Kerstin Hasenbichler
Redaktionsleiterin
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2025 oder 2026? Eine Frage, die den Teamchefs der Formel 1 einige Kopfschmerzen bereitet. Wann ist der richtige Zeitpunkt, die aktuelle Saison abzuhaken und sich auf 2026 zu fokussieren? Die Rechnung – wenn es nicht läuft, dann Saison abhaken und Fokus auf 2026 legen – ist nicht ganz so einfach, vor allem, wenn man als Motorenhersteller auch andere Teams mit Power Units beliefert.
“Wir können nicht einfach sagen, wir schreiben die Saison ab und konzentrieren uns auf 2026. So können wir nicht arbeiten, so werden wir nicht arbeiten”, stellte Mercedes-Teamchef Toto Wolff klar. Der V6-Turbomotor steckt nicht nur im W15, sondern auch in den Boliden von McLaren, Aston Martin und Williams.
2026 steht der Formel 1 eine der größten Regel-Revolutionen ihrer Geschichte bevor. Das neue Motoren-Reglement macht eine grundlegende Neugestaltung des Chassis erforderlich. Erstmals in der F1-Geschichte rückt die aerodynamische Effizienz bereits bei der Reglementgestaltung in den Fokus.
Da der Elektroanteil der Antriebseinheit erheblich steigt, wird das Energiemanagement eine noch größere Rolle spielen als bisher. Ein schlechtes Timing bei der Entscheidung könnte die Konkurrenzfähigkeit der Teams sowohl kurz- als auch langfristig gefährden. “Da muss man sehr flexibel sein “, so Wolff.
Toto Wolff räumt Lücke zu McLaren ein
Auch für Mercedes steht einiges auf dem Spiel. Nach sieben Fahrer- und Konstrukteurstiteln in Folge ist der Rennstall seit 2022 gezwungen kleinere Brötchen zu backen. Für ein Top-Team, von dem Siege und Titelgewinne erwartet werden, darf dieser Zustand nicht von Dauer sein. Das weiß auch Wolff. “Wir sind Mercedes. Unser Ziel ist es immer, um Siege und Titel zu fahren”, stellte der 53-Jährige vor dem Saisonauftakt in Australien klar. Gleichzeitig könne er sich als “Hardcore Realist” nur auf die Fakten stützen.
Zumindest im Vorjahr fielen die Fakten für Mercedes düster aus: Der W15 war zwar schnell, arbeitete allerdings nur in einem kleinen Fenster. Das machte nicht nur das Fahrverhalten unberechenbar, sondern ließ auch die Reifen an der Hinterachse schnell überhitzen – ein Bereich, an dem Mercedes über den Winter gearbeitet hat. Trotz allem lag das Team bei den Wintertestfahrten zurück.
“Wir haben gesehen, dass das Auto schnell ist, aber es gibt einfach eine Lücke zu den McLarens, die jeder gesehen hat”, räumte Wolff ein. Zur einer definitiven Aussage über das Kräfteverhältnis ließ er sich vor dem ersten Saisonrennen in Australien aber nicht hinreißen. “McLaren hat in Bahrain ein richtiges Zeichen gesetzt. Jetzt müssen wir sehen, was hier [ Melbourne, Anm. d. Red.] passiert.”
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