Louis Budweg
Formel 1 Ressort
Formel-1-Redakteur mit einem gewissen Hang zur Fitness, Currywürsten und den alltäglichen Mario-Kart-Rennen im Büro. MEHR

Am vergangenen Rennwochenende in China sammelte Carlos Sainz seinen ersten Punkt für Williams. Doch das war nur wegen gleich drei Disqualifikationen möglich. Alex Albon war ihm auch in China überlegen. Im anstehenden Triple-Header will Sainz das Blatt zu seinen Gunsten wenden. Bis das klappt will er allerhand Dinge ausprobieren – und die Ferrari-Fahrweise aus seinem Kopf verbannen.
Sainz: Werde Dinge ausprobieren, um Leistung zu finden
Alex Albon sammelte im selben Zeitraum wie Sainz 16 Punkte. Aus den Erfahrungen aus den ersten beiden Formel-1-Rennen will Sainz nun aufbauen. “Ich werde Dinge ausprobieren, um die Leistung zu finden, die sich offensichtlich aus den Theorien ergibt, die wir nach den ersten 7 bis 10 Tagen entwickelt haben”, so Sainz.
Ein Faktor, der Sainz noch am meisten zurückhält ist sein Fahrstil aus Ferrari-Zeiten. “Ich war an einen bestimmten Ferrari-Autotyp gewöhnt, und deshalb fahre ich, besonders seit 2022, immer auf eine ganz bestimmte Art und Weise, um alles aus diesem Auto rauszuholen. Dann verfällt man in eine Fahrgewohnheit, die man dann auf das nächste Auto überträgt”, erklärt der Spanier.
Besagte Fahrgewohnheit hat bei Ferrari schließlich auch gut funktioniert. Über drei Jahre fuhr Sainz nahezu auf Augenhöhe mit Charles Leclerc. Nur mit dem neuen Williams FW47 bringt ihm das recht wenig.
Carlos Sainz will Ferrari Muscle-Memory abstellen
“Die größte Herausforderung aus fahrerischer Sicht besteht darin, die Kurvenanfahrt neu zu erlernen, da man ein gewisses Muskelgedächtnis hat. Besonders unter Druck im Qualifying greift man oft auf diese Muscle Memory zurück, die die Fahrweise beeinflusst. Im freien Training hat man eher den nötigen Freiraum, um seinen Fahrstil zu ändern”, so Sainz.
Das ist ein Prozess, den Sainz schon oft in seiner Karriere durchmachen musste. Egal ob bei seinem Wechsel von Toro Rosso zu Renault, dann von Renault zu McLaren, von McLaren zu Ferrari, und jetzt von Ferrari zu Williams. Der Spanier weiß also, wie er sich an ein neues Auto anpasst.
“Ich erinnere mich an 2022. Ich hatte ein paar Probleme mit dem Ferrari. Im Training war ich zwar schnell, aber dann kommt im Qualifying der natürliche Instinkt zurück. Man muss einfach sehr diszipliniert sein”, so Sainz.
“Das braucht Zeit, es erfordert mental und fahrerisch viel Anstrengung, aber es ist eine Herausforderung, die mir immer Spaß gemacht hat.” In Japan, Bahrain und Saudi-Arabien hat Sainz nun drei Rennen Zeit, um weiter daran zu arbeiten, ehe die nächste Pause wartet.
© Motorsport-Magazin
diese Formel 1 Nachricht