Im 1. Training von Bahrain gaben einige Teams, darunter Williams, Nachwuchsfahrern die Chance, ein paar Runden in einem echten Freien Training der Formel 1 zu sammeln. Für Williams-Förderpilot Luke Browning endete diese Chance unverschuldet fast in einem riesigen Unfall – mit dem Teamkollegen! Weil das Team gepatzt hatte.

Browning hatte auf einer Runde raus aus der Box zwischen den Kurven 12 und 13 Alex Albon im zweiten Williams in langsamer Fahrt vorgefunden. Nicht nur in langsamer Fahrt – Albon zuckte sogar noch spät zur Seite, als er realisierte, dass hinter ihm ein anderer Fahrer auf einer schnellen Runde kam. Browning hatte bereits zum Ausweichen angesetzt und konnte in letzter Sekunde eine Kollision verhindern.

“Die Vorderachse des Williams ist richtig gut, also kam ich locker vorbei”, nimmt es Browning am Abend danach mit Humor. Auch Albon sieht es entspannt: “Da muss ich ihm einen richtigen Rookie-Schreck eingejagt haben! Bisschen eine Fehlkommunikation. Niemand war schuld.” Was so nicht ganz stimmt – das Team war schuld.

Williams-interner Ärger: FIA-Stewards greifen mit Geldstrafe ein

Weil es eine so gefährliche Situation war, nahmen sich zwischen den beiden Trainings die FIA-Stewards den Fall vor und luden die Beteiligten zu sich. Albon bestätigte, dass er am Funk keine Warnung bekommen hatte. Was in der Passage aber unbedingt nötig gewesen wäre. Nicht nur ist aus dem Winkel dort im Rückspiegel kaum was zu sehen – Albon hatte auch noch einen langsamen Aston Martin hinter sich.

So musste er sich vollends auf seinen Ingenieur verlassen. Der ebenfalls vorgeladene Williams-Vertreter musste in der Anhörung jedoch gestehen, dass zum Zeitpunkt des Zwischenfalles die zuständigen Ingenieure beide abgelenkt waren. Die Tatsache, dass es Brownings Outlap war, wurde Williams angerechnet. Dennoch war die Situation brandgefährlich. 7.500 Euro Strafe für das Team waren das Resultat.

Damit kommt Williams aber sogar billiger davon als Carlos Sainz vor einer Woche in Japan, als er 10.000 Euro dafür berappen musste, dass er fünf Sekunden zu spät bei der Nationalhymne vor dem Start antrat. Ein Umstand, der bei Albon und Mercedes-Pilot George Russell am Freitagabend für Belustigung sorgte, als die beiden nebeneinander Interviews gaben.

“Das ist weniger als das Kacken von Carlos!”, rief Russell hinüber. Darauf Albon: “Würdest du dich lieber **********, oder deinen Teamkollegen abschießen?” Darauf gibt es für beide eine einfache Antwort: “Den Teamkollegen abschießen! Ist billiger!” Jedenfalls ist Williams bislang eine gute Geldquelle für die FIA: 10.000 Euro für einen Fauxpas mit Flexi-Flügel-Kameras in China und 1.000 Euro für eine massive Geschwindigkeits-Übertretung von Sainz in Japan musste man ebenfalls schon berappen.