Mit Startplatz fünf kann Sergio Perez am Samstag bei der Formel 1 in Zandvoort entspannt ins Bett gehen. Auch das erste Qualifying nach der Sommerpause ist ein solides. Dringend nötig, um den Lärm um Fahrerwechsel bei Red Bull zu beruhigen. So kann sich Perez beim Niederlande-GP schon wieder über die kleinen Dinge aufregen. Das Verhalten von Lewis Hamilton etwa.

Schon in Q1 stolperten Perez und Hamilton in Kurve 9 übereinander. Der Mercedes war auf einer langsamen Runde, versuchte außen noch dem Red Bull aus dem Weg zu gehen, doch das ging sich bis zum Kurven-Ausgang mehr schlecht als recht aus. “Pech”, räumt Perez ein. Hamilton und Mercedes hatten wohl schlicht falsch eingeschätzt, wie schnell der Red Bull auftauchen würde.

“Lewis war dann auf der Ideallinie”, beschwert sich Perez, der seine Runde abbrechen musste. “Er hat sich bemüht, aber wir waren zur falschen Zeit am falschen Ort. Die Stewards sind sehr streng dieses Jahr, da habe ich für viel Schlimmeres Strafen bekommen, also erwarte ich, dass er dafür bestraft wird.”

“Leider, weil ich glaube, er hat sich so gut es ging verhalten, und da sollte man vielleicht ein bisschen lockerer sein”, ist Perez nach dem Qualifying aber auch nicht allzu schlecht auf Hamilton zu sprechen. Deutlich entspannter als noch am Funk im Qualifying (“Was zur Hölle macht der Idiot da?”). Was auch einen guten Grund hatte. Denn die Runde, die Perez abbrechen hatte müssen, hatte Konsequenzen.

Nach Hamilton-Zwischenfall: Perez muss zweiten Reifen verheizen

Wie alle Top-Fahrer hatte Perez gehofft, Q1 mit nur einem Satz Soft zu überstehen. Die Hamilton-Aktion unterband seinen Versuch, auf diesem Reifensatz noch einmal nachzusetzen und damit den Aufstieg in Q2 zu festigen: “Ich konnte nichts tun als einen weiteren Satz zu montieren, was dann mir dann in Q3 teuer zu stehen kam.”

Mit der beschränkten Anzahl an Soft-Reifen war Perez von nun an im Hintertreffen. Da er in Q2 auch zwei Sätze benötigte, blieb ihm in Q3 schließlich nur mehr ein frischer Satz übrig. In Q3 hätten aber alle stets gerne zwei Sätze, um zweimal voll ans Limit gehen zu können: “Da ist immer was drin, indem man die Streckenentwicklung mit zwei Sätzen versteht.”

“Und mit nur einem Versuch willst du den nicht ruinieren”, ergänzt Perez. “Die Runde war nicht so sauber. Wenn du zwei Sätze hast, dann kannst du auf dem ersten viel mehr attackieren.” Letztendlich blieb ihm trotzdem ein fünfter Platz, mit 0,387 Sekunden hielt sich sein Rückstand auf Teamkollege Max Verstappen auch im Rahmen.

Perez bekommt in Zandvoort Aufwind: Wir machen Fortschritte

Nach dem Qualifying in Spa vor der Sommerpause ist Zandvoort nun schon der zweite Samstags-Auftritt mit einer soliden Leistung. “Wir machen Fortschritte, haben den richtigen Ansatz”, freut sich Perez. Nicht nur in Sachen Fahrleistung. “Wir haben viele Dinge mit unserem Auto verstanden. Das ist sehr vielversprechend. Jetzt können wir mit den Updates in den nächsten Rennen anziehen.”

Kurzfristig gilt es erst einmal in Zandvoort auch das Rennen umzusetzen. Daran scheiterte es zuletzt in Spa. “Es wird sehr hart werden, hier mit diesen recht ähnlich schnellen Autos um uns herum zu überholen”, räumt Perez ein. “Aber von hier aus können wir kämpfen.”