Kerstin Hasenbichler
Redaktionsleiterin
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Nach den Formel 1-Wintertests in Bahrain werden dieses Wochenende in Australien die Karten auf den Tisch gelegt. Wer hat das schnellste Auto im Feld? Welche Teams haben in Sachen Performance noch Aufholbedarf? Wo liegen die Stärken und Schwächen der einzelnen Boliden? Vor allem Sauber machte bei den Wintertests in Bahrain keinen guten Eindruck. “In Bahrain war das Auto schwierig zu fahren. Es war nicht einfach”, gibt Nico Hülkenberg zu.
Das größte Problem: Das widersprüchliche Fahrverhalten des Autos. Das schlug sich auch in den Rundenzeiten nieder. Nicht nur bei der Qualifying-Pace – deren Aussagekraft aufgrund unbekannter Benzinmengen ohnehin begrenzt ist – offenbarte der Sauber Schwächen, sondern auch in den Longruns. Hülkenberg selbst will die Performance bei den Wintertestfahrten nicht überbewerten. Immerhin sei Bahrain eine schwierige Strecke. Ein weiterer nicht unwesentlicher Faktor sei das Wetter gewesen.
Hülkenberg: Alles nur Spekulationen
“Es war an allen Tagen sehr windig”, erklärte der Deutsche. An den drei Tagen gelang es Sauber nicht, das Auto ins optimale Fenster in Bezug auf die aerodynamischen Konfigurationen zu bringen. Eine Situation, die Sauber-Neuling Gabriel Bortoleto nicht beunruhigt. “Wenn man ein völlig neues Auto zum ersten Mal auf die Strecke bringt, ist es natürlich nie perfekt ausbalanciert. Wir mussten also daran arbeiten, die Balance zu verbessern, und ich denke, wir haben in diesen drei Tagen in Bahrain Fortschritte gemacht”, sagte Bortoleto.
Auch Hülkenberg gibt sich vor dem Saisonauftakt vorsichtig optimistisch: “Ich glaube, dass wir ein paar Dinge gefunden haben, die nicht optimal waren. Wir haben versucht sie zu beheben. Jetzt müssen wir sehen, wie viel sich tatsächlich geändert hat.” Antworten erhalten die Piloten im ersten Freien Training am Freitag. Hier kannst du alle Sessions live sehen. Angesprochen auf das Potenzial von Sauber 2025, hielt sich Hülkenberg bedeckt. “Es ist schwer zu sagen und vorherzusagen, um ehrlich zu sein. Ich glaube, man kann nur spekulieren.”
Hülkenberg beeindruckt von Bortoleto
Als alter Hase im F1-Zirkus weiß der Deutsche, dass es für das Team nicht leicht wird, bei dem aktuell engen Feld große Sprünge zu machen. 2024 beendete Sauber die Saison auf dem letzten Rang. In 24 Rennen holte das Team vier Pünktchen. Hülkenberg versucht es positiv zu sehen und spielt auf das System der Aerodynamik-Handicaps an.
Es reguliert, dass die Spitzenteams über deutlich geringere Kapazitäten im Windkanal- und an CFD-Simulationen verfügen als die Mittelfeld- und Nachzügler-Mannschaften. “Auf dem Papier haben wir in den ersten sechs Monaten mehr Zeit im Windkanal gehabt als jedes andere Team”, so der Deutsche. “Es liegt an uns, wie wir diese Zeit nutzen und was wir daraus machen – auch in Hinblick auf das nächste Jahr”.
Was definitiv für Sauber 2025 und darüber hinaus spricht, ist die aktuelle Fahrerpaarung. Hülkenberg hat bereits bei Haas gezeigt, dass er eine Mannschaft anführen kann – und mit Gabriel Bortoleto hat das Team ein Talent verpflichtet. Auch Hülkenberg ist voll des Lobes für den Rookie. “Ich bin beeindruckt von Gabi [Gabriel Bortoleto, Anm. d. Red.]. Er ist ein sehr intelligenter, engagierter Typ und ich glaube, er ist schnell. Also wird es interessant”, meinte Hülkenberg.
Die 75. Formel-1-Saison beginnt mit sechs Rookies, die in ihr erstes komplettes F1-Jahr gehen. Aber wer von ihnen hat die besten Chancen? Das erfährst du im Video:
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