Louis Budweg
Formel 1 Ressort
Formel-1-Redakteur mit einem gewissen Hang zur Fitness, Currywürsten und den alltäglichen Mario-Kart-Rennen im Büro. MEHR
Lando Norris verlor an vielen Rennwochenenden die Chance auf mehr Punkte. So auch in Monza. In Kurve vier überholte Teamkollege Oscar Piastri den WM-Aspiranten spektakulär. Nur nahm das Norris den Wind aus den Segeln. Der Brite musste prompt Charles Leclerc ziehen lassen, der das Rennen später gewann. Für Zak Brown war der Italien GP eine zentrale Lehrstunde, für den Umgang mit seinen Piloten.
Brown: Unsere Anweisungen an F1-Fahrer waren zu vage
Stichwort: Papaya-Rules. Auf diese Berief sich das Team noch im selben Rennen. Doch was genau waren die Papaya-Rules überhaupt? “Der Befehl, den wir den beiden gegeben haben, war eher vage. Es war subjektiv, und zwar: Nehmt nicht zu viel Risiko”, so McLaren-Racing-CEO Zak Brown.
Das Problem: Beide McLaren-Fahrer verstanden etwas Unterschiedliches unter dem Begriff Risiko. “Lando hat also gedacht: Ich muss nicht so stark verteidigen, denn ich brauche ja kein Risiko eingehen. Oscar hat sich gedacht: Hey, die Lücke sieht ziemlich groß aus”, so Brown.
Die Lösung wäre für Brown folglich simpel gewesen. “Wir sind in Kurve vier als erster und zweiter gefahren und sind als erster und dritter herausgekommen. […] retrospektiv hätten wir das stärker definieren sollen. Wie du in Kurve vier hinein fährst, so solltest du auch wieder herausfahren”, so Brown.
McLaren mag Racing, aber: Befehle ab jetzt klarer
Erst eine Woche später in Aserbaidschan legte sich McLaren auch öffentlich endgültig auf Lando Norris als Nummer-1-Faher fest. Nichtsdestotrotz: Wenn es nicht gerade um die Weltmeisterschaft geht, lässt McLaren die beiden Fahrer noch immer miteinander kämpfen.
“Ich mag es, dass wir unsere Jungs Rennen fahren lassen. Aber wenn ich mir Monza anschaue, haben wir gelernt, dass wir uns klarer ausdrücken müssen. Denn die Auffassung von Risiko ist bei jedem Fahrer unterschiedlich”, erklärt Brown.
Auch für die Formel-1-Saison 2025 könnte diese Erfahrung wichtig sein. Insbesondere falls McLaren dieses Mal auch von Beginn an das stärkste Auto haben sollte.
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