehabt hätten, dann wären wir auf P8 gelandet und das fünftschnellste Team gewesen. Darüber bin ich glücklich, denn gestern hat es etwas schwieriger ausgesehen.”
Kann Hülkenberg auch im Rennen die beiden Ferraris hinter sich halten? Das schließt er nicht aus. “Wir werden versuchen uns gegen alle Angriffe von hinten zur Wehr zu setzen”, so seine Ansage. Das erklärte Ziel bleibt aber: Best of the Rest. Also die beste Position hinter den vier Topteams verteidigen.
Singapur-GP: Wie viel bringt die vierte DRS-Zone?
Wie leicht oder schwer dieses Ziel erreicht werden kann, hängt stark von der Renndynamik ab. Zwischen Kurve 14 und 16 richtete die FIA 2024 eine neue DRS-Zone ein. Wie viel einfacher diese das Überholen auf dem Marina Bay Street Circuit gestalten wird, ist derzeit noch unklar. “Es kommt ein bisschen darauf an, wie stark der Reifenverschleiß morgen ist. Falls er nicht schlecht ist, dann macht sie vielleicht keinen so großen Unterschied.”
Als potenziell entscheidenden Faktor hat Hülkenberg sowieso etwas anderes auf dem Zettel: “Historisch gesehen können Safety Cars oder VSC-Phasen zu verschiedenen Zeitpunkten alles auf den Kopf stellen. Wir müssen also auch ein bisschen Glück haben und ein sauberes Rennen durchziehen”, fordert der Deutsche.
Am liebsten wäre ihm angesichts seiner Startposition wohl, wenn es überhaupt kein Safety Car gibt. Die SC-Quote liegt beim Singapur-GP seit dem Debüt 2008 aber bei 100 Prozent. Hülkenbergs Teamkollegen Kevin Magnussen käme ein Safety Car hingegen gar nicht so unrecht. Denn von Startplatz 14 aus muss der Däne auf etwas Schützenhilfe hoffen, um selbst am Kampf um Formel-1-Punkte teilnehmen zu können.
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