Tobias Mühlbauer
Formel 1 & Motorrad Ressort
MotoGP und Formel 1, das ist meins. Bei MSM meine Leidenschaft zum Beruf gemacht und seitdem immer für euch dabei, wenn Motoren aufheulen.MEHR

Red Bull sorgte mit einem erneuten Fahrertausch zum Formel-1-Rennen in Japan für Aufsehen. Liam Lawson musste nach zwei desaströsen Auftritten mit Yuki Tsunoda den Platz tauschen. Der Tenor im Paddock und der Öffentlichkeit war klar: Der Neuseeländer scheiterte an einem schwierig zu fahrenden Auto, das nur Ausnahmefahrer Max Verstappen bändigen kann. Gegen dieses Narrativ wehren sich die Bullen nun.
Red Bull: Alle Formel-1-Autos sind nervös
“Wie unruhig oder wie nervös unser Auto ist, das ist relativ. Ich wette, es gibt 18 andere nervöse Autos in dieser Boxengasse, die alle von uns, ich selbst wahrscheinlich am meisten, ziemlich schwierig zu fahren finden würden”, meinte Chefingenieur Paul Monaghan am Freitag in Suzuka.
Er hält den RB21 weiterhin für kein schlechtes Fahrzeug: “Du versuchst, dein Auto so gut wie möglich auszubalancieren, und wir sind ein, zwei Zehntel vom schnellsten Auto in der Boxengasse [dem McLaren, Anm. d. Red.] entfernt. Das letztjährige Auto hatte einige Schwächen, und wir haben diese Schwächen ziemlich gut behoben, ohne meiner Meinung nach viel Rundenzeit zu verlieren.”
Knapper Kommentar zu Liam Lawson: Er fiel in ein Loch
Verloren sieht er die Meisterschaft daher noch lange nicht, und bekräftigt erneut: “Wenn wir auf einer fünfeinhalb Kilometer langen Strecke mit 20 Kurven zwei Zehntel Rückstand haben und in jeder Kurve ein paar Hundertstel herausholen, sind wir plötzlich auf dem gleichen Stand wie das derzeit führende Auto. Ich glaube, man kann leicht übertreiben, wenn man sagt, dass wir ein schwierig zu fahrendes Auto haben. Ich wette, sie sind alle ziemlich schwierig.”
Für Lawson scheint es aber sehr wohl einen Unterschied zu geben. Im Red Bull noch chancenlos und ohne vertrauen, fuhr er im Training in Suzuka mit dem Racing Bull sofort zur fünftschnellsten Zeit und sogar schneller als Verstappen. Seine vorherige Misere kommentierte Monaghan nur kurz: “Armer Liam, er fiel in ein Loch und es hat einfach nicht für uns funktioniert. Was geschehen ist, ist geschehen, soweit es mich betrifft.”

Egal, wer das Auto fährt: Formel-1-Meisterschaft hat Vorrang
Ob Lawsons Nachfolger Yuki Tsunoda ähnliche Probleme haben wird, muss sich nun zeigen. Im Training seines Heimrennens wurde er durch die zahlreichen Roten Flaggen gestoppt und konnte keine Zeit auf weichen Reifen setzen. Die Begründung seiner Beförderung ist für Monaghan simpel: “Im Hinblick auf die Konstrukteursmeisterschaft ist es in unserem Interesse, das Beste aus beiden Autos herauszuholen. Was auch immer wir aus den beiden Autos lernen können, werden wir mitnehmen und einsetzen. Es ist dabei egal, wer es fährt.” Lawson holte in beiden seiner Rennen im RB21 keinen einzigen Punkt.
Wie die Racing Bulls Liam Lawson nach dem Nackenschlag der Degradierung wieder aufbauen wollen, könnt ihr hier lesen:
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