Punkte gab es in Bahrain keine für Nico Hülkenberg, das war schon beim Überqueren der Ziellinie klar. Doch bei dem Formel-1-Rennen im Wüstenstaat zeigte der Sauber-Fahrer immerhin eine starke Performance, wodurch der Deutsche die Top 10 nur um wenige Sekunden verpasste und am Ende auf Platz 13 landete.

Pustekuchen! Denn fast zwei Stunden nach dem Ende des Rennens meldete sich der Technische Delegierte der FIA, Jo Bauer, in einem Dokument zu Wort. In diesem hielt er fest, dass der Skid-Block an Hülkenbergs Sauber überprüft worden war und dieser zu stark abgenutzt war. Demnach war der hinterste Skid-Block am Unterboden auf der linken und rechten Seite nur mehr 8,4 Millimeter dick, in der Mitte 8,5 Millimeter.

Nico Hülkenberg verliert Formel-1-Ergebnis in Bahrain

Nico Hülkenberg auf der Strecke in Bahrain mit Funkenflug hinter dem Sauber
Mit seinem Sauber-Boliden ist Hülkenberg zu stark auf dem Asphalt geschliffen, Foto: IMAGO / NordPhoto

Das Reglement schreibt aber vor, dass die Dicke bei den entsprechenden Messungen mindestens neun Millimeter betragen muss. Ein technisches Vergehen, bei dem die F1-Regeln keine Gnade kennen. Beim China-GP der Formel 1 vor weniger als einem Monat fiel Lewis Hamilton bei dem gleichen Test durch, wurde disqualifiziert und verlor dadurch seinen sechsten Platz in der Wertung.

Entsprechend war nach der Mitteilung des Technischen Delegierten auch bei Sauber die Hoffnung auf einen Freispruch gering. Um 20:16 Uhr, 21:16 Uhr Ortszeit, segneten die Stewards den logischen Schritt auch endgültig ab und verkündeten die Disqualifikation von Nico Hülkenberg aus dem Endergebnis.

Viel Schaden richtet die Strafe in der Formel-1-WM nicht an. Da Hülkenberg ohnehin keine Punkte gesammelt hatte, fällt der Ausschluss praktisch gar nicht ins Gewicht und hinterlässt nur in der Statistik des Sauber-Piloten seine Spuren. Es ist die dritte Formel-1-Disqualifikation von Nico Hülkenberg bei 231 Starts.

Zuvor erwischet es Hülkenberg letztes Jahr beim Brasilien-GP, als der damalige Haas-Pilot nach einem Dreher auf dem Kerb hängenblieb und sich von diesem nur mithilfe der Streckenposten befreien konnte. Eine Rennfortsetzung nach äußerer Hilfe ist allerdings nicht erlaubt, entsprechend wurde ihm die schwarze Flagge gezeigt.

Seinen ersten nachträglichen Ausschluss erhielt Hülkenberg beim Japan-GP 2019 als er noch für Renault fuhr. Damals wurden er und Teamkollege Daniel Ricciardo disqualifiziert, da das Bremssystem an ihrem Auto nach einem Protest der Racing Points (heute: Aston Martin) als illegal eingestuft wurde. Hülkenberg verlor dadurch den zehnten Platz und einen Punkt.

Nico Hülkenberg bilanziert Bahrain-Rennen: Betont unsere Schwächen

Nico Hülkenberg im Sauber
Die Wahrscheinlichkeit für WM-Punkte war bereits vor dem Wochenende nicht hoch, Foto: Sauber

Das Formel-1-Rennen in Bahrain verlief für Hülkenberg ohnehin nicht ideal. Obwohl sich P13 auf dem Papier gut liest, fühlte es sich im Cockpit keineswegs so an. “Diese Strecke hebt unsere Schwachstellen hervor. Es ist eine Strecke, wo sehr viel auf die Balance ankommt, ein sehr roher Untergrund, sehr schwierige Bedingungen und sehr reifenlastig”, erklärte er direkt nach dem Rennen, also bevor er von seinem Ausschluss wusste.

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Eine Schwachstelle am Sauber sei erneut offenkundig geworden, wie Hülkenberg betonte: “Wir leiden im Verkehr sehr stark, was natürlich vor allem in Runde 1 und bei SC-Restarts ein Problem ist.” Im Sauber C45 sei dieser Effekt viel stärker ausgeprägt als bei anderen Autos.