Er hat es geschafft: Nachdem er 2023 und 2024 jeweils für einige Rennen bei Red Bulls Juniorteam in der Formel 1 zum Einsatz kam, hat sich Liam Lawson den Traum eines jeden Red-Bull-Zöglings erfüllt. Ab dieser Saison ist der Neuseeländer Teamkollege von Max Verstappen bei Red Bull Racing. Und das in einer ungewöhnlichen Konstellation. Denn Lawson wird 2025 seine erste volle Saison als Formel-1-Fahrer absolvieren – gleich bei einem Topteam.

Sollte deshalb bei der Bewertung von Lawsons Leistung anlässlich von erst elf GP-Starts Nachsicht an den Tag gelegt werden? Nicht, wenn es nach dem 23-Jährigen selbst geht, denn: „In der Formel 1 fühle ich mich nicht wie ein Rookie.“ Dafür sei er schon zu lange im Paddock, so Lawson weiter. „Ich habe schon genug Rennen absolviert, um zu wissen, wie der Sport funktioniert.“

Render vom neuen Red-Bull-Design für 2025
Kann Lawson den neuen Red Bull bändigen?, Foto: Red Bull Racing / Red Bull Content Pool

Eine Ausnahme macht Lawson jedoch gerade im Hinblick auf den Saisonstart. Denn dann stehen gleich in den ersten sechs Rennen drei Strecken auf dem Programm, auf denen er bislang noch überhaupt keine Erfahrung sammeln konnte (Melbourne, Shanghai, Miami). „Die erste Hälfte der Saison, besonders der erste Teil, wird sehr, sehr hart werden“, kündigt Lawson an. „Am Start der Saison wird es sich ziemlich neu anfühlen.“

Zwar sei es im Vergleich zu seinen vorherigen beiden Stints in der Königsklasse in den beiden Vorjahren von Vorteil, erstmals die gesamte Saisonvorbereitung mitgemacht zu haben, fährt der ehemalige DTM-Vizemeister fort, aber: „Unabhängig davon, wie sehr wir uns vorbereiten: Wenn du tatsächlich auf die Strecke gehst, gibt es immer ein Element, bei dem es darum geht, wie lange es dauert, das zu lernen und zu maximieren.“

Dennoch bekräftigt Lawson insgesamt: „Aber nein, in der Formel 1 fühle ich mich nicht wie ein Rookie.“ Trotzdem gelte es, die Erwartungshaltung zunächst nicht zu hoch zu setzen, gerade aufgrund der unbekannten Strecken zu Saisonbeginn. „Es gibt also für mich keinerlei Erwartungshaltung, dort raus zu gehen und vom Start weg Rennen zu gewinnen“, stellt der Mann aus Hastings klar.

“Es wird natürlich ein Prozess sein, den Speed zu finden“, macht Lawson stattdessen die Prioritäten deutlich. „Und für mich geht es darum, das so schnell wie möglich zu tun. Und es gibt keine wirkliche Erwartung oder einen Zeitrahmen in Bezug darauf, wann ich denke, dass ich das tun werde. Es geht nur darum, darauf hinzuarbeiten, das so schnell wie möglich zu tun.“

Obwohl es für den Saisonstart also keine allzu hohen Ansprüche an Lawson zu geben scheint, so besteht doch eine klare Erwartung für die Saison insgesamt: Seinen Teil dazu beizutragen, dass Red Bull die Konstrukteurs-WM zurückerobert. Dessen ist sich auch Lawson bewusst: „Das Ziel des Teams ist es, die Konstrukteurs-Wertung zu gewinnen. Dazu waren sie letztes Jahr offensichtlich nicht in der Lage und das ist das klare Ziel für dieses Jahr.“

Liam Lawson und Max Verstappen (Red Bull Racing) vor der Formel-1-Saison 2025; Portrait
Lawson ist der neue Teamkollege von Max Verstappen, Foto: Will Cornelius / Red Bull Content Pool

“Wir geben also unser Bestes, das Auto so schnell wie möglich zu machen. Und für mich ist das Ziel, dass, wenn wir in einer Position sind, um die Konstrukteurs-WM zu kämpfen, oder sie zu gewinnen, dass ich meinen Job mache“, definiert Lawson seine Rolle. „Ich denke also das ist wirklich, wo das Ziel und die Erwartung des Ziels im Hinblick auf mich liegt, abgesehen von meinen persönlichen Zielen in der Formel 1.“

Eine der größten, wenn nicht die größte Herausforderung für Lawson in seiner ersten vollen Formel-1-Saison dürfte der ständige Vergleich zu Teamkollege Verstappen werden. Doch wie lange fährt dieser überhaupt noch für Red Bull? Im Winter rankten sich erneut Gerüchte um einen Abschied des vierfachen Weltmeisters und ein astronomisches Angebot von Aston Martin. Diese wurden jedoch im Rahmen des großen Launch-Events der Formel 1 von den beteiligten abermals zurückgewiesen. Alle Details lest Ihr hier: