Isabelle Grasser
Formel 1 Ressort
Isabelle ist Teil unserer Formel-1-Redaktion. Sie erhört aber auch die Rufe anderer Serien, zum Beispiel der F1 Academy.MEHR

Zwei Ausfälle. Kein Punkteergebnis. Der Start in die F1-Saison 2025 ist Fernando Alonso nicht gelungen. In den zwei Jahren zuvor lief es zu Beginn des Jahres deutlich besser. 2024 fuhr der Asturier in den ersten fünf Rennen konstant in die Punkte. Zu Beginn der Saison 2023 stand der Aston-Martin-Pilot sogar mehrmals auf dem Podium. Obwohl es aktuell schlechter läuft, bleibt der Pilot gelassen, denn dieses Jahr zählt: Besser spät als früh.
“Bei 24 Rennen müssen wir die Saison stark beenden”, sagt Alonso. “In den letzten beiden Jahren hatten wir einen guten Start, dann fielen wir zurück und beendeten die Saison etwas weniger konkurrenzfähig.” 2025 will Aston Martin diesen Trend daher umkehren. “In gewisser Weise wollen wir dieses Jahr das Gegenteil tun und die Saison stark beenden”, so der Formel-1-Veteran.
Von den bisherigen Rennen lässt sich Alonso daher nicht beirren. Er weiß: Das Steuer lässt sich im Laufe der Saison herumreißen. “Alpine ist letztes Jahr als absolut Letzter in die Saison gestartet. Wir haben sie in den ersten Rennen überrundet und am Ende des Jahres haben sie um den sechsten Platz gekämpft und waren nah an uns dran”, erinnert sich der 43-Jährige.
Fernando Alonso: AMR25 gutmütiger als sein Vorgänger
Obwohl Alonsos Start in die Saison nicht mit den letzten beiden Jahren mithalten kann, erkennt der Aston-Martin-Pilot kleine Verbesserungen an seinem AMR25: “Ich muss sagen, dass wir im letzten Jahr mit einem Auto zu tun hatten, das sehr schwierig war, und oft dem Fahrer nicht das Vertrauen gab, um im Qualifying wirklich zu pushen. Das diesjährige Auto ist etwas robuster und berechenbarer. Das wirkt sich auf die lange Sicht positiv aus.”
Einen riesigen Schritt habe das Team jedoch nicht gemacht. “Ich würde sagen, dass das Auto immer noch mehr oder weniger die gleichen Eigenschaften hat”, so Alonso. “Die gleichen Stärken und Schwächen. Wir haben versucht, einige der Unstimmigkeiten, die wir letztes Jahr von Strecke zu Strecke und sogar von Runde zu Runde hatten, in den Griff zu bekommen. Ich denke, das ist dieses Jahr besser. Wir haben ein Auto, dem wir mehr vertrauen und können mit dem Setup so besser experimentieren.”

Neben den Verbesserungen sieht Alonso jedoch auch noch Schwachstellen. “Es gibt sicherlich einige positive Aspekte, aber auch einige Dinge, die wir am Auto verbessern müssen”, weiß der Asturier. “Ich denke also, dass sich das Bild nicht großartig verändert hat, die Teams sind nur näher zusammengerückt. Wir müssen alles am Auto, am Setup und an der Strategie optimieren. Alles muss jedes Wochenende perfekt sein, wenn wir in die Punkte fahren wollen. Ich denke, das wird auch für den Rest der Saison so bleiben.”
Adrian Newey bei Aston Martin – Hilft das F1-Genie schon 2025?
Punkteergebnisse sollen für Aston Martin 2025 also eine Herausforderung bleiben. Kann Design-Genie Adrian Newey daran etwas ändern? “Er konzentriert sich mehr auf das nächstjährige Auto, aber ich bin mir sicher, dass er die Rennen und die Treffen in der Fabrik verfolgt”, klärt Alonso auf. “Natürlich kann man das diesjährige Auto nicht völlig aus den Augen lassen. Er konzentriert sich auf das nächste Jahr, aber er führt sicherlich hier und da Gespräche, um das Auto zu verbessern.”
Am Ende können kleine Verbesserungen viel bewirken. Alonso ist zuversichtlich, dass Aston Martin noch weiter ins Mittelfeld vorrücken kann. “Ich bin davon überzeugt, dass wir am Ende des Jahres noch um den fünften Platz kämpfen können”, so der F1-Veteran. “Aber im Moment gibt einige starke Teams. Racing Bull und Williams führen das Mittelfeld an. Auch Haas hat bewiesen, dass sie sehr schnell sein können. Wir müssen uns also noch verbessern.”
Lance Stroll: Zerbrechen uns noch immer den Kopf
Im Gegensatz zu Alonso startete Teamkollege Lance Stroll besser in die Saison. Zumindest zwei Mal konnte der Kanadier bisher Punkte holen. Beim F1-Auftakt in Australien belegte er sogar den sechsten Platz. Zufrieden ist Stroll dennoch nicht. “Es war ein guter Start, aber wir wissen alle, dass wir das Auto verbessern und mehr Geschwindigkeit finden müssen”, sagt der Aston-Martin-Pilot. “Die Umstände haben uns zwei Mal in die Hände gespielt. Wenn man sich die tatsächliche Pace ansieht, weiß man, dass wir nicht in der Lage sind, jedes Wochenende bequem zu punkten.”
Der Kanadier, der in Japan den letzten Platz belegte, vermisst den Fortschritt an seinem Auto. “Ich glaube nicht, dass wir bei der tatsächlichen Leistung einen Schritt vorangekommen sind”, so Stroll. “Wir sind immer noch dabei, uns den Kopf zu zerbrechen und zu überlegen, wie wir das Auto besser und konkurrenzfähiger machen können. Ich würde nicht sagen, es herrscht Frustration, aber wir haben den Eifer und das Verlangen, besser zu sein.”
Fernando Alonso ist überraschend schlecht in die F1-Saison 2025 gestartet. Bei Lance Stroll lief es überraschend gut. Ist der Kanadier besser als der zweifache Weltmeister? Hier geht’s zum Teamduell in der Analyse:
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